Neues Funk-System 06.12.2023, 07:00 Uhr

Diese Wearables funktionieren ohne Mobilfunknetz

US-Forschende haben ein neues System zur Datenübertragung von Wearables entwickelt. Es könnte die tragbaren Geräte auch für Gegenden mit schlechtem Mobilfunknetz nutzbar machen und ihnen einen entscheidenden Vorteil für die Gesundheitsversorgung verschaffen.

Wearable am Arm

Das Wearable soll am Unterarm getragen werden. Ein finales Design fehlt natürlich noch.

Foto: Max Farley and Tucker Stuart

Wearables sind stark im Kommen und Fachleute sagen voraus, dass ihnen künstliche Intelligenz (KI) in den nächsten Jahren weiteren Aufschwung verleiht. Schon jetzt werden die kleinen, tragbaren Geräte erfolgreich eingesetzt, um beispielsweise regelmäßig Blutdruckdaten oder Herzströme zu messen und gegebenenfalls ein Warnsignal abzusetzen. Das regelmäßige Monitoring ist ein offensichtlicher Vorteil zur Prävention sowie bei chronischen Erkrankungen. Viel Hoffnung liegt daher auf den Wearables. Denn gerade in Gegenden, wo sich der Mangel an Fachärzten und Fachärztinnen voraussichtlich verstärken wird, könnten sie eine wichtige Rolle spielen und beispielsweise Daten direkt an die Praxis senden. Das setzt allerdings eine funktionierende Mobilfunkverbindung voraus, und die ist gerade dort oftmals nicht gewährleistet, wo die Wearables am wichtigsten wären – in ländlichen Regionen.

Eine Entwicklung der University of Arizona könnte nun Abhilfe schaffen. Die Forschenden haben ein neues System für tragbare Überwachungsgeräte vorgestellt, das Gesundheitsdaten bis zu 15 Meilen weit senden kann. Das sind mehr als 24 Kilometer. Damit übersteigt die Reichweite Wi-Fi- und Bluetooth-Systeme erheblich – und das ohne nennenswerte Infrastruktur.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Wearable hat größere Reichweite als Wi-Fi und Bluetooth

Nach Aussage von Philipp Gutruf, Assistenzprofessor für biomedizinische Technik in Arizona, war es die COVID-19-Pandemie, die den Blick auf das globale Gesundheitssystems gelenkt hat, sowie auf die Notwendigkeit einer genauen, schnellen und robusten Fernüberwachung von Patienten und Patientinnen.

Nicht-invasive, tragbare Geräte benötigen derzeit das Internet, damit Ärzte und Ärztinnen auf Patientendaten zugreifen können. „Diese internetbasierten Kommunikationsprotokolle sind effektiv und gut entwickelt, aber sie erfordern eine Mobilfunk- oder Internetverbindung und eine Hauptstromquelle“, sagt Gutruf, der auch Mitglied des BIO5-Instituts der University of Arizona ist. Diese Anforderungen führten oft dazu, dass Personen in abgelegenen oder ressourcenbeschränkten Umgebungen unterversorgt sind.

Das Team um Gutruf hat daher einen anderen Ansatz gewählt: ein Low-Power-Wide-Area-Network (LPWAN), das eine 2.400-mal größere Reichweite als Wi-Fi und eine 533-mal größere Reichweite im Vergleich zu Bluetooth bietet.

Weitere Innovationen aus dem Bereich der Wearables:

Technik ist ins Material des Wearables integriert

Neben der Implementierung dieses Protokolls entwickelten die Forschenden Schaltkreise und eine Antenne im Miniaturformat – bei den üblichen LoRa-fähigen Geräten wird dafür ein großer Kasten benötigt. Bei den neuartigen Wearables ist diese Technik jedoch direkt in das Material eingearbeitet. Seine elektromagnetischen, elektronischen und mechanischen Eigenschaften reichen dennoch aus, Daten über eine große Entfernung an den Empfänger zu senden. Zusätzlich kann die Batterie über eine Entfernung von zwei Metern zum nächsten Stromanschluss aufgeladen werden, was ein kleiner Pluspunkt für den Komfort bedeutet.

Gutruf bezeichnet das weiche Netzgewebe als biosymbiotisch. Es wird individuell im 3D-Drucker gefertigt, um sich dem Benutzer anzupassen. Das Wearable ist dafür gedacht, am unteren Unterarm getragen zu werden und kann dort auch beim Sport verbleiben.

Reichweite der Wearables soll weiter ausgebaut werden

Im nächsten Schritt ist eine weitere Verbesserung und Vergrößerung der Kommunikationsdistanzen geplant. Das wollen die Forschenden erreichen, indem sie LoRa-Wireless-Area-Network-Gateways implementieren, die Hunderte von Quadratkilometern und Hunderte von Gerätebenutzern versorgen könnten, wobei nur eine kleine Anzahl von Verbindungspunkten benötigt würde.

Gutruf ist überzeugt, dass dieses innovative tragbare Gerät und sein Kommunikationssystem das Potenzial haben, die Fernüberwachung in unterversorgten ländlichen Gemeinden zu unterstützen, hochauflösende Aufnahmen in Kriegsgebieten zu gewährleisten und die Gesundheit in belebten Städten zu überwachen. Sein langfristiges Ziel lautet, diese Technologie den Gemeinden mit dem größten Bedarf zur Verfügung zu stellen.

Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.