Patentschutz läuft aus 12.09.2013, 13:20 Uhr

3D-Drucker erobern neue Marktnischen

In den letzten Jahrzehnten kamen 3D-Drucker vorrangig in der Prototypen-Herstellung großer Unternehmen zum Einsatz. Das ändert sich jetzt mit dem Ablauf des Patentschutzes.

Eine Vase am Anfang ihrer Entstehung im 3D-Drucker. 

Eine Vase am Anfang ihrer Entstehung im 3D-Drucker. 

Foto: Universität Würzburg/Marco Wirth

„Im Moment denken sehr viele Unternehmen darüber nach, ob und wie sie den 3D-Druck einsetzen können“, sagt Frédéric Thiesse, Professor für Wirtschaftsinformatik und Systementwicklung an der Universität Würzburg. Das liege unter anderem daran, dass Schlüsselpatente aus den 80er und 90er Jahren auslaufen und einfache 3D-Drucker mittlerweile weniger als 1000 Euro kosten. Zugehörige Modellierungs-Software, die Druckdaten für dreidimensionale Objekte erzeugt, ist teilweise schon kostenlos im Internet erhältlich. 

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
-Firmenlogo
Vermessungsingenieur/in (m/w/d) Dipl.-Ing. FH/Bachelor
Frankfurt am Main Zum Job 
TECHNOSEUM-Firmenlogo
Kurator/Kuratorin (m/w/d) TECHNOSEUM
Mannheim Zum Job 
Landesregierung Brandenburg-Firmenlogo
Fachingenieur/in (w/m/d) für Gebäude-, Energie- und Versorgungstechnik Landesregierung Brandenburg
Cottbus, Potsdam Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) für den Konstruktiven Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
mdexx fan systems GmbH-Firmenlogo
Nachhaltigkeitsmanager (m/w/d) mdexx fan systems GmbH
Weyhe (bei Bremen) Zum Job 
KLEINS ENERGIE GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) für die Fernwärmenetzplanung KLEINS ENERGIE GmbH
Unterschleißheim Zum Job 
KLEINS ENERGIE GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) für die Projektsteuerung KLEINS ENERGIE GmbH
Unterschleißheim Zum Job 
Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR-Firmenlogo
Bauingenieur*in der Fachrichtung Brückenbau/Konstruktiver Ingenieurbau (w/m/d) Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR
Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR-Firmenlogo
Gruppenleitung Bauwerksprüfung und Unterhaltung - Bauingenieur*in der Fachrichtung Brückenbau/Konstruktiver Ingenieurbau (w/m/d) Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen-Firmenlogo
Fachingenieure/innen (w/m/d) für Elektrotechnik Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen
Cottbus, Potsdam Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 

3D-Druck im Internet: persönlich gestaltete Brillengestelle, Ohrringe und Handyhüllen

Das Einsatzgebiet der 3D-Drucktechnik in der Wirtschaft verbreitert sich derzeit rasant. „Die Technik passt zu dem Trend, dass viele Kunden gewisse Dinge nicht einfach konsumieren, sondern an deren Entstehung mitwirken wollen, damit sie am Ende ein möglichst individuelles Produkt besitzen“, erklärt Thiesse. So kann man bei Spezialanbietern im Internet Handyhüllen nicht nur kaufen, sondern mit einer Software auf der Website das Design gleich mitbestimmen.

Professor Frédéric Thiesse

Professor Frédéric Thiesse

Quelle: privat

Der 3D-Drucker türmt entsprechend Pulverschichten übereinander und verschmilzt diese mit einem Laser. So lässt sich etwa das Gesicht des Telefonbesitzers als Relief auf die Hülle modellieren. Thiesse ist überzeugt: In dieser Produktion von Gegenständen mit individueller Note liegt eine Zukunftschance für den 3D-Druck. Mittlerweile ließen sich sogar Produkte aus Gummi, Keramik, Titan, Stahl und Silber herstellen.

Service-Zukunft: Techniker drucken Ersatzteile vor Ort

Vielversprechend ist der 3D-Druck auch für die Ersatzteilfertigung. Mögliches Szenario der Zukunft: Eine Firma schickt einen Techniker mit einem mobilen Gerät zum Kunden. Dieser muss das benötigte Ersatzteil nicht nachbestellen, sondern kann es direkt vor Ort mit einem mobilen 3D-Drucker herstellen. Denn die Druckdaten für alle Bauteile stehen im Internet. Thiesse: „Es sind die vielfältigsten Einsatzmöglichkeiten denkbar, und darum ist der 3D-Druck in vielen Unternehmen derzeit ein Thema.“

Kompetenzzentrum im Würzburg erforscht weitere Potentiale des 3D-Drucks

Thiesse hat Ende 2012 sein Fachwissen institutionalisiert und an der Universität Würzburg das Center for Digital Fabrication gegründet. Das Kompetenzzentrum untersucht Potentiale und Konsequenzen des 3D-Drucks. „Als Wirtschaftsinformatiker interessiert uns vor allem, was links und rechts der eigentlichen Produktion passiert – während das Produkt noch als digitales Modell vorliegt oder wenn es später auf den Markt und den Kunden trifft“, erklärt Thiesse. „Kern unserer Tätigkeit im Center ist die Erstellung betriebswirtschaftlicher Analysen und Konzepte sowie Software bis hin zu Prototypen.“

3D-Drucker im Center for Digital Fabrication der Uni Würzburg: Der Laser schmilzt einzelne Pulverschichten und türmt diese zu einer Vase. Im Hintergrund: die digitale Druckvorlage. Auf diese Weise lassen sich auch Gegenstände aus Keramik, Stahl und Silber herstellen.

3D-Drucker im Center for Digital Fabrication der Uni Würzburg: Der Laser schmilzt einzelne Pulverschichten und türmt diese zu einer Vase. Im Hintergrund: die digitale Druckvorlage. Auf diese Weise lassen sich auch Gegenstände aus Keramik, Stahl und Silber herstellen.

Quelle: Universität Würzburg/Marco Wirth

Studenten haben in der Vergangenheit Marktstudien zum Einsatz des 3D-Drucks in der Autozulieferbranche oder in der Medizintechnik erstellt. Dabei analysierten sie Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren, die diese Art der Fertigung für Firmen überhaupt erst sinnvoll machen. „Mit Studierenden entwickeln wir auch neue Software-Komponenten für den 3D-Druck“, sagt Thiesse. Eine von diesen verschleiert ein im Computer entwickeltes Modell, so dass gewisse Feinheiten nicht mehr zu erkennen sind. Das soll Konstrukteuren dabei helfen, mit Betreibern von 3D-Druckern zusammenzuarbeiten, ohne dabei ihr geistiges Eigentum unmittelbar offenlegen zu müssen.

Derzeit besetzt der 3D-Druck neue wirtschaftliche Nischen. Ob er irgendwann den Sprung zu einer weit verbreiteten Technik schafft, ist für Thiesse eine spannende Frage, zu der noch keine Prognosen möglich sind. Zwar hält es der Experte für unwahrscheinlich, dass 3D-Drucker in naher Zukunft Einzug in Privathaushalte halten. Doch könnten sie bald schon in Baumärkten stehen und dem Kunden den Service bieten, sich bestimmte Objekte selbst herzustellen.

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.