Winziger als Haarspitze 16.12.2015, 13:42 Uhr

Schweizer Forscher drucken kleinstes Farbbild der Welt

Es ist das kleinste jemals mit einem Tintenstrahldrucker gefertigte Bild und passt auf ein einziges Pixel eines Retina-Bildschirms von Apple. Das Motiv: drei Clownfische in einer Anemone. Dafür gibt es für die Forscher der ETH Zürich nun den Eintrag in das Guinness Buch der Rekorde.

Das kleinste Inkjet-Farbbild der Welt misst gerade mal so viel wie die Querschnittsfläche eines menschlichen Haars.

Das kleinste Inkjet-Farbbild der Welt misst gerade mal so viel wie die Querschnittsfläche eines menschlichen Haars.

Foto: Scrona/ETH Zürich

Um in dieses Buch der Rekorde zu gelangen, muss man sich heutzutage schon etwas Besonderes einfallen lassen. Das ist den Schweizer Wissenschaftlern mit dem kleinsten Farbbild der Welt aus einem Tintenstrahldrucker gelungen. Und dabei macht dieser Rekord im Gegensatz zu vielen anderen auch noch richtig Sinn: Die von den ETH-Forschern in Gemeinschaftsarbeit mit der Uni-Ausgründung Scrona verwendete Technologie ist eine vielversprechende Alternative für die Herstellung von Bildschirmen oder optischen Geräten.

Nanopartikel leuchten in definierten Farben

Die Wissenschaftler arbeiten mit sogenannten Quanten-Punkten (QD). Dabei handelt es sich um Nanopartikel, die in definierten Farben leuchten. Die Farbe des von den winzigen Punkten abgegebenen Lichts können die Forscher verändern, indem sie die Größe der QD variieren. Um nun mit diesen Quanten-Punkten ein Bild darzustellen, haben die Schweizer Forscher mehrere Lagen von roten, grünen und blauen QDs übereinander gedruckt. Die Auflösung des so erzeugten Bildes beträgt 25.000 dpi. Damit beträgt der Abstand zwischen zwei Bildpunkten nur 500 Nanometer.

Schnittfläche eines menschlichen Haares

Denn das fertige Bild misst gerade mal 0,0092 mm2 und hat eine Seitenlänge von 0,08 mal 0,115 mm. Dies entspricht in etwa der Schnittfläche eines menschlichen Haares. „Dieses Bild ist so winzig, dass es von blossem Auge nicht mehr sichtbar ist“, sagt Scrona-Mitgründer Patrick Galliker. Anders ausgedrückt: Damit die unabhängigen, von Guinness World Records Limited verifizierten Experten das Mikrobild überhaupt sehen und damit bewerten konnten, mussten sie ein spezielles Mikroskop verwenden. 

Geschrumpft um den Faktor 3333

Und schon konnten sie eintauchen in eine Szene wie aus dem Animationsfilm „Findet Nemo“: Drei Clownfische starren aus einer Seeanemone heraus in die feindliche Unterwasserwelt. Die in Wirklichkeit 10 cm großen bunten Fische wurden für den Mikrodruck um den Faktor 3333 auf eine Größe von 30 Mikrometer geschrumpft. Dank der verwendeten 24-Bit-Farbtiefe, mit der über 16 Millionen Farben dargestellt werden können, wirkt der Mikroausdruck der Unterwasserszenerie enorm lebensecht und natürlich. Für diese Farbtiefe musste die Dicke der einzelnen Farbschichten mit höchster Präzision im atomaren Bereich festgelegt werden. Und das bei jedem einzelnen Pixel.

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
WBS TRAINING AG-Firmenlogo
Technische Trainer:in als Schweißlehrer:in für WIG, MIG/MAG und E-Hand (m/w/d) WBS TRAINING AG
Dresden Zum Job 
Torqeedo GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Produkttests Torqeedo GmbH
Weßling Zum Job 
HVB Ingenieurgesellschaft mbH-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Bereich Elektrische Energieanlagen in der Infrastruktur HVB Ingenieurgesellschaft mbH
Wandlitz Zum Job 
KLN Ultraschall AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) zur Vertriebsunterstützung KLN Ultraschall AG
Heppenheim Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik LV (m/w/d) IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
Berlin-Marzahn Zum Job 
Technische Universität Darmstadt-Firmenlogo
Professur (W3) für Umformtechnologie Technische Universität Darmstadt
Darmstadt Zum Job 
Heidrive GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektrotechnik (m/w/d) Heidrive GmbH
Kelheim Zum Job 
Heidrive GmbH-Firmenlogo
Elektroniker oder Mechatroniker im Versuch und Prüffeld (m/w/d) Heidrive GmbH
Kelheim Zum Job 
FlowChief GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur:in SÜD oder OST-Deutschland (m/w/d) FlowChief GmbH
Raum Süd-, Ostdeutschland Zum Job 
FlowChief GmbH-Firmenlogo
Techniker:in Automatisierung (SCADA) (m/w/d) FlowChief GmbH
Wendelstein Zum Job 
Wirtgen GmbH-Firmenlogo
Software-Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik im Bereich Steuerungssoftware für mobile Arbeitsmaschinen Wirtgen GmbH
Windhagen Zum Job 
WBS Training AG-Firmenlogo
Technische:r Trainer:in für EPLAN (m/w/d) WBS Training AG
deutschlandweit (remote) Zum Job 
Niedersachsen.next GmbH-Firmenlogo
Themenmanager Manufacturing-X | SCALE-MX (m/w/d) Niedersachsen.next GmbH
Hannover Zum Job 
Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg-Firmenlogo
13 positions for PhD candidates (f/m/d) Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg
Duisburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) mit Schwerpunkt Tunnelbetrieb Die Autobahn GmbH des Bundes
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Servicetechniker (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Mitarbeiter Elektroanlagen (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover-Firmenlogo
Ingenieur*in (jeglichen Geschlechts; FH-Diplom oder Bachelor) der Fachrichtung Elektrotechnik oder vergleichbarer Studienrichtung Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
Hannover Zum Job 
Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden (OTH)-Firmenlogo
Professur (m/w/d) der BesGr. W 2 für das Lehrgebiet Solar Energy and Building Automation Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden (OTH)
Frankfurt University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professur "Elektrotechnik, insbesondere Nachhaltige intelligente Systeme" Frankfurt University of Applied Sciences
Frankfurt am Main Zum Job 

 Ausdruck von Nemo und Co. dauerte mehrere Stunden

Solche Präzision im Nanobereich war bisher nicht einmal mit modernster Halbleiter-Technik möglich. Die Uni-Ausgründung Scrona sorgt nun für die Skalierung und die Kommerzialisierung der neuen Technologie, so dass sie im großen Maßstab eingesetzt werden kann. Derzeit größter Hemmschuh ist die lahme Geschwindigkeit des Druckvorgangs. So dauerte es mehrere Stunden bis Nemo und seine Freunde fertig ausgedruckt waren. „Damit sich industriell interessante Mengen produzieren lassen, müssen wir das Tempo stark erhöhen“, weiß Patrick Galliker. Den Prototyp eines skalierten Druckkopfes mit hunderten Düsen hat Scrona schon fertig.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.