Neubau des Milliarden-teuren US-Militär-Hospitals bei Ramstein läuft an
In direkter Anbindung zum US-Militärstützpunkt Ramstein bauen die USA in Weilerbach bei Kaiserslautern in den nächsten fünf Jahren das größte Klinikum der Vereinigten Staaten im Ausland.
In Weilerbach bei Kaiserslautern entsteht auf dem Gelände der Rhine Ordnance Barracks das größte Militärkrankenhaus außerhalb der USA. Die Vorbereitungen auf dem 50 Hektar großen Baugrund sind im Dezember angelaufen.
1500 Arbeitskräfte und 16 Kräne aktiv
Das Milliarden-Projekt wird von Hitzler Ingenieure mit einem Präsenzteam am Baufeld als Berater des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) Weilerbach im Auftrag des Bunds gesteuert. Unter Einsatz von – in der Spitze – rund 1500 Arbeiterinnen und Arbeitern sowie 16 Kränen erfolgt derzeit im gemeinsamen Partnering-Verfahren mit der ARGE Ed. Züblin AG und Gilbane Germany GmbH die Ausführung des über 90.000 Quadratmeter großen Klinikums.
Beim Neubau des mit bis zu 93 Betten, 42 Fachdisziplinen, 120 Untersuchungsräumen und neun Operationssälen ausgestatteten Klinikums müssen sowohl deutsche Normen, Rechts- und Bauvorschriften als auch allgemeine amerikanische sowie spezielle US Army und US Air Force Normen berücksichtigt werden. „Das ist nur eine der Herausforderungen des Milliarden-Projekts, die alle mit der Planung und Umsetzung beauftragten Partner gemeinsam aber sehr gut stemmen werden“, versichert Unternehmensinhaber Christoph Hitzler.
Medizinische Vollversorgung
Die Fassade des neuen US-Klinikums ist geschwungen wie eine Fahne und soll als Sinnbild für das Heimatland der US-Soldatinnen und -Soldaten und ihrer Angehörigen stehen. Die Klinik für medizinische Vollversorgung steht künftig allen Angehörigen des US-Militärs, des Verteidigungsministeriums und den in der Region lebenden US-Amerikanerinnen und Amerikanern zur Verfügung.
Das Krankenhaus umfasst das medizinische Zentrum zur ambulanten klinischen Versorgung mit Untersuchungs- und Behandlungsräumen, die gesamte Diagnostik, Intensivpflegeeinrichtungen, Operationssäle (OPs), Zahnarztpraxen, eine Geburtenstation sowie die zugehörige Infrastruktur, Energiezentralen und zwei Parkhäuser. Das Militär-Hospital wird gleichzeitig auch die zentrale Behandlungs- und Evakuierungsmöglichkeit für verwundete US-Militärs, Zivilisten und Mitarbeitende im Nahen Osten, Europa und Afrika sein und löst damit langfristig das bestehende Klinikum in Landstuhl aus dem Jahr 1953 ab.
USA und der Bund tragen die Kosten
Die Projektkosten liegen bei voraussichtlich einer Milliarde Euro. Der Bund trägt die Planungs- und Baubetreuungskosten in Höhe von 151 Mio. Euro; die weiteren Projektkosten werden durch die USA getragen.
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