Ion als Kurbelwelle 24.01.2014, 12:33 Uhr

Nano-Wärmemaschine soll effektiver als Automotor sein

Deutsche Physiker bauen eine Wärmekraftmaschine, die aus einem einzelnen Kalzium-Ion besteht. Wärme und Kälte liefern Laser. Eine solche Nano-Maschine verspricht einen höheren Wirkungsgrad als Automotoren oder Kohlekraftwerke.

Ein Ion in einer Paul-Falle: Die Wärmekraftmaschine wird durch die auseinanderlaufenden Stäbe realisiert. Die Quetschung erfolgt, indem spezielle elektrische Felder angelegt werden.

Ein Ion in einer Paul-Falle: Die Wärmekraftmaschine wird durch die auseinanderlaufenden Stäbe realisiert. Die Quetschung erfolgt, indem spezielle elektrische Felder angelegt werden.

Foto: Johannes Gutenberg Universität

Physiker der Universitäten Mainz und Erlangen-Nürnberg wollen eine Wärmekraftmaschine bauen, die nicht klassischen Prinzipien der Physik gehorcht, sondern den eher verschwommenen und schwer nachzuvollziehenden Gesetzen der Quantenphysik. Diese Maschine setzt sich auch über den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik hinweg, der den maximalen Wirkungsgrad einer Wärmemaschine festlegt. Die Quantenmaschine soll mehr schaffen.

Herzstück ist ein einzelnes Kalzium-Ion, also ein elektrisch geladenes Atom, das eine Millionen Mal kleiner ist als der Durchmesser eines menschlichen Haars. Die Physiker sperren es in eine Paul-Falle, benannt nach dem deutschen Physiker Wolfgang Paul, der für diese Entwicklung 1989 den Nobelpreis erhielt.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Die Paul-Falle ist immateriell. Sie besteht aus einem besonders geformten elektrischen Wechselfeld mit hoher Frequenz, üblich sind 1000 Kilohertz. Wenn das Ion seinen Platz im Zentrum auch nur um Bruchteile eines Millimeters verlässt, holt das Feld es gleich wieder zurück zu seinem Stammplatz. Die Paul-Falle wird auch in Messgeräten genutzt, etwa im Massenspektrometer. Sie gilt zudem als wesentliches Element eines extrem leistungsfähigen Quantencomputers, dessen Entwicklung weltweit vorangetrieben wird.

Aus Temperaturunterschieden erwachsen winzige Kräfte

In einem Beitrag für die renommierte Fachzeitschrift Physical Review Letter vergleichen die Physiker ihre Wärmemaschine mit einem Viertaktmotor. Das Ion fungiert dabei als Kolben und Kurbelwelle. Per Laser wird es abwechselnd erwärmt und gekühlt. Die Temperaturdifferenzen sind Voraussetzung dafür, dass Wärmeenergie in mechanische Energie umgesetzt wird, etwa in Automotoren oder Kohlekraftwerken. Außerdem wird es verformt, gequetscht, wie die Physiker sagen.

Zusätzlich verändern die Wissenschaftler die Frequenz des Wechselfeldes. Als Elektroden, Ausgangspunkte des elektrischen Wechselfeldes, dienen Stäbe, auf die die Kraft der Wärmebewegung des Ions übertragen wird – sie öffnen sich weiter und kehren in ihre alte Position zurück, wenn das Ion gekühlt wird.

Wirkungsgrad von 30 Prozent scheint machbar

Bisher haben die Physiker lediglich gerechnet und herausgefunden, dass die Nano-Wärmemaschine einen Wirkungsgrad von 30 Prozent erreichen könnte. Die erzeugte Kraft ist natürlich gering. Sie erzeuge non-zero power, schreiben sie in ihrem Bericht, flapsig übersetzt heißt das „mehr als nix“. Das könnte aber für den Antrieb in der Nanowelt reichen, in der mit Dimensionen im Millionstel-Millimeter-Bereich gerechnet wird.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.