IT-Arbeitsmarkt 29.04.2011, 19:53 Uhr

Ingenieure machen Karriere als Softwaretester

Tilo Linz ist Präsident des German Testing Boards. Im Interview spricht er über die Arbeit des Vereins und die Ausbildung zum Softwaretester.

VDI nachrichten: Herr Linz, was ist das German Testing Board (GTB)?:

Linz: Das GTB ist ein eingetragener Verein, dessen Mitglieder aus der IT-Branche kommen, aus der Industrie, aus Beratungshäusern, aber auch aus den Hochschulen. Gemeinsam ist allen, dass sie mit dem Thema Testen von Software oder softwareintensiven Systemen beschäftigt sind und das gemeinsame Anliegen ist es, die Aus- und Weiterbildung in diesem Themenbereich voranzubringen und international zu standardisieren. Deshalb arbeiten wir auch als Mitglied im internationalen Dachverband ISTQB.

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Wer braucht Softwaretester?

Gerade die deutsche Industrie lebt von Software-intensiven Produkten wie Fahrzeugen, Maschinen oder Anlagen. Das macht nicht zuletzt den Maschinenbau hierzulande weltweit so konkurrenzfähig. Beim Test dieser Produkte und deren Software sind Ingenieure der verschiedenen Disziplinen und Informatiker gefragt, die eng zusammenarbeiten müssen. Ich schätze, dass 30 % bis 40 % der Certified-Tester-Zertifikate an Ingenieure vergeben werden, 50 % an Informatiker und 10 % bis 20 % an Personen aus kaufmännischen Berufen.

Warum ist dafür eine Ausbildung nötig?

Es geht darum, sicherzustellen, dass die Produkte und die darin enthaltene Software funktionieren und Sicherheitsansprüche abdecken, und das funktioniert nur, wenn man beim Softwaretesten sorgfältig und professionell vorgeht, und da ist dann die Ausbildung verlangt. Das kann man heute nicht mehr tun, indem man es nebenher erledigt. Das muss in entsprechenden Entwicklungsprojekten sorgfältig geplant sein und von Leuten gemacht werden, die den Job gelernt haben.

Welche Rolle spielen Ingenieure?

Eine gute Zusammenarbeit zwischen dem reinen Softwarespezialisten, vorzugsweise Informatiker, und einem Ingenieur, der aus dem jeweiligen Anwendungsgebiet kommt, ist enorm wichtig. Beispiel Automobilindustrie: Wenn beispielsweise eine neue Motorsteuerung entwickelt oder eine vorhandene verbessert wird, dann muss, um zu beurteilen und zu prüfen, ob diese Motorsteuerung auch tut, was sie soll, der Blick sowohl auf die Software als auch das fachliche Know-how gelegt werden. Was macht die Motorsteuerung prinzipiell? Was soll die neue besser können als die alte? Hier fließt natürlich die Expertise der Ingenieure hinein. Beide Seiten müssen sagen können: So und so muss die Motorsteuerung jetzt getestet werden, damit der Hersteller garantieren kann, dass der Motor sich so verhält wie er sich verhalten soll. Diese Aufgabe hat manchmal auch eine einzelne Person. In den klassischen Ingenieurbranchen in Deutschland sind es meist mehr Ingenieure, die die Tests durchführen.

Ist die Qualifikation etwas für jedes Alter? Wann einsteigen?

Das ist ganz unterschiedlich. Es gibt die Möglichkeit, als Student einzusteigen. Da wird vom GTB ja auch ein umfangreiches Angebot zur Verfügung gestellt, wo Unis in Zusammenarbeit mit GTB diese Lehrinhalte in ihre normalen Kurse zum Thema Softwareengineering einflechten und auch die Prüfungen anbieten. Aber man kann auch zu jedem Zeitpunkt im Berufsleben später sagen, ich möchte in die Richtung Qualitätssicherung oder Softwarequalitätssicherung gehen. Dann kann ich entsprechende Weiterbildungsangebote belegen. Und mich auch in Richtung Leitungsfunktion entwickeln.

Wie lange dauert die Ausbildung und was kostet sie?

Es gibt drei Stufen: Foundation Level, Advanced Level, Expert Level, wobei auf jeder Stufe gewisse Kursangebote und Prüfungen zu absolvieren sind. Auf dem Foundation Level reden wir da über eine etwa fünftägige Ausbildung, auf den folgenden Leveln kommen dann jeweils fünf Tage dazu. Wie viel es kostet, hängt davon ab, ob jemand das als Selbststudium gestaltet oder Kurse belegt, es ist nicht vorgeschrieben, dass man Kurse belegen muss. Kurse kosten auf dem Foundation Level etwa 1500 € bis 2000 €, alle Kurse zusammen bis 10 000 € plus Prüfungsgebühren, pro Prüfung sind es etwa 200 €. Bei den Hochschulkooperationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Ausbildung kostenlos, und die Prüfungen sind billiger. Die Professoren haben keinen Aufwand, die Unterlagen sind vom GTB aufgearbeitet und sie können diese in die eigenen Vorlesungen integrieren.

Warum ist der Abschluss wichtig ?

Der Certified Tester hat sich weltweit in der Industrie als Standard durchgesetzt. Für den Personaler ist es einfacher, wenn er weiß, was der Bewerber kann und welches Level er hat. Er weiß, was der Bewerber kann und welches Level er hat. C. HANTROP

 

Ein Beitrag von:

  • Claudia Burger

    Claudia Burger

    Claudia Burger ist Redakteurin bei VDI nachrichten. Ihre
    Fachthemen sind Karriere, Management, Arbeitsmarkt, Bildung, Gesellschaft und Arbeitsrecht. 

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