Holzernte 19.09.2013, 10:06 Uhr

Sanfte Maschine schont den Waldboden

Forscher der TU Dresden haben einen neuartigen „Portalharvester“ entwickelt, der den Waldboden weit weniger schädigen soll als herkömmliche Erntemaschinen. Die Erfindung basiert auf der Idee eines ehemaligen Studenten.

Der neue „Portalharvester“ der TU Dresden ruht auf sechs Beinen und bewegt sich damit sanft. Mit ihm lassen sich Bäume fällen und entasten. Zudem schneidet er das Holz.  

Der neue „Portalharvester“ der TU Dresden ruht auf sechs Beinen und bewegt sich damit sanft. Mit ihm lassen sich Bäume fällen und entasten. Zudem schneidet er das Holz.  

Foto: TU Dresden

Tonnenschwere Raupenfahrzeuge und baggerähnliche Maschinen, die tief durch den Waldboden pflügen, sollen bald der Vergangenheit angehören. Gerade auf weichen, durchfeuchteten Böden haben die Erntegeräte bislang häufig tiefe Spuren hinterlassen. Der neue „Portalharvester“ der Technischen Universität Dresden bewegt sich wesentlich sanfter, weil er nicht auf Raupenketten oder großen Rädern, sondern auf sechs Beinen ruht.

Die Maschine, die die TU-Forscher zusammen mit Partnern aus der Industrie gebaut haben, hat ein völlig neues, patentiertes Bewegungsprinzip. Zwei Standbasen mit je drei Beinen sorgen für sicheren Stand und optimale Gewichtsverteilung. Verbunden sind diese Basen durch eine zehn Meter lange Brücke, auf der Kabine, Kran und Motor montiert sind. Von einem Standort aus kann der Portalharvester eine rund 500 Quadratmeter große Fläche bearbeiten. Dabei berührt er weniger als ein Prozent der Waldfläche. Passend zur jeweiligen Bodenbeschaffenheit können die Füße auch ausgetauscht werden.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Seilkran hebt Holz an

„Der Harvester fällt und entastet die Bäume und schneidet das Holz zu. Dieses wird dann mit der geeigneten Technik gerückt“, sagt Professor Jorn Erler, Leiter des Projektes am Institut für Forstnutzung und Forsttechnik der TU. Für das „Rücken“, also den Transport der Holzstücke aus dem Wald, haben die Dresdener eine vorhandene Technik weiterentwickelt. Ihr „Flachlandseilkran“ arbeitet mit einem in 16 Metern Höhe befestigten Tragseil. Darauf fährt ein Laufwagen, der das Holz so hoch hebt, dass es nicht über den Waldboden schleift. Das ist effizienter und zugleich schonender als das übliche „Schleiftragen“, zudem braucht der Flachlandseilkran gegenüber herkömmlichen Kranen keine starken Bäume oder sonstige natürliche Anker zur Befestigung.

Die beiden Geräte können unabhängig voneinander eingesetzt werden. „Ihre besondere Stärke entfalten die Maschinen aber erst gemeinsam“, erklärt Erler. Holzernte soll damit auch in besonders sensiblen Waldgebieten möglich werden.

Mit dem Flachlandseilkran wird das Holz ohne den Boden zu berühren aus dem Wald transportiert.

Mit dem Flachlandseilkran wird das Holz ohne den Boden zu berühren aus dem Wald transportiert.

Quelle: TU Dresden

Tonnenschwere Raupenfahrzeuge und baggerähnliche Maschinen, die tief durch den Waldboden pflügen, sollen bald der Vergangenheit angehören. Gerade auf weichen, durchfeuchteten Böden haben die Erntegeräte bislang häufig tiefe Spuren hinterlassen. Der neue „Portalharvester“ der Technischen Universität Dresden bewegt sich wesentlich sanfter, weil er nicht auf Raupenketten oder großen Rädern, sondern auf sechs Beinen ruht.

Die Maschine, die die TU-Forscher zusammen mit Partnern aus der Industrie gebaut haben, hat ein völlig neues, patentiertes Bewegungsprinzip. Zwei Standbasen mit je drei Beinen sorgen für sicheren Stand und optimale Gewichtsverteilung. Verbunden sind diese Basen durch eine zehn Meter lange Brücke, auf der Kabine, Kran und Motor montiert sind. Von einem Standort aus kann der Portalharvester eine rund 500 Quadratmeter große Fläche bearbeiten. Dabei berührt er weniger als ein Prozent der Waldfläche. Passend zur jeweiligen Bodenbeschaffenheit können die Füße auch ausgetauscht werden.

Präsentation vor Fachwelt

Für die Dresdner Wissenschaftler ist die Entwicklung ein doppelter Erfolg, denn er zeigt nicht nur die Stärke ihrer Forschung, sondern auch die Qualität der Lehre: Die neuartige Technik basiert auf den Ideen eines Studenten. Christian Knobloch, der in Dresden Maschinenbau im Fach Technisches Design studiert hat, ist heute Doktorand an der TU Dresden. Anfang Oktober wird er die Maschinen mit seinen Kollegen auf den Thementagen des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik präsentieren.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.