Zum E-Paper
Weiterbildung 12.01.2023, 10:56 Uhr

„Dichter denken“ beim urbanen Holzbau

Ein pfiffiges Motto im Land der Dichter und Denker hat das Institut für Bau und Immobilie der Hochschule Augsburg für seine Holzbau-Fachtagung gefunden – und dazu noch renommierte Referenten der Region, die spannende Vorträge versprechen.

Das Wohnheim für Studierende in der Schwere-Reiter-Straße in München gehört zu den Beispielen für regionale Holzbauprojekte im urbanen Raum, die auf der Holzbau-Tagung in Augsburg vorgestellt werden. Foto: hirner & riehl / Sebastian Schels

Das Wohnheim für Studierende in der Schwere-Reiter-Straße in München gehört zu den Beispielen für regionale Holzbauprojekte im urbanen Raum, die auf der Holzbau-Tagung in Augsburg vorgestellt werden.

Foto: hirner & riehl / Sebastian Schels

Die Wahrnehmung des urbanen Holzbaus hat sich stark verändert und ist weiterhin im Wandel: Noch vor wenigen Jahren waren in den Köpfen der meisten Planerinnen und Planer die Gebäude von Kernstädten und gründerzeitlichen Stadterweiterungen sehr stark mit mineralischen Baumaterialien verbunden, ein Anknüpfen an diesen „steinernen“ Kontext lag daher nahe.

Ökologisch motivierte Stadtentwicklung

Inzwischen ist – auch aus einer gesamtgesellschaftlichen Bewegung heraus angetrieben – eine ökologisch motivierte Stadtentwicklung zu einem großen, allgemeinen Wunsch geworden, argumentiert die Hochschule Augsburg im Ankündigungstext für ihre Holzbau-Tagung, die am 17. Februar 2023 in der Handwerkskammer für Schwaben stattfindet.

Dabei sei Wachstum nach Innen eine grundlegende Anforderung in der nachhaltigen Entwicklung unserer Städte, darauf habe sich die Fachwelt mit der Politik längst verständigt. Neben der Intensivierung bestehender Durchgrünung, Veränderung der Mobilität und neuen Nutzungsmischungen in urbanen Quartieren sei das Bauen mit Holz, dem wichtigsten nachwachsenden Baustoff, auch im städtischen Blockrand nicht mehr in Frage gestellt.

Programm der Holzbau 23 – Holzbau dichter denken

Die unterschiedlichen Perspektiven der Auftraggeber, ausführenden Unternehmen, Architekten und Bauingenieure versucht die Tagung Holzbau 23 der Hochschule Augsburg anhand von aktuellen und vorwiegend regionalen Beispielen für verdichteten Wohnungsbau, Aufstockung und Ergänzung bestehender Gebäude zu beleuchten.

„Regional“ muss übrigens in Bayerisch-Schwaben (Augsburg ist Sitz der Regierung des Bezirks Schwaben) nicht als Einschränkung gelesen werden, da die Region vorratsreiche und umsatzstarke Wälder aufweist und daher traditionell auch zahlreiche Holzbaubetriebe.

Hier ein Überblick über den Ablauf der Veranstaltung:

  • Dr. Mark Dominik Hoppe, Geschäftsführer Wohnbaugruppe Augsburg (WBG), schildert zum Auftakt die Perspektive als Bauherr zu Nachverdichtung und den Möglichkeiten mehrgeschossigen Holzbaus.
  • Prof. Hermann Kaufmann, Kaufmann + Partner ZT GmbH, spricht über Dichte + Qualität am Beispiel der Wohnbebauung des Spicherer-Areals in Augsburg.
  • Die Sicht des Holzbau-Ingenieurs zu Nachverdichtungen erläutert Dr.-Ing. Martin Gräfe, Bauart Beratende Ingenieure.
  • Holzbauprojekte im urbanen Raum in München und Straubing stellt Matthias Marschner vom Büro Hirner & Riehl Architekten und Stadtplaner vor.
  • Simon Schmid, Züblin Timber GmbH, schildert Aspekte der Nachverdichtung und Aufstockung aus Sicht des Holzbau-Unternehmers.
  • Von Herausforderungen bei Entwurf, Planung und Umsetzung im Rahmen der Modernisierung und Aufstockung der DAV-Geschäftsstelle München berichtet Christian Taufenbach, Element A Architekten BDA.

Hintergrundinformationen zur Fachtagung

Die Holzbau-Tagung findet am Freitag, den 17. Februar 2023, in der Handwerkskammer für Schwaben in Augsburg statt. Das Programm wird von zwei Podiumsdiskussionen begleitet, die auch den Gästen Gelegenheit zur aktiven Beteiligung mit Fragen und Diskussionsbeiträgen bieten. Daneben gibt es eine kleine Fachausstellung.

Die Holzbautagung der Hochschule Augsburg bot schon im vergangenen Jahr Fachvorträge, Diskussionen, Gelegenheit zumNetzwerken sowie im Foyer eine Ausstellung.

Foto: IBI

Die jährlichen Holzbautagungen gehören zum Veranstaltungsportfolio des Instituts für Bau und Immobilie der Hochschule Augsburg (IBI) an der Fakultät Architektur und Bauwesen für Fachleute aus Holzbau und -planung. Im Vorjahr war dort beispielsweise ein Vortrag von Prof. Dr. Christopher Robeller über materialsparenden Leichtbau zu hören, dessen Artikel „Dauerhafte Stabwerksstruktur aus Edelkastanienholz“ (Bauingenieur 09|2022) viel Beachtung fand.

Programm und Anmeldung unter www.hs-augsburg.de/Architektur-und-Bauwesen/ibi.html. Ein Frühbucherrabatt wird bis zum 22. Januar 2023 gewährt.

Empfehlung der Redaktion – das könnte Sie auch interessieren:

  1. Nichts mehr verpassen: Hier geht‘s zur Anmeldung für den Bauingenieur-Newsletter…
  2. Weitere Beiträge aus dem Special Holzbau
  3. Materialsparender Leichtbau: Dauerhafte Stabwerksstruktur aus Edelkastanienholz
  4. Zirkuläre Bauweise: Ein Hangar mit außergewöhnlichen Dimensionen für Luftschiff Theo
  5. Industriebau: Holzbaupreis für Halle mit weltgrößtem Dachtragwerk
  6. Demontierbarer Pavillon: Schwebe-Ausguck bringt Holzingenieurbau ans Limit
  7. Höchstes Holzhochhaus in Deutschland: Leistung des Holzbaus gefeiert
  8. Nachhaltigkeit und Holzbau: DGNB mahnt zu differenziertem Umgang
  9. Potenziale erkennen: Holzbau und Massivbau stehen im Vergleich
Von Hochschule Augsburg / Karlhorst Klotz