EuroTech Universities: Interview 23.11.2012, 19:56 Uhr

TUM-Präsident Herrmann: „Forschung ohne nationale Grenzen“

Die Technische Universität München (TUM) bildet mit drei namhaften Universitäten aus der Schweiz, Dänemark und den Niederlanden die „EuroTech Universities“. Jetzt eröffnete der Verbund ein gemeinsames Büro in Brüssel. Das neue Tenure-Track-Karrieresystem der TUM soll die personellen Brücken zwischen den Partnern ausbauen, wie TUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann schildert.

TUM-Präsident Herrmann

TUM-Präsident Herrmann

Foto: TU München

VDI nachrichten/INGENIEUR.de: Die TU München hatte sich 2006 mit drei anderen Technischen Universitäten in Lausanne, Eindhoven und Kopenhagen zu den „EuroTech Universities – Excellence in Science and Technology“ zusammengetan. Warum gerade diese Universitäten?

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Herrmann: Gemeinsam mit meinem Kollegen von der Technischen Universität Dänemark in Kopenhagen (DTU) wollte ich schon vor einigen Jahren eine kleine, aber hochkarätige Gruppe von technischen Universitäten ins Leben rufen, die über nationale Grenzen hinweg exzellente Forschung und Lehre in Naturwissenschaften, Technik und Medizin betreibt. Wir hatten uns zunächst auf das große Thema Energieforschung mit Schwerpunkt Grüne Technologien verständigt. Mittlerweile haben sich die TU in Eindhoven, die im Bereich der Nanotechnologie hervorragend aufgestellt ist, und die École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPF) dazugesellt letztere zeichnet sich durch eine besondere Entwicklungsdynamik mit einem konsequenten Tenure-Track-System aus.

Gibt es ein gemeinsames politisches Ziel?

Herrmann: Wir wollen mit unserem neuen Büro in Brüssel, unmittelbar im Umfeld der EU-Administration und des EU-Parlamentes, sichtbarer werden. Der gemeinsame Auftritt ergibt die kritische Masse, die man in Brüssel braucht, um wahrgenommen zu werden.

War das Bündnis nicht-angelsächsischer Hochschulen ein Konter auf die in Hochschulrankings dominanten USA und Großbritannien?

Herrmann: Nein, dieser Aspekt spielt keine Rolle. Wir planen derzeit die Aufnahme eines fünften Mitglieds, das aus Großbritannien kommen könnte: Wir stehen in Gesprächen mit dem Imperial College London und der University of Edinburgh.

Welchen Nutzen hat das Bündnis neben dem wissenschaftlichen Fachaustausch und der politischen Sichtbarkeit?

Herrmann: Lausanne hat ein funktionstüchtiges Tenure-Track-System. Die Universität wirbt zudem eine – gemessen an ihrer Größe – weit überdurchschnittliche Zahl von ERC-Grants (herausragende Forscher in Europa, Red.) ein. Lausanne geht gezielt auf die Suche nach jungen Toptalenten, um ihnen Entfaltungsmöglichkeiten zu geben. Das gefällt uns.

Könnte davon auch das neue Tenure-Track-Karrieresystem an der TUM profitieren, für das Sie bis 2020 immerhin 100 neue Professuren einrichten wollen?

Herrmann: Ich könnte mir sehr wohl einen personellen Austausch vorstellen. An deutschen Hochschulen gibt es noch kein konsequentes Tenure-Track-System, das als Karriereaufstieg vom Assistant- über den Associate- bis zum Full Professor angelegt ist. Daher bietet sich für uns der innereuropäische Austausch in einem Tenure-Track-System, einem durchgehenden Aufstiegssystem, an. Jede Professorenberufung auf dem Eingangslevel hat bei uns künftig die Chance, zum Full Professor zu werden. Nur über diese Option sind wir für den internationalen Spitzennachwuchs attraktiv.

Nicht alle Hochschulen verfügen über Mittel und Ansehen wie die TU München, um sich Topforscher zu sichern. Wie wird die deutsche Hochschullandschaft künftig aufgeteilt sein?

Herrmann: Sie wird sich differenzieren nach Leistung und Fächerspektren. Es wird Universitäten geben, die sich durch exzellente Ausbildung auszeichnen und Fachhochschulen mit stärkerem Fokus auf anwendungsnaher Forschung. Dass die FH Ingolstadt als erste Fachhochschule in Deutschland vom Wissenschaftsrat eine Empfehlung für einen Forschungsbau im Bereich Automobiltechnologie erhielt, ist ein Indiz für diese Entwicklung.

Die FH Ingolstadt und die Automobilindustrie – das winkt sich am Audi-Standort zu. Was wird aus Hochschulen in nicht-industrie-dominierten Regionen?

Herrmann: Wenn es Hochschulen an der Peripherie gibt, sind das politische Entscheidungen, auf die wir keinen Einfluss haben. Es macht sicherlich keinen Sinn, in allen Regionen Hochschulen zu haben. Aber wir müssen uns auch um die regionalen Standorte kümmern, so wie es die TUM in Süd- und Ostbayern macht. 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Schmitz

    Wolfgang Schmitz

    Redakteur VDI nachrichten
    Fachthemen: Bildung, Karriere, Management, Gesellschaft

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