Statistisches Bundesamt 08.06.2020, 13:26 Uhr

Deutsche Industrieproduktion bricht massiv ein: Kommt die Trendwende?

In der deutschen Industrie hat es im April ein so großes Produktionsminus gegeben wie noch nie seit der Erhebung vor circa 30 Jahren. Wie das Statistische Bundesamt jetzt bekanntgegeben hat, ist die Fertigung im produzierenden Gewerbe im Monatsvergleich um fast 18 % gefallen. Kann die Trendwende gelingen?

Helm unterm Arm Industriehalle

Die Industrie ist durch die Corona-Krise massiv eingebrochen.

Foto: panthermedia.net/minervastock

Der Einbruch der deutschen Industrie hat sich weiter verschärft: Laut dem Statistischen Bundesamt, ist die Fertigung im produzierenden Gewerbe im Monatsvergleich um fast 18 % gefallen. Ein Rückgang war für den Monat April erwartet worden, aber die Zahl ist dennoch deutlich ausgefallen. Grund sind die Anti-Corona-Maßnahmen, die zu drastischen Einschränkungen in der Produktion geführt haben. Im Jahresvergleich ist die Gesamtfertigung im April demnach um mehr als ein Viertel niedriger ausgefallen. Besonders stark ist die Automobilbranche betroffen. Hier konnte das Bundesamt ein Minus von circa 75 % feststellen. Im Maschinenbau waren es 35 %. Die Baubranche ist mit einem Minus von 4 % noch glimpflich davongekommen.

Der konjunkturelle Tiefpunkt sei somit erreicht, stellte das Bundeswirtschaftsministerium fest.

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„Mit der schrittweisen Lockerung der Schutzmaßnahmen und der Wiederaufnahme der Produktion in der Automobilindustrie setzt nun die wirtschaftliche Erholung ein.“

Trendwende: Kommt sie wirklich?

Allerdings rechnen viele Unternehmen wegen der Corona-Krise auch in den kommenden drei Monaten mit einem Produktionsrückgang. Das ergibt eine Umfrage des Ifo-Instituts. Der Einbruch dürfte sich aber abschwächen. Im Mai sei der Ifo-Index zu den Produktionserwartungen auf minus 20,4 Punkte gestiegen nach minus 51,0 Punkten im April, teilte das Münchener Forschungsinstitut mit. Damit habe es im Mai den stärksten Zuwachs zum Vormonat seit der Wiedervereinigung gegeben.

„Aber das bedeutet nur, dass der Sturzflug nun flacher wird“, erklärte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe.

Von März auf April sackte die Fertigung in der Industrie im Monatsvergleich um 17,9 % ab. Dies sei der stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe 1991, so die Wiesbadener Behörde. Von Februar auf März dieses Jahres hatte sich die Produktion um 8,9 % verringert.

Insgesamt sei die Industrieproduktion in Deutschland so niedrig wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr, erklärte Konjunkturexperte Nils Jannen vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW). Die Erholung werde „deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen als der Absturz“.

Jannen prognostiziert:

„Zudem wird das Investitionsklima weltweit wohl noch auf absehbare Zeit rau bleiben, da die Unsicherheit über die zukünftigen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie weiterhin hoch ist und die Eigenkapitalbasis vieler Unternehmen durch die jüngsten Absatzeinbrüche deutlich geschwächt wurde.“

Das Bundeswirtschaftsministerium geht durch die schrittweisen Lockerungen der Schutzmaßnahmen und der Wiederaufnahme der Produktion in der Automobilindustrie davon aus, dass die wirtschaftliche Erholung eintritt.

Wie die Ifo-Umfrage weiter zeigt, erwarten die Hersteller pharmazeutischer Erzeugnisse einen schwachen Rückgang ihrer Produktion. In der Bekleidungsindustrie bleibt die Stimmung ebenfalls pessimistisch. Dagegen stiegen die Erwartungen in der Metallerzeugung und -bearbeitung, so die Ifo. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei den Herstellern elektrischer Ausrüstungen, im Maschinenbau, in der Chemie und bei Herstellern von Druckerzeugnissen.

Das Ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V. ist eine Münchner Forschungseinrichtung, die sich mit der Analyse der Wirtschaftspolitik beschäftigt und monatlich den Ifo-Geschäftsklimaindex ermittelt.

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Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs.

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