Heiko Mell 01.01.2016, 09:48 Uhr

Aus der Industrie in die Forschung und zurück?

Seit Abschluss meines Ingenieurstudiums und der anschließenden Erstellung der Dissertation (Promotion inzwischen sehr erfolgreich abgeschlossen) bin ich durchgängig in einem mittelständischen Unternehmen des Maschinenbaus beschäftigt. In dieser Zeit bearbeitete ich anteilig sehr unterschiedliche und innovative Projekte mit einem großen Tätigkeitsspektrum. Lange Zeit kam ein Wechsel der Firma für mich nicht in Betracht.

Inzwischen habe ich, seit mehr als zehn Jahren dort tätig, das Gefühl, „auf der Stelle zu treten“ und überdenke oft einen Wechsel. Eine konkret mögliche Alternative wäre der Wechsel an ein Institut einer namhaften deutschen Forschungsgesellschaft in der Branche, in der ich bereits jetzt tätig bin. Im Vergleich zu einem Wechsel in eine andere Firma verspreche ich mir hiervon insbesondere bereichs- und firmenübergreifende Kenntnisse und Erfahrungen sowie neue Kontakte und Anregungen für die eigene Entwicklung. Ist das sinnvoll, nehmen die mich, kann ich später in die Industrie zurück?

Antwort:

Sie sind ein promovierter Ingenieur und seit mehr als zehn Jahren bei einem mittelständischen Unternehmen tätig. Sechs Jahre davon verstrichen lt. Lebenslauf ohne Beförderung (noch akzeptabel), dann kam eine kürzere Führungsperiode, die aber wegen Umstrukturierung auch schon wieder lange vorbei ist. Sie haben das hingenommen und sind dort geblieben. Nun sind Sie irgendwie frustriert.

Letzteres ist völlig normal! Mit dieser Ausbildung bei einem Mittelständler so lange ohne – letztlich – beruflichen Fortschritt zu bleiben, das muss ja zu Sinnfragen führen. Also wechseln sollten Sie jetzt unbedingt!

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Bundesagentur für Arbeit-Firmenlogo
Technische/-r Berater/-in (w/m/d) für den Technischen Beratungsdienst Bundesagentur für Arbeit
Recklinghausen, Ahlen-Münster, Coesfeld Zum Job 
Helmholtz-Zentrum Hereon-Firmenlogo
Doktorandin (m/w/d) Helmholtz-Zentrum Hereon
Geesthacht (bei Hamburg) Zum Job 
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben-Firmenlogo
Baumanagerin / Baumanager (w/m/d) Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur in der Fachrichtung Gebäude-, Elektro- oder Versorgungstechnik (w/m/d) Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
Ernst-Abbe-Hochschule Jena-Firmenlogo
Stiftungsprofessur Ressourceneffiziente Produkt- und Prozessentwicklung Bes. Gr.: W 2 Ernst-Abbe-Hochschule Jena
RWTH Aachen University-Firmenlogo
Full Professor (W2, Tenure Track W3) in Process Metallurgy in a Circular Economy Faculty of Georesources and Materials Engineering RWTH Aachen University
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB)-Firmenlogo
Projektleiter/in "Altlasten und Kampfmittel" (w/m/d) Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB)
Minebea Intec GmbH-Firmenlogo
Automations- / Inbetriebnahmeingenieur (m/w/d) Minebea Intec GmbH
Hamburg Zum Job 
Hensoldt Sensors GmbH-Firmenlogo
Systemingenieur*in Sekundärradar / IFF (m/w/d) Hensoldt Sensors GmbH
München/Taufkirchen Zum Job 
HENSOLDT Sensors GmbH-Firmenlogo
Head of N&G Radar Planning & Cables (w/m/d) HENSOLDT Sensors GmbH

Das Institut könnte vom Typ her – soweit man das sagen kann auf dieser schwachen Informationsbasis – gut zu Ihnen passen. Ob man Sie dort einstellt, finden Sie heraus, wenn Sie Bewerbungen schreiben. Aber die Umstellung wird vielleicht nicht so einfach sein für Sie, es ist schon eine andere Welt. Schließlich sind Sie zehn Jahre lang „anders“ geprägt worden, in der Forschungsgesellschaft fehlt Ihnen der Stallgeruch (das soll Sie warnen, nicht abschrecken).

Aber einen vernünftigen Weg zurück in die Industrie sehe ich danach nicht! Die späteren Bewerbungsempfänger würden nicht verstehen, warum Sie nicht gleich in der freien Wirtschaft geblieben sind – wenn Sie denn doch da wieder hinein wollen. Man soll in Deutschland nicht unnötig die „Systeme“ wechseln, sondern möglichst in eines bewusst hineingehen und dort bleiben.

Als Alternative für Sie sehe ich den Wechsel in ein anderes, vielleicht sogar größeres Industrieunternehmen. Auch dadurch bekämen Sie neue Anregungen und Impulse! Versuchen Sie doch einmal (das verstehen jetzt nur Sie) einen mutigen regionalen Sprung in einen ganz anderen Teil Deutschlands.

Frage-Nr.: 1597
Nummer der VDI nachrichten Ausgabe: 28
Datum der VDI nachrichten Ausgabe: 2001-07-13

Ein Beitrag von:

  • Heiko Mell

    Heiko Mell ist Karriereberater, Buchautor und freier Mitarbeiter der VDI nachrichten. Er verantwortet die Serie Karriereberatung innerhalb der VDI nachrichten.  Hier auf ingenieur.de haben wir ihm eine eigene Kategorie gewidmet.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.