Von Boston Dynamics 24.11.2015, 09:10 Uhr

Als Vorhut: US-Marines testen vierbeinigen Roboter im Gelände

Spot wiegt knapp 73 kg, lässt sich auf seinen vier Beinen durch nichts aus der Balance bringen und gehorcht seinem Herrchen in 500 m Entfernung. Der Roboter-Hund, den die Google-Tochter Boston Dynamics entwickelt hat, wurde jetzt vom US-Marine Corps im Gelände getestet.

Bei Fuß: Die US-Marines kümmern sich auch um Hunde. Roboter-Hunde. Entwickelt werden dieses von der Google-Tochter Boston Dynamics.

Bei Fuß: Die US-Marines kümmern sich auch um Hunde. Roboter-Hunde. Entwickelt werden dieses von der Google-Tochter Boston Dynamics.

Foto: Marines

Dieser Hund holt zwar keine Stöckchen, führt ansonsten aber die ihm gegebenen Befehle brav aus. Spot ist ein Roboter-Hund, den der US-amerikanische Roboterhersteller Boston Dynamics, ein Tochterunternehmen von Google, entwickelt hat. Sein größter Vorzug: Er steht außergewöhnlich sicher auf seinen vier Beinen. Finanziert wurde Spot zum Teil mit Mitteln des United States Marine Corps und die Marines haben den Hund jetzt auch auf seine Geländetauglichkeit getestet.

Spot auf Hügeln, im Wald und in Gebäuden

In Quantico, im US-Bundesstaat Virginia unterhält der Marine Corps seit Mitte der 1990er Jahre ein „Warfighting Lab“, in dem neue Technologien, die potenziell im Kampf eingesetzt werden könnten, erforscht und getestet werden. Hier war Spot, der Roboter-Hund, im September eine Woche lang zu Besuch. Aber nicht zum Ausruhen, sondern um zu zeigen, wie geländetauglich und bedienerfreundlich er ist.

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Das ist Spot, ein 73 Kilo schwerer Roboter-Hund, der bei den US-Marines einen Geländetest absolvieren musste. 

Das ist Spot, ein 73 Kilo schwerer Roboter-Hund, der bei den US-Marines einen Geländetest absolvieren musste.

Quelle: Sgt. Eric Keenan

Der knapp 73 kg schwere Roboter mit Elektro-Motor bewegt sich auf vier Beinen mit Hydraulik-Gelenken fort, läuft und klettert auch in unebenem Gelände ziemlich trittsicher.

Roboter-Hund Spot hört auf Radiosignale, die von einem Laptop und einem Steuerungsgerät kommen, ähnlich wie bei einer Spielkonsole.

Roboter-Hund Spot hört auf Radiosignale, die von einem Laptop und einem Steuerungsgerät kommen, ähnlich wie bei einer Spielkonsole.

Quelle: Sgt. Eric Keenan

Bedient wird er per Radiosignale, die von einem Laptop und einem Steuerungsgerät, ähnlich wie bei einer Spielkonsole, gesendet werden. Das funktioniert in einer Entfernung von bis zu 500 m. Während der Testwoche wurde Spot in hügeligem Terrain, aber auch im Wald und in Gebäuden ausprobiert. In Häusern sollte der Roboter als Vorhut die Lage sondieren und mit seiner Kamera mögliche Gefahren entdecken.

Boston Dynamics entwickelte mehrere tierähnliche Roboter

“Spot ist großartig und hat die Vorgaben, die wir ihm gesetzt haben, übertroffen”, sagt James Pineiro, der Leiter des Warfighting Labors. „Wir werden auch weiterhin mit dieser Art Technologie experimentieren, um Wege zu finden, wie wir die Kampffähigkeit der Marines stärken können.“ Spot selbst soll zwar laut Angaben des Marine Corps nicht operationell eingesetzt werden, aber grundsätzlich wolle man evaluieren, in wieweit der Einsatz von Robotern zukünftig möglich sei, sagte Pineiro.

Auf unwegsamem Gelände sollte Spot seine Standfestigkeit beweisen.

Auf unwegsamem Gelände sollte Spot seine Standfestigkeit beweisen.

Quelle: Sgt. Eric Keena

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Durchaus möglich, dass dann auch Boston Dynamics mit von der Partie sein wird. Google kaufte das Unternehmen, das Ingenieure und Wissenschaftler 1992 aus dem Massachusetts Institute of Technology heraus gegründet hatten, 2013. Das Team, das sich auf tierähnliche Roboter spezialisierte, hatte vor Spot bereits andere Prototypen wie BigDog oder den LS3 entwickelt. Spot ist nun eine leichtere und schnellere Version des LS3.

Auch den LS3 haben die Marines im Gelände getestet

Auch die Vorgängerversion von Spot, der LS3, ist von den Marines im Gelände getestet worden. Vergangenes Jahr versorgte der mechanische Packesel, der damals noch mit einem Treibstoff-Motor ausgerüstet war, in einem simulierten Kriegsgebiet auf Hawaii die Soldaten mit Vorräten.

Boston Dynamics lässt seine Maschinen von den US-Soldaten auf Tauglichlichkeit testen. 

Boston Dynamics lässt seine Maschinen von den US-Soldaten auf Tauglichlichkeit testen.

Quelle: Marines

Das klappte offenbar sehr gut, denn der Roboter meisterte Steigungen bis zu 35 Grad und geriet auch im matschigen oder eisigen Gelände nicht aus der Balance.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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