Ladeinfrastruktur 30.11.2012, 19:56 Uhr

Open-Source-Plattform für E-Mobility geht in Betrieb

Mit ihrem Joint Venture Hubject wollen sechs deutsche Konzerne aus der Automobil- und Energiebranche die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Elektrofahrzeuge künftig überall in Europa an Ladesäulen verschiedener Anbieter Strom tanken können. Im ersten Quartal 2013 will das Unternehmen eine Open-Source-Plattform in Betrieb nehmen, auf der Ladeinfrastruktur-Betreiber und E-Mobility-Anbieter die Ladevorgänge der Kunden managen und abrechnen können.

Strom Tanken soll europaweit einfacher werden.

Strom Tanken soll europaweit einfacher werden.

Foto: Continental

Tanken? – Kein Problem. Ran an die Tankstelle, rein mit dem Zapfhahn, bezahlen und weiter gehts. Mit Elektrofahrzeugen wird es komplizierter. So viel ist sicher.

Wo bisher Autofahrer und Tankstellenbetreiber ein bilaterales Geschäft abwickelten, werden künftig viele Beteiligte involviert sein. Auf der einen Seite gibt es Betreiber von Ladesäulen – meist Energieversorger. Hinter ihnen stehen Dienstleister, die das Kundenmanagement und die hinterlegten IT-Prozesse der Ladevorgänge betreuen. Endkunden werden, sofern sie nicht ausschließlich daheim laden wollen, Verträge mit E-Mobility-Providern schließen, die ihnen je nach Vertrag Zugang zu Ladesäulen eines oder verschiedener Anbieter in der eigenen Stadt, Region, Nation oder auch europaweit verschaffen und die Abrechnung übernehmen.

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E-Mobility-Provider müssen Kunden Zugang zu Ladesäulen verschaffen

Noch ist unklar, wer diese Rolle übernimmt: Energieversorger, Carsharinganbieter, Flottenmanager, Hersteller von Elektrofahrzeugen oder externe Dienstleister sind denkbar. Daneben sollten auch Navigationsdiensteanbieter einbezogen werden, damit Navigationsgeräte Stromer-Fahrern den Weg zur nächsten freien, betriebsbereiten Ladesäule weisen können.

Allein die grobe Aufzählung macht deutlich, dass Koordination Not tut. Genau das will die Hubject GmbH tun. Das Joint Venture von BMW, Bosch, Daimler, EnBW, RWE und Siemens hat letzte Woche in Berlin erläutert, wie es sich ein interoperables Abrechnungsprozedere vorstellt und damit Geld verdienen will.

Im Zentrum der Roaming-Lösung steht laut Geschäftsführer Andreas Pfeiffer eine IT-Plattform mit offenen Schnittstellen. „Sie läuft und soll im ersten Quartal 2013 den operativen Betrieb aufnehmen“, erklärte er. Interessierte E-Mobility-Provider könnten ab sofort an der Testphase teilnehmen. Im Dezember werde man zudem die Protokolle offenlegen.

IT-Plattform für E-Mobility-Provider soll im ersten Quartal 2013 starten

Nicht nur die Schnittstellen der Plattform sind so flexibel wie irgend möglich gestaltet, auch bei den Authentifizierungsverfahren an den Säulen ist die Lösung offen gestaltet – um die aus Modellregionen und -projekten herrührende Vielfalt aus Smartphone-, Plug&Charge- oder RFID-Lösungen zusammenzuführen. Für Kunden sollen Säulen, die an die Hubject-Plattform angebunden sind, durch ein Logo mit QR-Code kenntlich gemacht werden. Ziel ist es, dass sie künftig jede derart gekennzeichnete Ladesäule nutzen können.

Die Plattform dient dabei als Datendrehscheibe zwischen Ladesäulenbetreiber und E-Mobility-Anbieter. Einerseits läuft die Authentifizierungsanfrage an die Kundendatenbank des Providers darüber, andererseits bekommt der Dienstleister den Datensatz mit allen für die Abrechnung relevanten Ladedaten: von Preis und Strommenge bis zur Ladezeit und -ort.

Neben dem Datenumschlag will Hubject die Vertragsgestaltung im Hintergrund moderieren und mit Standardverträgen erleichtern. Das Joint Venture selbst will Verträge mit E-Mobility-Providern schließen, die den Service mit Pauschalen pro tatsächlich vermitteltem Endkunden bezahlen sollen. „Die Provider schließen einen Vertrag, statt mit 600 Ladesäulenbetreibern einzeln verhandeln zu müssen“, so Pfeiffer.

Zudem könnten sie über eine einzige Schnittstelle auf ein gesamteuropäisches Netzwerk zugreifen. Hubject will zwar die schnelle Internationalisierung, hat aber gegenwärtig kaum konkrete Partner vorzuweisen. Im frühen Projektstadium verwundert das nicht.

Plattform bietet Vorteile für E-Mobility-Provider und Ladesäulenbetreiber zugleich

Während die E-Mobility-Provider ihren Kunden volle Flexibilität anbieten können, verspricht eine Anbindung an die Plattform den Ladesäulenbetreibern höhere Auslastung.

Noch ist diese bescheiden. Im Schnitt registriert RWE laut Marcus Groll, der den Aufbau der E-Mobility-Sparte des Konzerns verantwortet, ganze 2,2 Ladevorgänge monatlich an seinen europaweit 1525 öffentlichen Ladepunkten. Um die Infrastruktur zu refinanzieren, soll und muss sich das ändern. Gerade kleinere Betriebe wie die Stadtwerke ächzen unter den Kosten.

Dazu gehört, dass die Kunden verfügbare Säulen finden. Die dafür nötigen Daten will Hubject auf der Plattform makeln. Betreiber sollen Geld dafür bekommen, dass das Joint Venture Navigationsdiensten Echtzeitdaten der Ladesäulen zugänglich macht.

Die komplette IT-Infrastruktur hat Bosch Software Innovation (SI) beigesteuert. Für Daniela Hartmann-Ege, Director Innovations bei Bosch SI, ist Interoperabilität ein „Schlüsselfaktor für den Erfolg der Elektromobilität“.

Mit der Hubject-Plattform werfe man eine Keimzelle in die Cloud des Web 3.0, aus der sich jede Menge neuer Geschäftsmodelle ergeben könnte. Unter anderem wollen die Konsortialpartner Daimler und BMW bei der Elektrifizierung ihrer „Car2go“- und „Drive-Now“-Flotten auf die Plattform setzen.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Trechow

    Peter Trechow ist Journalist für Umwelt- und Technikthemen. Er schreibt für überregionale Medien unter anderem über neue Entwicklungen in Forschung und Lehre und Unternehmen in der Technikbranche.

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