Marktausblick: Zeitloses Timing 02.12.2019, 15:19 Uhr

Warum sich die Investition in DAX-Aktien immer noch lohnt

Vielleicht wird der Wert des DAX demnächst auf ein neues Rekordhoch ansteigen. Das heißt jedoch nicht, dass DAX-Aktien teuer sind. Im Gegenteil: Gemessen an den Unternehmensgewinnen, sind viele Unternehmen heute sogar deutlich niedriger bewertet als vor der Finanzkrise vor 10 Jahren.

Grünes Wertpapier mit der Aufschrift "100 Shares"

Foto: panthermedia.net/miflippo

Marktteilnehmer verhalten sich an der Börse oft wie die Lemminge. Steigen die Kurse, wollen alle dabei sein. Fallen die Kurse, flüchten alle gleichzeitig durch dieselbe Tür. Das Phänomen war in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres gut zu beobachten. Aus Angst vor einer Rezession und der Furcht vor einem Crash verabschiedeten sich viele private Anleger von der Börse. Das war, wie sich herausstellte, ein Fehler. Im Jahr 2019 ließen sich mit Anleihen, Gold und Aktien bemerkenswerte Wertzuwächse erzielen.

Die meisten Kleinsparer in Deutschland haben davon kaum profitiert. Die historische Rally fast aller Anlageklassen fand ohne sie statt. Wer Geld auf dem Konto parkt, wird sogar vermehrt dazu gezwungen, Negativzinsen zu zahlen. So sind viele Anleger nun in einem Dilemma gefangen: Sie würden gern in Aktien investieren, haben jedoch Angst, dass diese auf dem aktuellen Kurs-Niveau bereits zu teuer sind.

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Deutsche Aktien sind nicht teuer

Sind Aktien tatsächlich teuer? Nur, weil die Kurse zuletzt gestiegen sind? Wer so denkt und verpassten Chancen nachtrauert, läuft Gefahr, in untätige Starre zu verfallen, den objektiven Blick auf die Fakten zu verlieren und dabei gleich die nächsten Chancen zu verpassen. Zu diesen Chancen zählen etwa etliche DAX-Aktien. Trotz des vorgeblich hohen Kursniveaus. „Vorgeblich“ deshalb, weil der DAX zwar nahe seinem Höchststand notiert. Doch das hat der deutsche Leitindex einer Besonderheit zu verdanken, die ihn von den meisten anderen Aktienindizes unterscheidet: Der DAX ist ein sogenannter Performanceindex. Das heißt, dass die Dividenden in die Indexentwicklung einfließen. Das ist so, als ob man bei einer Immobilienbewertung die eingenommenen Mieten stetig zum Immobilienpreis hinzuaddieren würde. Aussagekräftiger für die tatsächliche Wertentwicklung deutscher Standardaktien ist deshalb der DAX-Kursindex, der ausschließlich die Kursentwicklung der Aktien im Index berücksichtigt.

Und hier zeigt sich, dass DAX-Aktien seit dem Hoch im Jahr 2000 nur Verlusten hinterherlaufen. Bestimmte Branchen, wie etwa Versorger, Telekommunikation und vor allen Dingen der Bankensektor, haben in den vergangenen 19 Jahren sogar erhebliche Kursverluste erlitten. Das ist bemerkenswert. Denn viele der Firmen haben über diesen Zeitraum hinweg ihren Umsatz und Gewinn mehr als verdoppelt. Die schwache Kursentwicklung spiegelt also keineswegs die starke wirtschaftliche Entwicklung der betreffenden Unternehmen wider. Deutsche Aktien sind deshalb nicht teuer, sondern nur moderat bewertet.

Es gibt keinen optimalen Zeitpunkt

Die Frage, ob jetzt genau der richtige Zeitpunkt ist, um einzusteigen, ist also müßig – auch aus einem weiteren Grund: Es gibt keinen optimalen Einstiegszeitpunkt. Das wird an einem Beispiel deutlich: Hätte man über die vergangenen 40 Jahre hinweg regelmäßig in den DAX investiert, würde man sein Kapital in dieser Zeit mehr als verzehnfacht haben. Wenn man jedoch die dreißig besten Tage herausrechnet, sinkt die Gesamtperformance auf null. Leider kennt Niemand im Voraus die besten Tage.

Die clevere Alternative zum Versuch des optimalen Timings lautet deshalb: Man muss stetig investieren und konsequent dabeibleiben. Das Durchhalten lohnt sich erfahrungsgemäß. Wer in der Lage ist und trotz Kursschwankungen die Nerven hat, sein Kapital über mindestens fünf Jahre in Aktien investiert zu lassen, schneidet damit in der Regel deutlich besser ab als mit jeder anderen Anlageklasse. Insofern sollte die Frage also nicht lauten, ob es aktuell sinnvoll ist, in Aktien zu investieren, sondern vielmehr, ob man in der Lage ist, sein Geld über einen längeren Zeitraum hinweg für sich arbeiten zu lassen. Die Devise lautet deshalb: Time statt Timing.

Helge Müller ist Chief-Investment-Officer der Genève Invest in der Schweiz und in Luxemburg. Für ingenieur.de schreibt er in regelmäßigen Abständen Kolumnen zur privaten Vermögensverwaltung. Foto: Genève Invest

Helge Müller ist Chief-Investment-Officer der Genève Invest in der Schweiz und in Luxemburg. Für ingenieur.de schreibt er in regelmäßigen Abständen Kolumnen zur privaten Vermögensverwaltung.

Foto: Genève Invest

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