Kongress SPS/IPC/Drives 30.11.2012, 19:56 Uhr

Boombranche Automatisierung erwartet stabile Geschäfte

Die Prognosen der deutschen Automatisierungsbranche sind nicht schlecht – von einer wirtschaftlichen Talfahrt kann keine Rede sein, wohl aber von einer Abkühlung, so das Fazit der Branchenexperten auf der diesjährigen Messe SPS/IPC/Drives in Nürnberg. In Trends wie der IT-Integration und der Reduzierung des Energiebedarfs in der Produktion sieht die Branche ihre Zukunft.

Weiterhin Wachstum in der Automatisierungsbranche.

Weiterhin Wachstum in der Automatisierungsbranche.

Foto: ABB

Keinen Absturz, aber ein deutlich flacheres Wachstum erwartet der Fachverband Automatisierung im ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie für das kommende Jahr. Positive und negative Einflüsse liefern sich in der „Glaskugel“ der Experten gegenwärtig ein heftiges Gefecht um die Oberhand. Insgesamt geht die Branche mit einem gedämpften, aber demonstrativen Optimismus in die Zukunft. Thematisch bleiben Energieeffizienz und IT-Integration auch auf mittlere Sicht die Umsatztreiber.

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Dass auch in der Boombranche Automatisierung die Bäume nicht in den Himmel wachsen und sich die zweistelligen Wachstumsraten der vergangenen Jahre nicht beliebig in die Zukunft fortschreiben lassen, war allen Beteiligten klar. Doch der für 2012 erwartete Auftragsrückgang um rund 6 % zeigt, wie schnell sich Trends drehen können. Immerhin liege die deutsche Automatisierungsindustrie mit ihren Exporten weiterhin weltweit gut im Rennen, betonten Vertreter der Branche anlässlich der Fachmesse SPS/IPC/Drives diese Woche in Nürnberg.

Auch die Automatisierung ist von der Konjunkturabkühlung betroffen

Roland Bent, Vorstandsmitglied des ZVEI-Fachverbandes Automation, sieht deutliche Anzeichen einer Beruhigung: „Auch die Automatisierung kann sich der allgemeinen Konjunkturabkühlung infolge der Eurokrise nicht völlig entziehen“, sagte Bent auf einer Pressekonferenz des ZVEI. „Die Entwicklung liegt aber noch im positiven Bereich.“ Vor dem Hintergrund der Eurokrise sieht die Branche divergierende Geschäftsaussichten je nach Region: Der Auftragseingang aus Europa schwächelt deutlich, aber das Geschäft mit den USA und China ist weiterhin leicht im Aufwind.

Weil der Löwenanteil der Ausfuhren ins europäische Ausland geht, bleibt unter dem Strich ein leichtes Minus. Doch das erscheint Branchenkennern nicht sonderlich besorgniserregend: Brent erwartet eine „qualifizierte Seitwärtsbewegung“. Für 2013 sollte wieder mehr drin sein – allerdings nur, falls sich die Eurokrise nicht weiter verschärft. „Wir glauben, dass bei allen Herausforderungen ein leichtes Wachstum möglich sein wird“, sagte Brent. Sogar positive Aspekte kann er der Krise abgewinnen. „Der schwache Euro tut der Exportwirtschaft erst einmal gut.“

Automatisierung: Große Technikthemen sorgen für Nachfrage

Bei allem Auf und Ab bleiben der Branche große Technikthemen erhalten, die in der Vergangenheit für Nachfrage gesorgt haben. Das gilt vor allem für alle Ansätze zur Verbesserung der Energieeffizienz sowie für die Infrastruktur in den wachsenden Megacities, für Smart Grid und für die IT-Security. Stärker in den Vordergrund treten werden Themen wie Industrial IT die Diskussion um „Industrie 4.0“, die umfassende Vernetzung der Industrie, hat hier bereits die Richtung für künftige Entwicklungen vorgegeben. Ebenfalls zunehmende Bedeutung kommt den Themen Lifecycle-Management und der Regulierung der drahtlosen Vernetzung in der industriellen Automation zu.

Die Vision einer gesamtvernetzten Fertigung nach der Blaupause von Industrie 4.0 setzt eine sichere IT zwingend voraus. „IT-Security ist mit Sicherheit eines der großen Themen der Zukunft“, erklärte Brent. „Wenn das alles so kommt, wie sich die Industrie das vorstellt, wird Cyber Security eine elementare Rolle spielen.“

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Der Branchenverband ist seit langem aktiv. Bereits 2005 wurde eine Art Lenkungsausschuss für die technische Entwicklung in diesem Bereich ins Leben gerufen. In dieser Gruppierung sind unter anderem der ZVEI selbst sowie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), die Prozesstechnik-Nutzergemeinschaft Namur, die internationale Profibus-Dachorganisation PI und der VDI vertreten. Diese Gruppierung treibt die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema voran.

Thema Energieeffizienz als Dauerbrenner in der Automatisierung

Das Thema Energieeffizienz bleibt ein Dauerbrenner für die Automatisierungsbranche. Der ZVEI schätzt das Einsparpotenzial durch den Einsatz effizienterer Motoren allein in Industrie und Gewerbe auf 38 Mrd. kWh jährlich. Allerdings, darauf wies Günter Baumüller hin, wie Brent Vorstandsmitglied des ZVEI-Fachverbandes Automation, würde es beim heutigen Modernisierungstempo 25 bis 30 Jahre dauern, bis der Bestand komplett auf den Stand der Technik gebracht wäre.

Nicht nur Baumüller, auch der EU geht das zu langsam. Die Motorenverordnung M640/2009 soll Druck machen: Ab 2015 müssen alle neu in Verkehr gebrachten Motoren ab einer Leistung von 7,5 kW entweder die Anforderungen der Effizienzklasse IE3 erfüllen oder zumindest diejenigen der Klasse IE2 und zusätzlich mit einer elektronischen Drehzahlregelung ausgestattet sein.

Ab 2017 soll das auch für kleinere Motoren gelten. Aber, darauf wies Baumüller ebenfalls hin, das ist erst der Anfang, weitere Auflagen der EU sollen dafür sorgen, dass die Betriebe schneller auf energieeffizientere Technik bei Motoren, Pumpen und Kompressoren umstellen. „Wir müssen uns auf eine Reihe strenger Vorgaben für Antriebe und deren Anwendungen einstellen“, so Baumüller. Diese werden „die Antriebs- und Maschinenwelt gravierend umkrempeln“, erwartet der Automatisierungsexperte.

Eine der wichtigsten Änderungen: Alle relevanten Komponenten und Systeme sollen künftig nach Effizienzklassen kategorisiert und bewertet werden. Baumüller wies darauf hin, dass das bei den Kunden bereits in der Vorplanungsphase entsprechende Überlegungen erfordern werde.

Ein Beitrag von:

  • Christoph Hammerschmidt

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