Umbaufinanzierung 13.08.2010, 19:48 Uhr

Altersgerecht wohnen: Früher an später denken

Eine Wohnung so anzupassen, dass man möglichst lange selbstständig in den eigenen vier Wänden bleiben kann, kostet schnell mehrere zehntausend Euro. Seit April 2009 fördert die staatliche KfW-Bank altersgerechte Umbauten mit besonders günstigen Krediten. Möglich sind Darlehen bis zu 50 000 € – aktuell zu einem Zinssatz ab 1,76% effektiv. Seit Mai 2010 können Investoren alternativ einen Zuschuss von 5% der förderfähigen Kosten beantragen.

Helle Fliesen, Heizkörper mit Handtuchhalter, eine neue Wanne mit Duschabtrennung – Ursula M. freute sich riesig, dass ihr altes, kleines 50er-Jahre Bad endlich modernisiert war. Die 11000 € für die Komplettrenovierung waren richtig gut angelegt, fand sie. Zehn Jahre und zwei Bandscheibenoperationen später ist sich die heute 79-Jährige nicht mehr so sicher. Über den Wannenrand würde sie es nur mit fremder Hilfe schaffen. Da geht doch zum Duschen lieber in den Keller, wo sie wenigstens zwei Haltegriffe und einen Sitz in der Kabine hat nachrüsten lassen.

Alles andere als ideal, aber durchaus typisch ist die Wohnsituation von Ursula M. Gerade mal 1 % der Wohnungen in Deutschland sind nach einer Studie des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) altersgerecht angepasst. Im krassen Gegensatz steht dazu der mehrheitliche Wunsch der Bundesbürger, so lange wie möglich in der eigenen Wohnung zu leben. 86 % der heute 50– bis 65-Jährigen halten das für erstrebenswert. Bis 2020 müssten daher nach BFW-Angaben rund 800 000 Wohnungen in Deutschland altersgerecht umgebaut werden.

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Dabei muss es nicht immer eine große Baumaßnahme sein. Manchmal helfen schon einfache Veränderungen, wie den Läufer als Stolperfalle aus der Diele zu entfernen, eine Griffstange über der Wanne oder einen zweiten Handlauf für die Treppe zu befestigen. Eine vorausschauende Planung aber umfasst alle Lebensbereiche und Eventualitäten, die im Alter eintreten können. Schwellen an Balkon- und Terrassentüren können z.B. durch Türen mit Magnetdichtungen ersetzt werden. An Fenstern erleichtern Griffe im unteren Bereich und elektrische Rollladenantriebe die Handhabung. In Küche und Bad sollten Spül- und Waschbecken mit dem Rollstuhl unterfahrbar sein.

Was alles machbar und sinnvoll ist, darüber geben Experten für barrierefreies Bauen und Umbauen kostenfrei Auskunft. Im Internet findet man (www.wohnberatungsstellen.de) eine Liste entsprechender Adressen für ganz Nordrhein-Westfalen. Die Internetseite nullbarriere.de informiert sehr ausführlich über Din-Normen für den altersgerechten Umbau, stellt Produkte vor und listet Adressen von Beratern auf. Der gemeinnützige Verein kom.fort e.V. in Bremen unterhält auf 200 m2 Fläche eine eigene Ausstellung zum barrierefreien Wohnen.

Wer die Umrüstung seines Zuhauses plant, sollte auf jeden Fall mit der Kommune klären, ob eine Baugenehmigung für die geplanten Maßnahmen erforderlich ist. Mieter müssen die Zustimmung des Vermieters einholen. Der kann beim Auszug des Mieters darauf bestehen, dass der alte Zustand wiederhergestellt wird. Dies sollte vorher abgeklärt und ein Verzicht auf den Rückbau gegebenenfalls schriftlich festgehalten werden.

Für die Finanzierung des altersgerechten Umbaus von Wohnraum hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zwei Programme aufgelegt. In der Kreditvariante können je Wohneinheit bis zu 50 000 € bei einem jährlichen Effektivzinssatz ab 1,76 % (laufzeitabhängig Stand 9. 8. 2010) über eine Sparkasse oder Bank beantragt werden.

Eine abgeschlossene Einliegerwohnung in einem Einfamilienhaus gilt als selbstständige Wohneinheit, d.h. der Eigentümer kann für beide Wohneinheiten insgesamt 100 000 € beantragen. Die Darlehenslaufzeit kann bis zu 30 Jahren betragen. Während der ersten Zinsbindungsphase dürfen das gesamte Darlehen oder Teilbeträge kostenfrei jederzeit vorzeitig zurückgezahlt werden. Allein im laufenden Jahr hat die KfW aus diesem Programm schon 100 Mio. € ausgeliehen. Alternativ können Investoren aber auch einen Zuschuss zu den Kosten erhalten.

Diese Förderung gibt es bei Investitionen von 6000 € bis 50 000 €. Der Zuschuss dafür beträgt 5 % – das heißt: Man bekommt 300 € bis maximal 2500 €. Der Kredit oder Zuschuss fürs altersgerechte Umbauen kann mit anderen Fördermitteln kombiniert werden – zum Beispiel mit Mitteln für energiesparende Sanierungen.

An den Finanzierungskosten muss der seniorengerechte Umbau also nicht unbedingt scheitern. Und wer frühzeitig die Initiative ergreift, braucht sich im Alter nicht mehr wie Ursula M. eine lästige Baustelle ins Heim zu holen und gewöhnt sich schneller an die Handhabung der neuen Haustechnik. Und breite Türen und niedrige Schwellen sind nicht nur für Senioren bequemer.

MARTIN VOLMER

Ein Beitrag von:

  • Martin Volmer

    Redakteur VDI nachrichten. Fachthemen: Wirtschaft, Konjunktur, Wirtschaftspolitik.

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