Autobauer 23.10.2023, 13:30 Uhr

Autobauer im Wettbewerb um Young Professionals: Berufseinsteiger haben klare Vorstellungen

Junge Berufseinsteiger entwickeln klare Präferenzen in Bezug auf Arbeitgeber in der Automobilbranche, wobei die Branche angesichts der verstärkten Bedeutung flexibler Arbeitsbedingungen und einer ausgewogenen Work-Life-Balance an Attraktivität verliert. Was ist den jungen Fachkräften besonders wichtig?

Junge Fachkräfte

Junge Fachkräfte priorisieren flexible Arbeitskonditionen und Work-Life-Balance auch bei Automobilarbeitgebern.

Foto: PantherMedia / Gorodenkoff

Die Wettbewerbssituation um talentierte junge Fachkräfte verschärft sich für die deutschen Automobilhersteller. Obwohl sie als Arbeitgeber nach wie vor hoch begehrt sind unter jungen Talenten, verlieren sie an Attraktivität vor allem in Bezug auf aktuelle Trends wie flexible Arbeitszeiten und die Förderung der ausgewogenen Work-Life-Balance.

Befragung unter mehr als 12.300 jungen Fachkräften

Laut den Ergebnissen einer Umfrage des Universum Young Professional Survey 2023 zählen diese beiden Aspekte zu den vier wichtigsten Karrierepräferenzen von jungen Fachkräften in Deutschland. Auch wenn die Autohersteller weiterhin in der Beliebtheitsskala der Arbeitgeber vorne liegen, sinkt ihr prozentualer Anteil an Attraktivität. Junge Fachkräfte verbinden die Automobilhersteller nach wie vor verstärkt mit sicherer Anstellung, hohem Verantwortungsbewusstsein und anspruchsvollen Tätigkeiten.

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Die Employer-Branding-Beratung Universum, die zur The Stepstone Group gehört, führte deutschlandweit zwischen September 2022 und März 2023 eine Befragung unter mehr als 12.300 jungen Fachkräften durch.

„Unsere Befragung zeigt, dass die deutsche Automobilindustrie die veränderten Karrierepräferenzen von Young Professionals stärker in den Fokus rücken und in ihre Arbeitgebermarke integrieren sollte, um im Kampf um junge Fachkräfte wettbewerbsfähig zu bleiben. Andernfalls riskieren sie, ihre aktuell noch hohe Attraktivität als Arbeitgeber weiter zu verlieren – und damit auch engagierte Nachwuchskräfte, die es für den Wandel hin zu zukunftsfähiger, nachhaltiger Mobilität braucht“, warnte David Falzon in Bezug auf die Ergebnisse der Befragung. David Falzon verantwortet als Country Manager das Deutschlandgeschäft bei Universum.

Automobilbranche bleibt attraktiv für Ingenieure und IT-Spezialisten

Die Automobilbranche ist traditionell besonders attraktiv für junge Berufstätige mit Abschlüssen im Bereich Ingenieurwesen und Informationstechnologie (IT). Allerdings verlieren Jobs bei Autobauern seit einigen Jahren an Beliebtheit.

Im Jahr 2019 galten große deutsche Automobilhersteller für durchschnittlich 17 Prozent der Young Professionals im Ingenieurwesen und 12 Prozent in der IT als bevorzugte Arbeitgeber. In den neuesten Rankings sind es nur noch 11 Prozent im Ingenieurwesen und 9 Prozent in der IT, heißt es in der Pressemitteilung zu der Befragung. Dieser prozentuale Rückgang hat derzeit nur bei einigen Automobilunternehmen Auswirkungen auf die Platzierungen. Besonders deutlich zeigt sich dieser Trend beim US-Hersteller Tesla. Die Marke für Elektrofahrzeuge verzeichnet bei Ingenieurinnen und Ingenieuren einen Rückgang um 6 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr und fällt um 10 Plätze zurück. Bei jungen Berufstätigen aus dem IT-Bereich beträgt der Rückgang 5,25 Prozentpunkte mit einem Verlust von 7 Plätzen.

Relevanz flexibler Arbeitsbedingungen

Junge Berufstätige mit einem Abschluss im Ingenieurwesen stellen gleichzeitig fest, dass für sie wichtige Faktoren in Automobilunternehmen weniger Beachtung finden. Im Vergleich zu 2019 ist ein angenehmes Arbeitsumfeld im Ranking der Karrierepräferenzen von Ingenieurabsolventen um zehn Plätze gestiegen. In Bezug auf die Förderung der Work-Life-Balance verzeichnet die Branche ebenfalls einen deutlichen Rückgang um 9 Prozentpunkte.

Im Gegensatz dazu wird die Automobilbranche vor allem mit anspruchsvollen Aufgaben (+1 Prozentpunkt), einem hohen Maß an Verantwortung (+3 Prozentpunkte) und einer stabilen Anstellung (+4 Prozentpunkte) in Verbindung gebracht. Allerdings zeigt sich bei jungen Ingenieurinnen und Ingenieuren, dass das Thema einer sicheren Anstellung weniger wichtig ist, da es mit einem Verlust von zwölf Plätzen im Ranking der Karrierepräferenzen einhergeht.

„Hier zeigen sich möglicherweise die Auswirkungen der Arbeiterlosigkeit: Ingenieurinnen und Ingenieure sind aktuell so sehr gefragt, dass sie sich auch in wirtschaftlich schwierigen, von Inflation geprägten Zeiten wie diesen kaum Sorgen um ihre Jobs machen müssen,“ erklärt David Falzon.

Die verstärkte Relevanz flexibler Arbeitsbedingungen und der Förderung einer ausgewogenen Work-Life-Balance, die seit Beginn der Corona-Pandemie festzustellen ist, hat bei jungen Fachkräften in den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwesen, IT und Naturwissenschaften weiter zugenommen.

Insgesamt haben im Vergleich zum Vorjahr karrierebezogene Themen für Young Professionals mit einem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwesen, IT und Naturwissenschaften an Bedeutung gewonnen. „Die Daten sprechen dafür, dass es jungen Berufstätigen zunehmend wichtiger ist, Anerkennung für ihre Leistung zu erhalten, eine Perspektive zu haben und diese ganz klar ausgestaltet zu sehen“, erklärt David Falzon.

Welche Unternehmen sind besonders beliebt?

Für junge Fachkräfte mit einem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften stehen Porsche, Google, die BMW Group und die Mercedes-Benz Group auch in diesem Jahr an der Spitze der am meisten begehrten Arbeitgeber (Platz 1 bis 4), gefolgt von Bosch.

Die Top 5 Arbeitgeber laut der Umfrage des Universum Young Professional Survey 2023:

N Wirtschafts-wissenschaften Ingenieur-wesen IT/

Informatik

Natur-wissen-schaften
1 Porsche Porsche Google Roche
2 Google Siemens Microsoft BioNTech
3 BMW Group Bosch Apple Bayer
4 Mercedes-Benz Group BMW Group Bosch Max-Planck-Gesellschaft
5 Bosch Audi Porsche Fraunhofer-Gesellschaft

 

„Die kommende Arbeiterlosigkeit macht sich natürlich in Anspruchsdenken und Wünschen der jungen Generationen bemerkbar. Sie können sich künftig aussuchen, wo sie arbeiten. Es ist daher keine Überraschung, dass junge Menschen bevorzugt dort arbeiten wollen, wo sie optimal gefördert werden und die besten Karriereaussichten haben. Unternehmen, die den Wandel am Arbeitsmarkt annehmen und als Chance begreifen, werden sich den Wettbewerbsvorteil Nummer 1 sichern: den Menschen“, erklärt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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