Satelliten vermessen Erdmagnetfeld 22.06.2014, 08:25 Uhr

Schutzschild der Erde gegen Sonnenstürme wird schwächer

Die Messergebnisse der Swarm-Satelliten erstaunen die Wissenschaftler: Das Magnetfeld der Erde schwächelt. Besonders über Nord- und Südamerika zeichnen sich drohende Schlupflöcher für hochenergetische Sonnenstürme ab.

Die Swarm-Satelliten kreisen in 500 Kilometern Höhe über der Erde. Mit einem stabförmigen Magnetometer vermessen sie das Erdmagnetfeld.

Die Swarm-Satelliten kreisen in 500 Kilometern Höhe über der Erde. Mit einem stabförmigen Magnetometer vermessen sie das Erdmagnetfeld.

Foto: ESA

Das Magnetfeld der Erde wird über Nord- und Südamerika sowie in der Antarktis schwächer. Zwischen Afrika und Australien wird der Schutzschild dagegen stärker, ebenso im Osten Asiens. In Europa und Afrika ändert sich dagegen fast nichts. Die Schwankungsbreite liegt allerdings im Promillebereich. In absoluten Zahlen sind es 40 bis 80 Nanotesla. Zum Vergleich: Ein Kernspintomograph hat ein Feld von mindestens 1,5 Tesla – das ist etwa 30 Millionen Mal so viel.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtwerke Görlitz AG-Firmenlogo
Referent Netztechnik (m/w/d) Stadtwerke Görlitz AG
Görlitz Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Leitung (m/w/d) des Gebäudemanagements HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Bauwesen Deponietechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Berlin, Homeoffice möglich Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Mitarbeiter für die Straßenbaubehörde (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Architekt / Ingenieur im Hochbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
Wuppertaler Stadtwerke-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme Wuppertaler Stadtwerke
Wuppertal Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
BOGE Elastmetall GmbH-Firmenlogo
Ingenieur - FE-Berechnungen (m/w/d) BOGE Elastmetall GmbH
Damme (Niedersachsen) Zum Job 
FUNKE Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur Fachrichtung Konstruktionstechnik (m/w/d) FUNKE Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH
Gronau (Leine) Zum Job 
Dr.-Ing. Ernst Braun GmbH-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur (m/w/d) Dr.-Ing. Ernst Braun GmbH
Biberach Zum Job 
Schulte & Co. GmbH-Firmenlogo
Fertigungsplaner (m/w/d) Schulte & Co. GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Dunmore Europe GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur (m/w/d) Dunmore Europe GmbH
Freiburg Zum Job 
INGÉROP Deutschland GmbH-Firmenlogo
Senior Projektmanager (w/m/d) für Hochbauprojekte INGÉROP Deutschland GmbH
Hamburg Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Qualitätssicherung Lagedokumentation (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
Desitin Arzneimittel GmbH-Firmenlogo
Elektroniker / Mechatroniker (m/w/d) für Betriebstechnik Desitin Arzneimittel GmbH
Hamburg Zum Job 
De Dietrich Process Systems GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) De Dietrich Process Systems GmbH
Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Betriebsdienst Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg
Frankfurt (Oder) Zum Job 

Swarm-Satelliten vermessen Magnetfeld der Erde

Diese Messergebnisse lieferten die drei europäischen Swarm-Satelliten, die seit Ende vergangenen Jahres in einer Höhe von 500 Kilometern die Erde umkreisen. Jeder ist mit einem Magnetometer ausgestattet, das an einem vier Meter langen Ausleger befestigt ist, damit die Messergebnisse nicht verfälscht werden. Die Geräte messen Stärke und Richtung des Magnetfeldes.

Über Amerika und Teilen des Südatlantiks ist das Magnetfeld der Erde schwächer geworden (blau), über dem Indischen Ozean hat es an Kraft gewonnen (rot).

Über Amerika und Teilen des Südatlantiks ist das Magnetfeld der Erde schwächer geworden (blau), über dem Indischen Ozean hat es an Kraft gewonnen (rot).

Quelle: ESA

Was zunächst nur für Wissenschaftler eine sensationelle Erkenntnis ist, betrifft die ganze Menschheit: Das Magnetfeld der Erde sorgt beispielsweise dafür, dass hochenergetische Teilchen, die die Sonne um sich schleudert, nicht bis zur Erdoberfläche durchdringen können. Die elektrisch geladenen Protonen, Elektronen und Heliumkerne, auch Sonnenwind genannt, würden alles Leben zerstören, wenn sie ungehindert auf die Erde prasselten. Wenn die Sonne besonders viel Wind erzeugt, ist das Magnetfeld allerdings überfordert. Dann entstehen Polarlichter.

Verheerende Wirkung auf Technik und Tierreich

Würde der Sonnenwind stets ungehindert auf die Erde zurasen, würde er mit großer Wahrscheinlichkeit alle Funksignale stören, die um die Erde schwirren. Das behinderte die Kommunikation und verfälschte möglicherweise die Signale der Navigationssysteme GPS (USA), Glonass (Russland) und Galileo (Europa). Auch Bienen, Tauben, Zugvögel, Lachse, Haie und Meeresschildkröten würden ohne Magnetfeld ihre Orientierung verlieren. Der Sonnenwind würde zudem alle Computer lahmlegen und die Stromnetze massiv stören.

Mindestens vier Jahre lang sollen die Swarm-Satelliten in Betrieb bleiben. Die Erkenntnisse, die aus den Messergebnissen gewonnen werden, geben auch Aufschluss über Bewegungen des flüssigen Erdkerns, die das Erdmagnetfeld wandern lassen. Der klassische Kompass mit Magnetnadel wäre kein zuverlässiger Wegweiser mehr. Zum Glück haben Flug- und Schiffskapitäne heute bessere Möglichkeiten, ihren Standort zu bestimmen und ihr Ziel zu erreichen.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.