Unterwegs Handys aufladen 09.01.2015, 13:31 Uhr

Strom ohne Steckdose: Mini-Generator Kraftwerk passt in Jackentasche

Ein Dresdner Start-up hat „Kraftwerk“ erfunden: einen Taschengenerator, mit dem sich Smartphones, Kameras und sonstiges Zivilisationsspielzeug auch fernab jeglicher Steckdosen aufladen lassen. Betrieben wird das kleine Gerät mit Feuerzeug- oder Campinggas. 

Der Taschengenerator Kraftwerk wird mit Feuerzeug- oder Campinggas betrieben.

Der Taschengenerator Kraftwerk wird mit Feuerzeug- oder Campinggas betrieben.

Foto: eZelleron

Inzwischen hat man sich ja dran gewöhnt: Der Strom kommt aus der Wand. In praktischen Abständen von wenigen Metern sind im modernen Leben Steckdosen zu finden, an die der Zivilisationsmensch sein Smartphone, sein Tablet oder die Akkus für seine Kamera hängen kann, um seine Geräte und damit sich weiter funktionsfähig zu halten.

Aber was tun, wenn gerade mal keine Stromleitung an den aktuellen Aufenthaltsort führt und das Smartphone jämmerlich um Energie bettelt? Dann trifft die Moderne ein Gerät, das schon seit Jahrzehnten zur autonomen Stromversorgung beiträgt: den guten alten Generator.

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Ein Taschengenerator wandelt Gas in Strom um

Nun will aber niemand einen nach Diesel stinkendes Riesengerät mit sich herumschleppen. Die Erfindung des Dresdner Start-ups eZelleron, einer Ausgründung des Fraunhofer-Instituts mit 25 Mitarbeitern, ist da doch ein wenig handlicher: Die Truppe um Geschäftsführer Sascha Kühn hat „Kraftwerk“ erfunden – einen Taschengenerator, betrieben mit Feuerzeug- oder Campinggas, das über eine integrierte Brennstoffzelle in Strom umgewandelt wird.

Nach Diesel oder sonstigen Ausdünstungen riecht daher, anders als bei den größeren Brüdern des Winz-Generators, schon mal gar nichts. Als Nebenprodukt entstehen lediglich Wasserdampf und Kohlendioxid, so die Erfinder – und das weniger als bei menschlicher Atmung. Auch das leise Betriebsgeräusch sei gut verträglich.

40 Gramm Füllung halten bis zu elf iPhones bei Laune

Das kleine Gerät mit den Abmessungen 10×7,5×3 Zentimeter wiegt einschließlich Füllung knapp 200 Gramm. In diesem Gewicht enthalten sind etwa 40 Gramm Feuerzeugbenzin oder Campinggas. Daraus macht Kraftwerk laut Hersteller 56 Wattstunden Strom: genug für elf iPhone-Ladungen, heißt es. Einsatzbereit ist es sofort nach Befüllung – langwierige Ladezyklen wie bei konventionellen Akkus und mobilen Stromspeichern entfallen damit.

Eine Kraftwerk-Füllung liefert laut Hersteller 56 Wattstunden Strom – genug für elf iPhone-Ladungen.

Eine Kraftwerk-Füllung liefert laut Hersteller 56 Wattstunden Strom – genug für elf iPhone-Ladungen.

Quelle: eZelleron

Angeschlossen werden kann grundsätzlich jedes elektronische Gerät, das seinen Stromdurst per USB stillt. Der Standard-USB-Port liefert 2 bis 10 Watt Leistung bei 5 Volt Spannung. Die maximale Ladestromstärke liegt damit bei 2 Ampere. Laut Hersteller tut der kleine Energieumwandler das unverdrossen quasi beliebig oft – Gas rein, Stromversorgung an, und zwar bei nahezu allen Wetterbedingungen. Erst unter -15 und über +55 Grad Celsius wird es schwierig.

Gut gerüstet für Outdoor-Aktivitäten

Damit eignet sich der Mini-Generator, den es in drei verschiedenen Farbvarianten gibt, besonders gut für Outdoor-Aktivitäten und -Trips, bei denen mitunter tagelang keine Steckdose erreichbar ist. Durch sein robustes Design mache es auch gutmütig alles Mögliche mit und sei auch bei der Befüllung nicht wählerisch – Campinggas und Feuerzeugbenzin gibt es schließlich nahezu überall auf der Welt, wo sich Camper sowieso mit Vorräten eindecken.

Ganz schön stylisch: In diesen drei Farben soll der Kraftwerk-Taschengenerator auf den Markt kommen.

Ganz schön stylisch: In diesen drei Farben soll der Kraftwerk-Taschengenerator auf den Markt kommen.

Quelle: eZelleron

An den gewünschten Einsatzort gelangt die zigarettenschachtelgroße Taschensteckdose bei Bedarf sogar per Flugzeug, und das im Passagierbereich. Aufgrund der Fertigung hat sich der Hersteller die internationale Freigabe dafür bereits gesichert. Überhaupt hat eZelleron seine Hausaufgaben hinsichtlich des Papierkrams gemacht: „Kraftwerk“ ist durch 27 Patente geschützt.

Finanzierung per Crowdfunding: Chancen stehen gut

Jetzt geht es an die Finanzierung: Nachdem im November 2014 die ersten Prototypen fertig wurden, läuft seit Dezember eine Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter. Bis Anfang März sollen so mindestens 500.000 Dollar (rund 423.000 Euro) zusammenkommen, damit eZelleron die benötigten Werkzeuge und Bauteile kaufen kann. Die Chancen stehen gut: Fast 80 Prozent sind jetzt, knapp zwei Monate vor Ablauf der Kampagne, schon zusammengekommen.

Die mobile Brennstoffzelle mit Akku liefert zum Aufladen kleiner Geräte über USB kontinuierlich zwei Watt Strom. 

Die mobile Brennstoffzelle mit Akku liefert zum Aufladen kleiner Geräte über USB kontinuierlich zwei Watt Strom.

Quelle: eZelleron

Unterstützern winken unterschiedlichste Packages und Goodies: Vom warmen Dankeschön-Händedruck über einen Jahresvorrat an umweltfreundlich gewonnenem Gas und einem „Kraftwerk“ zum Sonderpreis bis hin zum Mega-Pack mit 111 Taschenbatterien für Händler. Sogar ein „Notfall-Pack“ gibt es: Wer das kauft, erhält ein eigenes Gerät, während zwölf weitere einer Hilfsorganisation für den Einsatz in Katastrophengebieten zur Verfügung gestellt werden.

Versand im Dezember 2015

Wer allerdings schon für seinen Sommer-Trip mit „Kraftwerk“ gerechnet hat, muss umplanen. Erst im Dezember 2015 will eZelleron die Geräte an seine Unterstützer versenden.

 

Ein Beitrag von:

  • Judith Bexten

    Judith Bexten ist freie Journalistin. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Technik, Logistik und Diversity.

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