Führungskräfte 13.02.2023, 08:10 Uhr

Inkompetenz von Führungskräften: Ein Teufelskreis mit vielen Nebenwirkungen?

Zufriedenheit am Arbeitsplatz hängt nicht nur von der Bezahlung ab. Gutes Führungsverhalten des Vorgesetzten ist auch essenziell, damit Mitarbeitende ihre Leistung bestens abrufen können und motiviert bleiben. Wenn allerdings gewisse Inkompetenzen bei Führungskräften bestehen, sowie respektloses Verhalten von Vorgesetzten vorhanden ist, kann es schwierig werden.

Verärgerte Mitarbeiterin

Inkompetenz von Führungskräften: man kann viel falsch machen...

Foto: PantherMedia / AndreyPopov

„Boah, der ist aber doof“, oder „Das kann doch nicht wahr sein“ – mit solchen oder ähnlichen Sätzen könnten Mitarbeitende je nach Situation ihre Unzufriedenheit beschreiben. Gemeint wird hier der Chef oder die Chefin. Keine schöne Situation im Unternehmen, wenn Mitarbeitende mit ihren Führungskräften unzufrieden sind. Noch schlimmer ist es – wenn sie dafür gute Gründe haben, einer davon ist die Inkompetenz der Führungskraft.

In einigen Fällen, die zu solchen Gesprächen veranlassen, sind es nur Lästereien, bei denen nichts Konkretes dahintersteckt. Bei den anderen – ist es ein wahres Anzeichen dafür, dass der oder die Vorgesetzte tatsächlich unfähig und unkompetent zu sein scheint. Mitarbeitende tauschen sich aus, unter dem Motto – geteilter Frust ist halber Frust. Doch so oder so, ist es insgesamt keine gute Situation für ein Unternehmen und vergiftet die Atmosphäre innerhalb eines Teams.

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Augen zu und durch?

Einige akzeptieren diese Inkompetenz ihrer Führungskräfte still, tun ihr Bestes und lassen ihren Frust bei Small-Talks bei den anderen Kollegen und Kolleginnen raus. Sie haben gleiche Erfahrungen, so können sie sich gegenseitig bemitleiden und weiter unter dem Motto „Augen zu und durch“ arbeiten.

Die anderen reagieren eher gereizt, zeigen ihren Unmut und kündigen früher oder später, so erhöhen sie die Fluktuationsrate im Unternehmen. Doch beide Fälle gleichen sich: Die Motivation der Mitarbeitenden sinkt und sie sind nicht mehr so engagiert wie zuvor. Schließlich, was bringt es, sich aufzuregen, wenn sich dadurch nichts ändert. Oder was bringt es denn, konstruktive Vorschläge zu unterbreiten, wenn sie schon im Keim erstickt werden.

Inkompetenz einer Führungskraft: Wie erkennt man sie?

Doch wie kann man erkennen, ob der oder die Fortgesetzte nicht die erforderlichen Kompetenzen mitbringt und somit als Führungskraft unfähig ist?

Es gibt Indikatoren, die genau darauf hinweisen können:

  1. Ein unfähiger Chef hat Schwierigkeiten, klare Ziele und Richtlinien festzulegen und ist wegen dieser Ziellosigkeit nicht in der Lage sein Team erfolgreich zu führen.
  2. Ein unfähiger Chef kann nicht, effektiv mit seinem Team und anderen externen Mitarbeitenden kommunizieren, was zu Missverständnissen und Konflikten führt. Diverse Online-Meetings dauern beispielweise eine gefühlte Ewigkeit und man kommt trotzdem zu keinem Ergebnis. Die Mitarbeitenden sind ratlos und wissen nicht, was konkret von ihnen erwartet wird.
  3. Ein unfähiger Chef kann Probleme nicht effektiv identifizieren, bearbeiten und lösen. Das führt zu ineffizienten Arbeitsabläufen, groben Fehlern und einer schlechten Arbeitsatmosphäre.
  4. Ein unfähiger Chef zögert wichtige Entscheidungen hinaus, redet das Problem klein oder spielt auf die Zeit, danach trifft er oder sie entweder unkluge oder gar keine Entscheidungen – was in beiden Fällen negative Auswirkungen auf das Unternehmen und sein Team hat.
  5. Ein unfähiger Chef hat nicht die Fähigkeit, sein Team zu motivieren und zu inspirieren, was ebenso zu einer schlechten Arbeitsatmosphäre und noch schlimmer zu einer hohen Fluktuation führt.

Vertrauen in das Team sind das A und O

Man muss dabei beachten, dass auch Chefs Menschen sind und sie können und dürfen auch Fehler machen oder falsche Entscheidungen treffen. Allerdings ist immer Teamarbeit gefragt und man muss und kann eigene Vorgesetzte dabei unterstützen. Er oder sie müssen auch nicht alles wissen, dafür haben sie ihr Team. Ein Team, an dessen Kompetenzen er oder sie nicht zweifeln darf. Wenn er oder sie dies nicht beherzigt und trotzdem seinen eigenen fehlerhaften Willen durchsetzt, sowie die Kompetenzen der Mitarbeitenden ignoriert und es dadurch zu einer Fehlentscheidung kommt – ist es ein Zeichen dafür, dass etwas an dem Führungsverhalten nicht stimmt. Man muss im Unternehmen darauf achten, wenn dieses Verhalten ein Permanentzustand ist – dann müssen alle Alarmglocken läuten. Also entscheidend ist – ob Fehlverhalten eine Ausnahme ist oder der Regelfall.

Denn: Diese Fehlentscheidungen können große Auswirkungen für ein Unternehmen verursachen, egal welche Abteilung oder welches Team betroffen ist. Wenn ineffiziente Arbeitsabläufe zugelassen werden, kann es die Leistungen des Unternehmens insgesamt beeinträchtigen.

Hohe Fluktuationsrate als Zeichen der Inkompetenz der Führungskraft?

In Zeiten des akuten Fachkräftemangels kann sich kaum ein Unternehmen eine hohe Fluktuationsrate erlauben. Wenn die Mitarbeitenden wie durch eine Drehtür kommen und gehen – können keine effizienten Arbeitsprozesse gewährleistet werden. Eine hohe Fluktuationsrate aufgrund der Inkompetenz von Führungskräften kann sich sehr negativ für ein Unternehmen auswirken, da Zeit und Kosten verursacht werden, um immer wieder neue Mitarbeiter zu finden und zu integrieren, und Engagement und Motivation der verbleibenden Mitarbeiter können beeinträchtigt werden.
Stellen wir uns folgendes vor:

Ein neuer Mitarbeiter oder eine neue Mitarbeiterin fängt ihre Arbeit an, wird intensiv eingearbeitet – all das kostet Zeit und Geld. Und in dieser Zeit kann eine Neue oder ein Neuer nicht voll ausgelastet werden. In dieser Zeit bemerken die „Neuen“ aber, dass auf der Führungsebene ein Problem besteht. Sie hören zu, wie die „älteren“ Teammitglieder darüber sprechen, machen zweifelhafte Erfahrungen und werden selbst unzufrieden und früher oder später – kündigen sie. Und der Prozess beginnt von vorne: Eine Stelle wird ausgeschrieben, es läuft ein Bewerbungsprozess, es finden zahlreiche Vorstellungsgespräche statt, bis es zu einer neuen Einstellung kommt. Diesen Fall könnte man einen Teufelskreis nennen, der viel Zeit und nicht zuletzt auch viel Geld kostet.

Reputationsschaden fürs Unternehmen

Es gibt weitere negative Auswirkungen der Inkompetenz von Führungskräften. Diese Fälle können auch zu einem Reputationsschaden für das Unternehmen führen. Denn: Falsche Entscheidungen, die sich nach Außen auf die Kunden auswirken, können das Ansehen des Unternehmens in Mitleidenschaft ziehen. Kunden können unzufrieden werden und Verträge stornieren, weil Probleme nicht effektiv gelöst werden oder sie das Gefühl haben, dass das Unternehmen nicht professionell agiert. Und das führt logischerweise auch zu weiteren finanziellen Verlusten. So bekommt der Teufelskreis noch einen langen Rattenschwanz.

Wie reagieren die Mitarbeitenden auf die Inkompetenz der Vorgesetzten?

Allerdings können die Reaktionen von Mitarbeitern auf einen unfähigen Chef, wie bereits kurz skizziert, unterschiedlich ausfallen, weil jeder einzelne Mitarbeiter seine eigene Perspektive und Erfahrung hat. Deshalb ist es auch wichtig, dass Unternehmen ihre Mitarbeitenden unterstützt, wenn sie von einem unfähigen Chef geführt werden.

Je nach Situationen kann diese Reaktion der Mitarbeitenden unterschiedlich ausfallen:

  • Zum einen gibt es Unzufriedenheit und Stress durch respektloses Verhalten von Vorgesetzten. Man weiß nicht, was der oder die Vorgesetzte will, was erwartet wird oder warum die Probleme nicht gelöst werden.
  • Zum anderen verlieren sie ihre Motivation und Engagement. Wenn ihre Anstrengungen nicht geschätzt werden, wird dies auch zu Leistungsverlusten führen.
  • Einige werden mit Gedanken spielen, das Unternehmen zu verlassen und verschicken Bewerbungen. Wenn die Arbeitsumgebung nicht stimmt und sie nicht geschätzt werden, ist es eine plausible Lösung.

Deshalb ist es wichtig, dass Unternehmen ihre Mitarbeitenden unterstützt, wenn sie von einem unfähigen Chef geführt werden und es Möglichkeiten gibt, neutral mit anderen Führungskräften darüber zu sprechen

Am Ende ist es aber eine Frage der Zeit, wann dieser Teufelskreis durchbrochen wird, schließlich haben unkompetente Führungskräfte oft auch ihre Vorgesetzten, die alle beschriebenen Warnzeichen wahrnehmen müssten. Voraussetzung dafür ist aber, dass sie selbst genug Kompetenz und Urteilvermögen haben, um das zu erkennen.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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