Karriere 20.05.2011, 19:53 Uhr

„Simulation ist ein Zukunftsthema, das noch viele Herausforderungen bietet“

Eigentlich wollte Berechnungsingenieur Dirk Pieper nur einen Kollegenstammtisch gründen – in wenigen Jahren wurde daraus mit dem Norddeutschen Simulationsforum eine der größten unabhängigen Informationsplattformen der Branche. In vierter Auflage wird das Forum am 26. Mai 2011 in Hamburg durchgeführt. Auch dieses Jahr werden mehrere Dutzend Teilnehmer dabei sein. „Gerade dass wir über den Tellerrand schauen, macht das Forum so interessant“, erklärt Pieper.

Sie selbst nennen sich die Simulanten; doch das Ergebnis ihrer Arbeit ist weit mehr als reine Einbildung. Simulationsspezialisten sind aus der technischen Industrie nicht mehr wegzudenken. „Sicherlich muss ganz am Ende eines Entwicklungsprozesses das Produkt in der Realität getestet werden“, sagt Dirk Pieper, „auf dem Weg dahin lassen sich nahezu jeder Schritt und jedes Detail berechnen und in der Simulation erproben.“

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Der 37-Jährige weiß, wovon er spricht: Pieper ist Berechnungsingenieur, betreibt seit drei Jahren ein eigenes Büro in Hamburg und berät Unternehmen dabei, wie sie ihre zumeist outgesourcten „Simulanten“ wieder in die Firma zurückholen können. Obwohl er damit schon ziemlich gut ausgelastet wäre, hat Pieper ein besonderes Steckenpferd: Er ist der Kopf hinter dem Norddeutschen Simulationsforum, das sich mit seiner vierten Auflage am 26. Mai 2011 zu einem der größten Branchentreffpunkte gemausert hat.

Im Ursprung war der Informationsaustausch genauso virtuell wie die Simulationen, die die Berechnungsingenieure ihren Auftraggebern liefern. „Die Idee ist aus dem Netzwerk Xing erwachsen“, erinnert sich Pieper. Dort treffen sich die „Simulanten“ regelmäßig in einer eigenen Untergruppe, tauschen Fragen, Antworten, Erkenntnisse und Wissen in ihren eigenen Foren aus. „Aber“, so sagt Dirk Pieper: „Nur im Netz und online zu kommunizieren, reicht auf die Dauer nicht aus.“

Wie wichtig der Informationsaustausch face-to-face ist, weiß Pieper noch aus der Zeit, als er fest angestellt in einem Unternehmen arbeitete: „Der Informationsaustausch zwischen Konstruktionsabteilung und Simulationsabteilung lief schon deshalb reibungslos, weil man sich ständig sah und ganz schnell und direkt miteinander sprechen konnte.“

Wenn Pieper heute Kunden dazu rät, die Simulations- und Berechnungsingenieure wieder in einer eigenen Abteilung zu beschäftigen und die Dienstleistung nicht mehr von außen einzukaufen, gehört die bessere Kommunikation zu den wichtigsten Argumenten. Letztlich seien intern die Abläufe und Prozesse viel reibungsloser als wenn man sie außer Haus gibt: „Dann muss auch für die kleinste Arbeit erst einmal ein Auftrag geschrieben werden.“

Gerade dann, wenn es um Abläufe und Prozesse geht, die es zu simulieren gilt, kann die mühsam strukturierte Kommunikation mit externen Dienstleistern ein gewaltiger Bremsfaktor werden, meint Pieper. Bei der internen Lösung „wissen die Konstrukteure nahezu von selbst, was die Berechner denken“, ist Pieper überzeugt.

Diese Gedankengänge setzte Pieper konsequent auch für den interkollegialen Informationsaustausch um. Ergänzend zu den online-Aktivitäten bei der Netzwerkplattform Xing rief er einen Stammtisch in Hamburg ins Leben. „Im Netz kommt man immer an den Punkt, wo man das Problem nicht einfach nur beschreiben kann“, weiß Pieper: „Irgendwann wird jedes Thema so komplex, dass man automatisch zum Hörer greift.“ Beim Stammtisch treffen sich bis zu einem Dutzend Berechnungsingenieure – allerdings hat auch diese Runde ihre Grenzen, musste Pieper feststellen: „Bei komplexeren Themen ist es dann doch schwierig, Berechnungen nur auf einem Bierdeckel zu erklären.“

Genau diesen komplexen Fragestellungen ist das Simulationsforum gewidmet, das in diesem Jahr bereits zum vierten Mal veranstaltet wird. Mehrere Dutzend Teilnehmer kommen mittlerweile zu dem Kolloquium, das stets eine große Themenbandbreite rund um Simulation und Berechnung bietet: „Gerade dass wir über den Tellerrand schauen, macht das Forum so interessant.“

Dass sich dort Simulanten unterschiedlicher Technikfelder treffen, liegt in der Natur der Sache: „Für die Berechnung ist es im Prinzip egal, ob die Schraube in ein Auto, ein Flugzeug oder ein Schiff gehört“, meint Pieper. Ein weiteres Argument für den multidisziplinären Erfahrungsaustausch: „Es gibt gewisse Synergien zwischen unterschiedlichen Branchen.“

Mittlerweile ist das Forum bereits mehr als ein Informationsaustausch. Es gibt eine eigene Plattform im Internet (www.cae-forum.de), die Zahl der angemeldeten User verdoppelt sich Jahr für Jahr – von ursprünglich sechs oder sieben „Simulanten“ sind es mittlerweile rund 1000. Wer einen Job sucht, kommt an dem virtuellen Forum nicht vorbei; außerdem veröffentlichen die namhaften Soft- und Hardware-Unternehmen dort ihre jüngsten Informationen.

Mittlerweile hat es Pieper sogar geschafft, den norddeutschen Technikolymp zu erklimmen: Auf der Nortec, der Leitmesse des norddeutschen Maschinenbaus Ende Januar 2012 hat das CAE-Forum einen zentralen Gemeinschaftsstand bekommen und kann auf 200 m2 den Messebesuchern die Vorzüge der Simulation präsentieren. Die wichtigste Botschaft auf der Messe gilt dabei auch für junge Ingenieure: „Simulation ist ein Zukunftsthema, das noch viele neue Aufgaben und Herausforderungen beispielsweise durch neue Materialien und Technologien bietet“, ist Pieper überzeugt. WOLFGANG HEUMER

Das Norddeutsche Simulationsforum beginnt am 26. Mai um 17:00 Uhr. Ort: Germanischer Lloyd, Brooktorkai 18, Hamburg; Anmeldung unter www.cae-forum.de/nsf4anmeldung.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Heumer

    Der Autor hat mehr als zehn Jahre als Redakteur und Redaktionsleiter für verschiedene Tageszeitungen gearbeitet. Seit 1998 ist er freiberuflich mit den Schwerpunkten Wirtschaft, Technik und Wissenschaft für Magazine, Agenturen, Tageszeitungen und fachlich geprägte Medien tätig.

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