Vorstoß von Hitachi 24.01.2017, 09:29 Uhr

Kamera der Zukunft kommt ohne Linse aus

Extrem kleine Kameras ermöglichen viele neue Anwendungen in den verschiedensten Lebens- und Arbeitsbereichen. Das Hindernis bei der Mikro-Miniaturisierung ist bisher aber die Linse. Hitachi arbeitet jetzt an einer Kamera, die komplett auf eine Linse verzichtet.

Hitachi hat eine linsenlose Kamera-Technologie entwickelt, die Videobilder nachträglich fokussieren kann. Dafür wird anstelle der Linse ein mit konzentrischen Kreisen bedruckter Film genutzt. Dieser ist direkt vor dem Bildsensor angebracht.

Hitachi hat eine linsenlose Kamera-Technologie entwickelt, die Videobilder nachträglich fokussieren kann. Dafür wird anstelle der Linse ein mit konzentrischen Kreisen bedruckter Film genutzt. Dieser ist direkt vor dem Bildsensor angebracht.

Foto: Hitachi

Der japanische Elektronikkonzern Hitachi hat eine Technik entwickelt, mit der es möglich ist, Videobilder aufzunehmen, ohne dass dafür eine Linsenoptik notwendig ist. Stattdessen will Hitachi mit Hilfe konzentrischer Ringe und einer mathematischen Formel die Kamera der Zukunft bauen. Und die kommt ohne die schweren Objektive klassischer Art aus.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
-Firmenlogo
Vermessungsingenieur/in (m/w/d) Dipl.-Ing. FH/Bachelor
Frankfurt am Main Zum Job 
TECHNOSEUM-Firmenlogo
Kurator/Kuratorin (m/w/d) TECHNOSEUM
Mannheim Zum Job 
Landesregierung Brandenburg-Firmenlogo
Fachingenieur/in (w/m/d) für Gebäude-, Energie- und Versorgungstechnik Landesregierung Brandenburg
Cottbus, Potsdam Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) für den Konstruktiven Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
mdexx fan systems GmbH-Firmenlogo
Nachhaltigkeitsmanager (m/w/d) mdexx fan systems GmbH
Weyhe (bei Bremen) Zum Job 
KLEINS ENERGIE GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) für die Fernwärmenetzplanung KLEINS ENERGIE GmbH
Unterschleißheim Zum Job 
KLEINS ENERGIE GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) für die Projektsteuerung KLEINS ENERGIE GmbH
Unterschleißheim Zum Job 
Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR-Firmenlogo
Bauingenieur*in der Fachrichtung Brückenbau/Konstruktiver Ingenieurbau (w/m/d) Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR
Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR-Firmenlogo
Gruppenleitung Bauwerksprüfung und Unterhaltung - Bauingenieur*in der Fachrichtung Brückenbau/Konstruktiver Ingenieurbau (w/m/d) Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen-Firmenlogo
Fachingenieure/innen (w/m/d) für Elektrotechnik Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen
Cottbus, Potsdam Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 

Herkömmliche Objektive basieren darauf, dass Licht durch Glaslinsen gebrochen wird, die scharfe zweidimensionale Bilder erzeugen. Solange Objektive aber aus Linsen konstruiert werden, sind lichtstarke Kamera-Zooms schwer. Hitachi beschäftigt sich nicht alleine mit diesem Problem: In Amerika arbeiten der Halbleiterhersteller Rambus und die Rice University ebenfalls an Konzepten, die ohne das herkömmliche Objektiv auskommen.

Neuer Ansatz von Hitachi

Das Design dieser Kameras ohne Objektiv ist dabei vergleichsweise einfach. Im Fall der von Hitachi vorgestellten objektivlosen Kamera wird ein Bildsensor mit einem speziell bedruckten Dünnfilm – der nur ein Mikron misst und mit einem Muster konzentrischer Kreise bedruckt ist – überlagert. Der Film stört dabei das Licht, das durch den Sensor passiert, während ein Computer das Ausmaß der Störung berechnet und schließlich das Bild wiederherstellt. Das könnte das klassische Objektiv ersetzen.

Fourier Tansformation im Einsatz

Zu den Hürden bei der Entwicklung solcher linsenlosen Kameras gehörte lange Zeit die Frage, wie das Licht weiterverarbeitet werden kann. Hitachi konzentriert sich dabei auf die Moire-Muster. Diese entstehen, wenn Muster konzentrischer Ringe sich gegenseitig überlagern.

So funktioniert die neu entwickelte linsenlose Kameratechnologie von Hitachi: Sie nutzt eine Art Objektiv mit konzentrischen Ringen. Aus den Sensordaten lässt sich mit Hilfe einer Fourier-Transformation ein halbwegs scharfes Bild berechnen.

So funktioniert die neu entwickelte linsenlose Kameratechnologie von Hitachi: Sie nutzt eine Art Objektiv mit konzentrischen Ringen. Aus den Sensordaten lässt sich mit Hilfe einer Fourier-Transformation ein halbwegs scharfes Bild berechnen.

Quelle: Hitachi

Dabei entdeckte Hitachi, dass man mit diesen Randbereichen Bilder mit Hilfe einer herkömmlichen Verarbeitungstechnik, genannt Fourier Transformation, erfassen kann. Diese Technik wird bereits sowohl für die Bildverarbeitung, die Elektronenmikroskopie, die Signalverarbeitung und Frequenztrennung für die Datenkommunikation eingesetzt.

Schnelle Verarbeitung

Nach Angaben von Hitachi macht die Nutzung mathematischer Formeln die Rekonstruktion von Bildern aus Lichtinformationen zu einer Grundrechenart, die jeder Computer ausführen kann. Hitachi ist es dabei gelungen, diese Bilder 300 Mal schneller als andere objektivlose Kameras zu verarbeiten. Hinzu kommt, dass die Bildschärfe, nachdem das Bild vom Sensor aufgefangen wurde, angepasst werden kann.

Viele Anwendungen im Visier

Hitachi sieht eine ganze Bandbreite neuer Anwendungen zum Beispiel für Industriemaschinen, mobile Geräte und vor allem für das Internet der Dinge. Insbesondere Smartphones profitierten von deutlich dünneren und leichteren Kameras. Digitale Kameras der gehobenen Preisklasse könnten in Zukunft gänzlich neue Formen annehmen. Verglichen mit heutigen Geräten würden die Herstellungskosten der neuen, objektivlosen Kameras zudem deutlich niedriger sein.

Gesichtserkennungssystem mit flachen Objektiven

Trotz einer ganzen Anzahl technischer Hürden rechnet Hitachi damit, eine Kamera ganz ohne Objektiv in zwei Jahren marktreif zu haben. So lässt die Schärfe der mit flachen Objektiven erzeugten Bilder bisher noch zu wünschen übrig. Nach Angaben von Hiroyuki Mizuno, Leiter des Innovationszentrums für Information und Telekommunikation im Hause Hitachi, liegt das Augenmerk derzeit vor allem auf der Verbesserung der Bildauflösung, die sich speziell für  Gesichtserkennungssysteme eignet. Die neue Kameratechnologie soll aber auch für autonomes Fahren und die Analyse menschlichen Verhaltens durch mobile Geräte, Autos und Roboter eingesetzt werden.

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.