Energiewende 27.04.2023, 16:08 Uhr

Erster Radweg mit Solardach Deutschlands eröffnet

Der erste Radweg mit Solardach Deutschlands wurde in Freiburg eröffnet. Er soll als Beispiel für viele weitere ähnliche Projekte dienen. Pro Jahr sollen mit der 300 Meter langen Anlage 280 Megawattstunden Strom produziert werden können.

Radweg mit Solardach

300 Meter ist das Solardach über dem Radweg lang und es besteht aus 912 Photovoltaik-Modulen.

Foto: badenovaWÄRMEPLUS

Freiburg gilt als eine Stadt, die besonders auf Ökologie und Nachhaltigkeit achtet, da ist es kein Wunder, dass dort am 27.04.2023 der erste Radweg Deutschlands mit Solardach eröffnet wurde. Das Pilotprojekt ist eine Gemeinschaftsarbeit des Energieversorgers BadenovaWÄRMEPLUS, der Stadt Freiburg und des Fraunhofer Institute for Solar Energy Systems (ISE), das in Freiburg beheimatet ist.

Das Fraunhofer Institut profitiert direkt davon

Die Solarüberdachung führt im Freiburger Stadtteil Brühl-Beurbarung über 300 Meter am Messegelände entlang. Die spezielle Konstruktion aus Photovoltaikelementen erzeugt rund 280 Megawattstunden Strom pro Jahr und dient zudem als Schutz für die Radfahrerinnen und Radfahrer vor den Unbilden der Witterung. Der erzeugte Strom wird direkt vor Ort im räumlichen Umfeld des Radwegs genutzt. Die Labore des Fraunhofer ISE im Solar-Info-Center profitieren von dieser nachhaltigen Energiequelle.

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„Als direkter Nutzer des erzeugten Solarstroms freuen wir uns sehr über das innovative Pilotprojekt von badenovaWÄRMEPLUS. Die Anlage ermöglicht es, den Solarstrom-Eigenanteil an unserem Verbrauch weiter zu erhöhen,“ erläutert Prof. Dr. Andreas Bett, Institutsleiter Fraunhofer ISE.

Die Bedeutung dieses Projekts geht jedoch über die Energieerzeugung hinaus. Der Radweg beeindruckt auch mit seinem modernen und energiesparenden Beleuchtungskonzept, das für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer eine zusätzliche Sicherheit bietet. Neben einer permanenten Grundbeleuchtung wurde ein intelligentes Lichtband installiert, das durch Bewegungsmelder aktiviert wird. So wird der Radweg in hellem Licht erstrahlt, sobald sich jemand ihm nähert.

300 Meter lang – 912 Photovoltaik-Module

Wie bereits erwähnt, ist das Solardach 300 Meter lang, insgesamt wurden dabei 912 Photovoltaik-Module verbaut. Die Beleuchtung des Radwegs erfolgt über integrierte LED-Elemente. Insgesamt soll die Anlage bei einer installierten Leistung von 287,28 Kilowatt Peak rund 280 Megawatt Strom pro Jahr erzeugen. Das entspricht einem Jahresstrombedarf von mehr als 180 Personen. Die CO2-Einsparung soll bei jährlich 125 Tonnen liegen.

Klaus Preiser, Geschäftsführer von badenovaWÄRMEPLUS ist überzeugt davon, dass das Solardach über dem Radweg in Freiburg erst der Anfang ist: „Durch innovative Lösungen wie diese, zeigen wir, dass Photovoltaik nicht nur ganz klassisch auf dem Dach Platz hat, sondern auch auf Verkehrsflächen. Eine neue Möglichkeit also, den dringend benötigten Ausbau von Photovoltaikanlagen weiter voranzutreiben. Gemeinsam mit der Stadt Freiburg und dem Fraunhofer ISE gehen wir hiermit einen weiteren Schritt in der regionalen Energiewende und sind Vorbild für zukünftige Projekte dieser Art.“

Spezielle Nutzung benötigt spezielle Zulassung

Die verwendeten Module für die Radwegüberdachung stammen von Solarwatt aus Dresden. Es handelt sich um hochwertige Glas-Glas-Laminate mit stabilen Alu-Rahmen. Um sie speziell für die Nutzung als Radwegüberdachung zugelassen zu bekommen, wurden die Module vom renommierten Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) einer allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfung unterzogen und erhielten die erforderliche Zulassung.

In Kombination mit dem innovativen Montage-System Click Plain Pro der Freiburger Firma Clickcon bilden die Module eine geschlossene Dachstruktur. Dieses neu entwickelte System ermöglicht eine sichere und effiziente Installation der Photovoltaikelemente entlang des Radwegs. Durch die präzise Ausrichtung und stabile Befestigung entsteht eine robuste und ästhetisch ansprechende Überdachung, die den Radweg vor Witterungseinflüssen schützt und gleichzeitig die Solarenergiegewinnung ermöglicht.

Wie geht es jetzt weiter?

Ganz fertig war der Solar-Radweg bei seiner Eröffnung allerdings noch nicht: In den kommenden Wochen wird er mit dem Fraunhofer ISE verbunden, damit das renommierte Institut den erzeugten Strom für seine Labore nutzen kann. Dieser Schritt stellt eine bedeutende Weiterentwicklung dar, die in einer gemeinsamen Mitteilung von Wissenschaftlerin Karolina Baltins vom Fraunhofer ISE betont wurde.

Karolina Baltins äußerte sich zuversichtlich und erklärte, dass das Institut die gesammelten Erkenntnisse aus diesem Pilotprojekt aufgreifen und in seine laufende Forschung einfließen lassen wird. Das Ziel ist es, weitere innovative Photovoltaik-Lösungen im urbanen Raum zu entwickeln. Durch die direkte Anbindung des Radwegs an das Fraunhofer ISE wird nicht nur die Energieversorgung des Instituts verbessert, sondern es entsteht auch eine wertvolle Verbindung zwischen der angewandten Forschung und der praktischen Umsetzung nachhaltiger Technologien.

Der Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn ist überzeugt davon, dass der Solarradweg nicht der einzige Deutschlands bleiben wird: „Wir haben mit dem Pilotprojekt gezeigt, dass auch bereits versiegelte Flächen für Photovoltaik genutzt werden können. Damit können wir auch außerhalb Freiburgs etwas bewegen – wir haben Anfragen von Gemeinden aus ganz Deutschland dazu erhalten. Auf unserem Weg zur Klimaneutralität müssen wir natürlich noch deutlich weiter vorankommen, als die 300 Meter Radweg. Doch es braucht solche neue Ideen und kreative Lösungen, um die Energiewende auch im Lokalen weiterzuentwickeln.“

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Content-Manager beim VDI Verlag. Nach einem Bauingenieurstudium und einer Weiterbildung zum Online-Redakteur, Volontariat und 20 Jahren als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop, landete er bei ingenieur.de. Er schreibt hauptsächlich über Technik und Forschung.

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