Kamera filmt die Hände 09.09.2013, 14:32 Uhr

Ein Blatt Papier lässt sich zu Display und Tastatur machen

Ein Blatt Papier oder eine Kunststoffplatte könnten in Zukunft als Tastatur und Bildschirm gleichermaßen dienen: Eine internationale Forschergruppe hat Techniken entwickelt, durch die beispielsweise Aufnahmen eines Computertomografen auf Papier sichtbar gemacht werden. Umgekehrt kann man auf dem Papier auch schreiben und einen Computer bedienen.

Mit dem Flexpad des Max-Planck-Instituts für Informatik in Saarbrücken lassen sich unter anderem Aufnahmen aus der Computertomografie besser begutachten, weil mit Bewegungen eines Papiers verschiedene Bilder auf das Material gerufen werden.

Mit dem Flexpad des Max-Planck-Instituts für Informatik in Saarbrücken lassen sich unter anderem Aufnahmen aus der Computertomografie besser begutachten, weil mit Bewegungen eines Papiers verschiedene Bilder auf das Material gerufen werden.

Foto: Max-Planck-Institut Saarbrücken/Jürgen Steimle

Die Forscher des Max-Planck-Instituts für Informatik in Saarbrücken haben in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Christian-Albrechts-Universität in Kiel ein bewegliches, flexibles Display aus einfachem Papier im DIN-A4-Format entwickelt. In der heutigen Form sind diese Displays vor allem für medizinische Zwecke gedacht. Mit ihrer Hilfe wird es möglich, etwa die Ergebnisse einer Computertomografie für die Patienten schnell und vor allem verständlich sichtbar zu machen. Das ist allerdings erst der Anfang einer langfristigen Entwicklung, die auf wesentlich mehr abzielt.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Vor allem Programmierarbeit ist erforderlich

Dozent Jürgen Steimle, der am MIT die so genannten Flexpad-Forschungsarbeiten leitete und heute die Forschungsgruppe Embodied Interaction am Cluster of Excellence „Multimodal Computing and Interaction“ führt, verspricht sich von flexiblen Materialien wie Papier erhebliche Vorteile. „Im Alltag verformen wir Objekte ganz intuitiv und auf vielfältige Weise. Indem wir Bedienelemente auf greifbare, verformbare Objekte projizieren, können wir Computer und andere technische Geräte einfacher und besser steuern.“

Um das zu erreichen, ist allerdings ein ganz erhebliches Maß an Programmierarbeit unumgänglich. Zum einen nutzt Steimle einen Projektor, der beispielsweise ein Bild auf einem Blatt Papier abbildet. Zum anderen arbeitet Steimle mit einer Kinect-Tiefenkamera von Microsoft. Diese Kamera filmt Hände und Papier und stellt dabei deren Position im Raum da. Um dies zu ermöglichen, sind Projektor und Kamera über dem Benutzer an der Decke des Raums angebracht. All das ist aber zunächst die Roharbeit, die recht grobe Bilddaten ergibt.

Im Rahmen des Forschungsprogramms sind zwei Rechenverfahren erarbeitet worden, die aus diesen Rohdaten ein verwertbares Bild machen. Das erste Rechenverfahren blendet zunächste störende Finger des Benutzers und Ähnliches aus dem Bild. Bewegt der Benutzer das Papier, gleich in welcher Art und Weise, registriert die Kamera diese Bewegungen.

Das Flexpad ist Bildschirm und zugleich Tastatur

Das zweite Rechenverfahren beschreibt diese Bewegungen in Sekundenbruchteilen, damit der Projektor sie in nahezu Echtzeit auf dem Blatt Papier wiedergeben kann. Bislang muss der Nutzer des  Flexpad allerindgs unter der Kamera und dem Projektor stehen. Er kann sich also nicht frei im Raum bewegen.

Besonders bemerkenswert an Flexpad ist, dass das System zugleich zwei Funktionen erfüllt. Es ist Eingabeeinheit und Bildschirm zugleich. Außer mit Papier kann dabei auch mit Plastikmaterial gearbeitet werden. Im medizinischen Berech liegt der große Vorteil des Flexpad darin, dass die Aufnahmen von Körperteilen sofort mit dem Patienten besprochen werden können. Knochen und Weichteile sind dabei auf dem Papier in unterschiedlichen Farben sichtbar.

Flexible Displays auch für ganz andere Zwecke

Flexpad ist allerdings keineswegs nur für medizinische Zwecke konzipiert. Dieser neue Bildschirmtyp eignet sich für zahlreiche weitere Darstellungen. Der Industrieverband Organic and Printed Electronics Association geht allerdings davon aus, dass es noch zehn Jahre dauern wird, bis entsprechende Geräte für die verschiedensten Gruppen von Endanwendern am Markt sein werden.

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.