Studie 10.07.2024, 11:30 Uhr

Wenn die Chefs beleidigen: Zwischen Abuser und „harte Liebe“

Das Verhältnis zwischen Führungskraft und Angestellten ist besser als häufig angenommen. Die Forschung des Fisher College of Business der Ohio State University zeigt, dass trotz unangemessenen Verhaltens viele Mitarbeiter ihre beleidigenden Vorgesetzten tolerieren. Warum?

Zufriedenheit mit Chefs

Regelmäßige und offene Kommunikation stärkt das Verhältnis zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden.

Foto: PantherMedia / fizkes

Die Forscher des Fisher College of Business der Ohio State University haben festgestellt, dass beleidigende Vorgesetzte trotz ihres Fehlverhaltens in den meisten Fällen von ihren Untergebenen toleriert werden. Laut Robert Lount, dem Autor der Studie, scheint der Erfolg ein entscheidendes Kriterium für die Akzeptanz zu sein. Mitarbeiter neigen oft dazu, rüpelhaftes Verhalten gegenüber ihnen als Form von „harter Liebe“ zu interpretieren, um es abzuschwächen.

Nach einer Studie mit 576 Arbeitnehmern in den USA, veröffentlicht in „Organizational Behavior and Human Decision Processes“, wurden selbstbewusste und dominante Vorgesetzte oft als „streng, aber fürsorglich“, „unsensibel, aber fördernd“ und „rauh, aber wohlmeinend“ beschrieben.

Chefs und ihre Leistung

Wenn der Chef als leistungsstark bewertet wurde, neigten die Mitarbeiter dazu, ihren beleidigenden Vorgesetzten eher als eine Art „Harte-Liebe-Aufseher“ zu betrachten. Doch wenn die Leistung des Chefs als geringer angesehen wurde, tendierten die Mitarbeiter eher dazu, ihn als „Abuser“ zu bezeichnen – jemanden, der ohne Rücksicht nach unten tritt.

Laut Bennett Tepper, Kollege von Lount und Mitautor, lassen sich viele Mitarbeiter von autoritären Managern tolerieren, da sie sich erhoffen, durch einen solchen Führungsstil ihre Karriere voranzutreiben und ihre eigenen Talente zu fördern. Allerdings betonen die Experten, dass ein harter Führungsstil nicht zwangsläufig mit Erfolg verbunden ist.

Zufriedenheit mit Chefs höher als erwartet

Das Verhältnis zwischen Chefs und Angestellten ist entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. Eine gute Beziehung basiert auf Vertrauen, Kommunikation und gegenseitigem Respekt. Führungskräfte, die transparent und offen sind, schaffen ein Umfeld, in dem sich Mitarbeiter wertgeschätzt und verstanden fühlen. Dies fördert nicht nur die Motivation und Zufriedenheit der Angestellten, sondern steigert auch ihre Produktivität und das allgemeine Betriebsklima. Regelmäßiges Feedback, klare Zielsetzungen und die Förderung von beruflicher Weiterentwicklung sind weitere wichtige Aspekte, die zur Stärkung dieser Beziehung beitragen. Letztendlich trägt eine positive und unterstützende Beziehung zwischen Führungskraft und Angestellten maßgeblich zur Erreichung der Unternehmensziele bei.

Stellenangebote im Bereich Technische Leitung

Technische Leitung Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Geschäftsbereichsleitung Bau und Erhaltung (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
HENN GmbH-Firmenlogo
Bauleiter*in für die Oberbauleitung HENN GmbH
München Zum Job 
SRH Berufsbildungswerk Sachsen GmbH-Firmenlogo
Leiter (w/m/d) Facility Management und Gebäude- und Liegenschaftsmanagement SRH Berufsbildungswerk Sachsen GmbH
Dresden Zum Job 
Stadt Karlsruhe-Firmenlogo
Leiter*in Tiefbauamt Stadt Karlsruhe
Karlsruhe Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (w/m/d) Ausstattung, Verkehr und Funktionale Straßenbaubehörde Die Autobahn GmbH des Bundes
Rendsburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleiter (w/m/d) Ingenieurbautechnik Die Autobahn GmbH des Bundes
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Director Service (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Geschäftsbereichsleitung (w/m/d) Planung Die Autobahn GmbH des Bundes
Bad Gandersheim Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrische Antriebe" THU Technische Hochschule Ulm
Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (m/w/d) (FH-Diplom/Bachelor) in der Fachrichtung Elektrotechnik Schwerpunkt Nachrichtentechnik/Informationstechnik oder vergleichbar Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)
Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung Streckenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (m/w/d) (FH-Diplom/Bachelor) in der Fachrichtung Elektrotechnik Schwerpunkt Nachrichtentechnik/Informationstechnik oder vergleichbar Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)
Koblenz Zum Job 
HERRENKNECHT AG-Firmenlogo
Leiter Mechanische Bearbeitung (m/w/d) HERRENKNECHT AG
Schwanau Zum Job 
Neubrandenburger Wohnungsgesellschaft mbH-Firmenlogo
Abteilungsleiter Planung & Bau (m/w/d) Neubrandenburger Wohnungsgesellschaft mbH
Neubrandenburg Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Hauptabteilungsleitungen für Bauaufgaben des Bundes (w/m/d) Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Berlin, Bonn Zum Job 
Stadt Gifhorn-Firmenlogo
Stellv. Fachbereichsleitung in der Straßenbauplanung (m/w/d) Stadt Gifhorn
Gifhorn Zum Job 
Industriepark Nienburg GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik als Leiter Elektrotechnik & Automation Industriepark Nienburg GmbH
Nienburg Zum Job 
über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik-Firmenlogo
Head of Sales (m/w/d) über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik
Nordrhein-Westfalen Zum Job 
Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) für die Sachgebietsleitung Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Ostdeutschland Zum Job 

Warum die Zufriedenheit mit Chefs für ein Unternehmen so wichtig ist

Vorgesetzte schneiden in den Augen ihrer Mitarbeiterinnen oft besser ab, als ihr Ruf vermuten lässt. Das zeigt eine repräsentative Studie der KÖNIGSTEINER Gruppe, die 1.023 Beschäftigte zum Verhältnis mit ihrer aktuellen Führungskraft befragte. Laut der Umfrage sind über zwei Drittel der Befragten (69 %) mit ihrem Chef oder ihrer Chefin zufrieden, während nur 13 % von der Zusammenarbeit enttäuscht sind. Diese Zufriedenheit ist für Unternehmen essenziell, denn 61 % der Beschäftigten würden einen Jobwechsel in Betracht ziehen, wenn sie mit ihrem Vorgesetzten nicht zurechtkämen. Tatsächlich haben 38 % der Befragten bereits mindestens einmal den Job aufgrund von Unstimmigkeiten mit ihrer Führungskraft gewechselt, und aktuell denken 17 % über einen solchen Schritt nach. Auch die Geschäftsführung wird überwiegend positiv bewertet: 56 % der Arbeitnehmerinnen sind mit dem Vorstand zufrieden, während 18 % das Gegenteil berichten.

Freundschaftliches Verhältnis zu der Führungskraft

„Führungsstärke ist eines der wichtigsten Kriterien für Arbeitnehmer*innen, sich im Job wohlzufühlen. Ist das Verhältnis zwischen Vorgesetztem und Mitarbeitenden nicht intakt, steht in vielen Fällen eine Trennung im Raum. Das zeigen unsere Zahlen deutlich. Diese zeigen aber auch: Mehr als zwei Drittel der Führungskräfte machen in der Hinsicht einen guten Job. Das ist eine gute Nachricht, weil ihr Einfluss auf die Fluktuationsrate im Unternehmen eben besonders groß ist,“ erklärt Nils Wagener, Geschäftsführer der KÖNIGSTEINER Gruppe zu den Ergebnissen der Studie.

Mehr als die Hälfte der Befragten (52 %) geben an, ein freundschaftliches Verhältnis zu ihrer Führungskraft zu haben, während ein gutes Drittel (32 %) ein eher distanziertes Verhältnis beschreibt. Von denjenigen, die mit ihrem Vorgesetzten zufrieden sind, berichten sogar 69 % von einer freundschaftlichen Beziehung. Darüber hinaus fühlen sich 80 % der zufriedenen Mitarbeiter*innen von ihrer Führungskraft voll unterstützt.

Eine gute Kommunikation ist wichtig

Zur positiven Einschätzung des Verhältnisses zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften trägt vor allem eine regelmäßige und offene Kommunikation bei. So berichten 44 % der Studienteilnehmer*innen von einem täglichen Austausch über berufliche Aufgaben, was sich insgesamt 56 % aller Beschäftigten auch in dieser Häufigkeit wünschen. Der kommunikative Führungsstil der aktuellen Managementebene wird hauptsächlich als klar und direkt (57 %), transparent (54 %) sowie einfühlsam (52 %) wahrgenommen. Zudem geben 59 % der Befragten an, dass ihre Vorgesetzten berufliche Aufgaben delegieren, den Mitarbeitenden jedoch die Freiheit lassen, diese eigenständig zu erledigen. Eine klare und direkte Ansprache ist für zwei Drittel der Befragten die wichtigste kommunikative Eigenschaft von Vorgesetzten. Weniger gefragt sind autoritäre und befehlende Anweisungen, die nur 10 % bevorzugen, sowie eine diversitätsbewusste Kommunikation, die lediglich 4 % der Befragten als wichtig erachten.

Das Marktforschungsinstitut Bilendi führte im Auftrag der KÖNIGSTEINER Gruppe eine repräsentative Umfrage durch, bei der 1.023 Beschäftigte im Januar 2024 befragt wurden. Von den Teilnehmenden waren 51 % Männer und 49 % Frauen. Das Durchschnittsalter lag bei 44,8 Jahren. Die Hälfte der Befragten waren Akademikerinnen, die andere Hälfte Nichtakademikerinnen.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.