Selbstständigkeit 22.06.2021, 08:10 Uhr

Start-up-Alltag: Was Sie von diesen Gründern lernen können

Marcus Stahl hat mit der Toniebox Erfolgsgeschichte geschrieben. Nils Freyberg möchte mit Cropfiber Kunststoffe durch Naturfasern ersetzen. Die beiden berichten aus dem Start-up-Alltag und geben Tipps zur Selbstständigkeit, die künftige Unternehmensgründer beherzigen sollten.

Die Gründer Marcus Stahl und Patric Faßbender (v.l.) geben Tipps zur Selbstständigkeit. Foto: Tonies

Die Gründer Marcus Stahl und Patric Faßbender (v.l.) geben Tipps zur Selbstständigkeit.

Foto: Tonies

Es ist eine Entscheidung, die einem großes Kopfzerbrechen bereiten kann: Gründe ich ein Unternehmen oder will ich mein Geld als Angestellter verdienen? Welche Gedanken muss ich mir über mein Geschäftsmodell und den Businessplan machen? Wie läuft das mit der Kreditfinanzierung? Marcus Stahl (53) und Nils Freyberg (29) haben sich dazu entschieden, ihr eigenes Ding zu machen. Die beiden hatten jeweils eine gute Geschäftsidee – daraus entstand ein Start-up.

Stahl hat 2013 mit seinem Bekannten Patric Faßbender in Düsseldorf die Boxine GmbH gegründet. Sie sind die Köpfe hinter der Toniebox, einem innovativen Abspielgerät unter anderem für Hörspiele. Beim Jahresumsatz liegt das Unternehmen mittlerweile bei mehr als 100 Millionen Euro.

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Welche Fördermöglichkeiten gibt es für Gründer? 

Nils Freyberg ist in solche Dimensionen noch nicht vorgedrungen. Sein Start-up ist auch wesentlich jünger. 2018 gründete er in Dortmund die Cropfiber GmbH. Freyberg will in verschiedenen Produkten Kunststoffe durch Naturfasern ersetzen. So entwickelte er mit seinem Team eine Dachbox fürs Auto, die aus Flachs besteht. Über seine Idee berichtete Anfang 2021 auch die ARD in den „Tagesthemen“.

Marcus Stahl und Nils Freyberg berichten aus dem Start-up-Alltag und geben Tipps, die künftige Unternehmensgründer beherzigen sollen:

Was bedeuten Kontakte in der Start-up-Welt?

Marcus Stahl und sein Kollege Patric Faßbender hatten das Glück, auf ein großes und belastbares Netzwerk an Experten zurückgreifen zu können. „Wir selbst hatten und haben nicht von allen Themen Ahnung, allerdings kannten wir immer jemanden, der uns kompetent beraten und hilfreiche Tipps geben konnte“, erklärt der Boxine-Geschäftsführer. Als Beispiele führt er die Bereiche Finanzen, Produktion oder Technik an. „Aufgrund des starken Netzwerkes mussten wir nicht überall bei null anfangen, sondern einige Türen wurden für uns durch unsere Kontakte geöffnet, was gerade zu Beginn extrem geholfen hat“, sagt Stahl weiter. Daher lautet sein Tipp: „Man muss nicht alles selbst wissen, aber es ist extrem hilfreich, wenn man kompetente Ansprechpartner hat, die unter Umständen unterstützen können.“

Welche Eigenschaften sollte ein Unternehmer auf jeden Fall mitbringen?

Für Nils Freyberg sind zwei Eigenschaften erforderlich, um ein Unternehmen aufzubauen: „Man braucht auf jeden Fall Mut und Durchhaltevermögen“, sagt der Dortmunder. Einen langen Atem hat Freyberg bewiesen. Zwischen der initialen Idee und der Fertigstellung des Prototyps seiner Dachbox aus Flachs lagen eineinhalb Jahre.

Wie sieht es mit der Finanzierung aus?

Nils Freyberg hat auf Bootstrapping gesetzt. „Das bedeutet, dass wir vorhandene Ressourcen im Team verwendet haben, um als Dienstleister kleine Arbeitspakete auf Rechnung zu erledigen“, erklärt der Dortmunder. Der englische Begriff Bootstrap heißt übersetzt Stiefelschlaufe. Wer auf Bootstrapping setzt, zieht sich an den eigenen Stiefelschlaufen hoch. Gründer, die ihr Unternehmen „bootstrappen“, verlassen sich demnach auf ihre Ersparnisse und anfänglichen Einnahmen, um ihr Start-up zu finanzieren. Der geschäftliche Fokus ist auf ein Ziel gerichtet und ist frei von externer Einmischung durch Investoren.

Der typische Gründer ist der junge Akademiker

Welche Fallstricke kann es bei der Unternehmensgründung geben?

Auch ein unerwarteter Erfolg kann Probleme verursachen. Marcus Stahl spricht davon, dass die Toniebox vom Start weg sämtliche Erwartungen übertroffen hat. „Daher waren auch unsere anfänglich erstellten Business-Modelle nur sehr eingeschränkt nutzbar, da wir von der Nachfrage schier überrollt wurden“, erklärt der Ingenieur. Die Düsseldorfer hatten daher eher das Problem, genügend Tonieboxen und Tonies – so heißen die kleinen Figuren, auf denen die Hörspiele und Musik gespeichert sind – zu produzieren. „Daher war es wichtig, Produktionskapazitäten auszubauen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden“, erklärt Stahl. „Mittlerweile haben wir das sehr gut unter Kontrolle, aber es hat eine Weile gedauert.“

Inwieweit helfen Ratschläge von Außenstehenden?

Marcus Stahl rät dazu, sich treu zu bleiben und sich nicht vom Weg abbringen zu lassen, ohne dabei guten Ratschlägen ablehnend gegenüberzustehen. Zudem sollte ein Gründer in seinen Augen Spaß dabei entwickeln, Probleme aus dem Weg zu räumen. „Das kann wirklich Spaß machen“, erklärt Stahl.
Nils Freyberg ist immer gut damit gefahren, anderen von seinen Ideen zu erzählen, um Feedback zu bekommen. „Dabei darf man sich aber nichts ausreden lassen“, betont auch er. Denn die Ideen, die alle gut finden, sind keine guten Ideen mehr.“

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Ein Beitrag von:

  • Denis de Haas

    Geboren 1981 in Geldern am Niederrhein. Studium in Münster. Volontariat bei der Funke Mediengruppe. Abstecher nach München zu Sport1. Wieder in NRW gelandet. Denis de Haas ist Mitglied des Redaktionsbüros Ruhr und schreibt unter anderem über Karrierethemen und Wirtschaft.

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