Horror-Studie 25.04.2024, 14:06 Uhr

Fünf Firmen verursachen ein Viertel des Umwelt-Plastikmülls

Eine neue Studie zeigt, dass fast ein Viertel des gesamten zurückverfolgbaren Plastikmülls in der Umwelt auf das Konto von nur fünf großen Unternehmen geht.

Plastikmüll in der Umwelt

Plastikmüll in der Umwelt ist eines der großen Probleme unserer Zeit.

Foto: PantherMedia / Tinieder

Coca Cola, Pepsi Cola, Nestlé, Danone und der Tabakkonzern Altria (mit Marken wie Marlboro und Philip Morris) sind für fast ein Viertel des weltweiten Plastikmülls in der Umwelt verantwortlich. Zumindest für den Müll, der sich bis zum Hersteller zurückverfolgen lässt, was bei fast der Hälfte der Abfälle möglich ist. Das ist das Ergebnis einer weltweiten Studie, die Daten aus 84 Ländern ausgewertet hat.

1,87 Millionen Umwelt-Plastikabfälle analysiert

Ein internationales Forscherteam analysierte rund 1,87 Millionen Umwelt-Plastikabfälle, die zwischen 2018 und 2022 erfasst wurden, und fand heraus, dass mehr als die Hälfte der Abfälle keinem bestimmten Unternehmen zugeordnet werden konnte.

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Vom Rest konnten 24 Prozent fünf Unternehmen zugeordnet werden. Die Softdrinkhersteller Coca Cola und PepsiCo waren für 11 bzw. 5 Prozent verantwortlich. Es folgten die multinationalen Lebensmittel- und Getränkeriesen Nestlé und Danone sowie Altria, einer der weltweit größten Hersteller von Tabakerzeugnissen.

Lineare Beziehung zwischen Produktion und Verschmutzung

Das Forschungsteam stellte fest, dass es eine klare und starke lineare Beziehung zwischen der jährlichen Kunststoffproduktion der Unternehmen und der von ihnen verursachten Kunststoffverschmutzung gibt, wobei die Prozentsätze von Produktion und Verschmutzung korrelieren. Insbesondere Lebensmittel- und Getränkehersteller tragen überproportional zur Verschmutzung bei.

Die Forschenden betonen, dass die Unternehmen mehr Verantwortung übernehmen müssen, um der zunehmenden Plastikverschmutzung entgegenzuwirken, und stellen fest, dass positive Maßnahmen einiger großer multinationaler Unternehmen bereits einen signifikanten Unterschied ausmachen könnten. In ihrem veröffentlichten Papier schlagen sie vor, dass der Verzicht auf kurzlebige Einwegplastikprodukte durch die größten Verschmutzer die globale Plastikbelastung erheblich reduzieren würde.

Firmen müssen in die Pflicht genommen werden

Die Forscher empfehlen insbesondere den Lebensmittel- und Getränkeherstellern, angesichts des hohen Anteils von Einwegplastik in ihren Produkten verstärkt Maßnahmen zu ergreifen (bzw. sie dazu aufzufordern), um die Menge des anfallenden Plastikmülls zu reduzieren. Sie weisen darauf hin, dass Lebensmittel und Getränke häufig unterwegs konsumiert werden und daher mit größerer Wahrscheinlichkeit außerhalb geschlossener Gebäude anfallen.

Im Gegensatz dazu werden Haushalts- und Einzelhandelsprodukte meist innerhalb von Gebäuden verwendet und gelangen seltener in die Umwelt. Die Autoren der Studie betonen, dass es wirksame Möglichkeiten gibt, die Verwendung von Kunststoffen zu reduzieren, Abfallmanagementsysteme zu verbessern, das Produktdesign zu überarbeiten und die Recyclingfähigkeit zu erhöhen. Diese Maßnahmen sind praktikabel und könnten einen großen Unterschied machen.

Internationale Standards gefordert

Für die großen Mengen an ungekennzeichneten Kunststoffen, die keiner bestimmten Firma zugeordnet werden können, fordern die Forschenden die Schaffung internationaler Standards und gemeinsamer Datenbanken, um diese Abfälle besser verfolgen zu können. Sie betonen, dass ein besseres Verständnis des Problems zu besseren Lösungsansätzen führt.

Gleichzeitig arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der ganzen Welt daran, Kunststoffe zu entwickeln, die besser biologisch abbaubar sind und damit die Umwelt weniger belasten. Angesichts der Tatsache, dass sich die Kunststoffproduktion in den letzten 20 Jahren verdoppelt hat, wird es immer dringender, dieses Problem anzugehen.

Europa beschließt strengere Regeln gegen Verpackungsmüll

Am Mittwoch, den 24. April 2024, stimmte das Europäische Parlament für strengere Maßnahmen zur Reduzierung von Verpackungsabfällen. Dazu gehört das Verbot bestimmter Einwegverpackungen ab 2030, darunter eingeschweißte Gurken, Essen zum Mitnehmen in Styroporbehältern und Einzelverpackungen wie Zuckertüten. Ziel dieser Regelungen ist es, den Verpackungsabfall in den Mitgliedsstaaten bis 2040 um mindestens 15 Prozent zu reduzieren.

Künftig sollen strengere Regeln für alle Arten von Verpackungen gelten, mit Ausnahmen für Produkte wie Textilien, Keramik oder Gummi, die nicht stofflich verwertbar sein müssen. Für Umverpackungen gilt unter anderem, dass der Hohlraumanteil maximal 50 Prozent betragen darf. Gastronomiebetriebe werden verpflichtet, die Mitnahme von Speisen in eigenen Behältern zu akzeptieren. Außerdem müssen sie bis zum Ende des Jahrzehnts zehn Prozent ihrer Produkte in Mehrwegverpackungen anbieten.

Die Ergebnisse der Studie wurden im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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