Für 2,6 Millionen Euro 05.02.2014, 07:00 Uhr

Neuer Verkehrsleitrechner in Köln soll sieben ausfallgefährdete Altgeräte ersetzen

Die Stadt Köln soll ein neues Verkehrsrechnersystem erhalten. Die insgesamt sieben Computer sind teilweise schon über 20 Jahre alt und können jederzeit ausfallen und damit ein beachtliches Verkehrschaos in der Domstadt hervorrufen.

Verkehrsleitzentrale Köln: Die Domstadt war 1991 die erste Stadt in Deutschland mit einem Verkehrsleitsystem und den entsprechenden Rechnern.

Verkehrsleitzentrale Köln: Die Domstadt war 1991 die erste Stadt in Deutschland mit einem Verkehrsleitsystem und den entsprechenden Rechnern.

Foto: Stadt Köln

2,64 Millionen Euro werden benötigt, um die veralteten und auch altersschwachen Verkehrsrechner durch ein neues, modernes System zu ersetzen. Eine Anschaffung, die sich lohnt. Denn die Betriebskosten der alten Rechner sind heute kaum noch darstellbar: Der Stromverbrauch ist mit 130.000 Euro exorbitant, und insgesamt kostet die Uralt-Technik jedes Jahr 684.000 Euro. Bei dem geplanten neuen Rechner „Sitraffic Scala“ von Siemens rechnet die Stadt Köln mit einer jährlichen Ersparnis von 532.000 Euro gegenüber dem aktuellen System.

Schnelle Amortisation durch enorme Vorteile bei den Betriebskosten

Die neue Anlage würde sich also schon in gut fünf Jahren über die Betriebskosten amortisieren und danach sogar eine halbe Million Euro pro Jahr einsparen – und das bei einer merklichen Steigerung der Leistung. Der neue Rechner, bei dem ein kühlschrankgroßes Gerät alle bisherigen ersetzt, ermöglicht es, Ampelschaltungen besser zu vernetzen und flexibler auf die Verkehrsentwicklung zu reagieren.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Menlo Systems GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektronik (m/w/d) Menlo Systems GmbH
Planegg-Martinsried Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Elektrotechnikingenieur/-techniker (m/w/i) für die Prüfung von Messsystemen IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur Straßenplanung und Entwurf (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin / Bauingenieur (w/m/d) für Projektsteuerung Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Stadtwerke Südholstein GmbH-Firmenlogo
Geoinformatiker (m/w/d) Stadtwerke Südholstein GmbH
Pinneberg Zum Job 
Wirtgen GmbH-Firmenlogo
Software- und Systemtester Embedded Systems (m/w/d) Wirtgen GmbH
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Fertigungsingenieur - Schiffbau / Yachtbau (w/m/d) Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG
Lemwerder, Bremen Zum Job 
Stadtwerke Südholstein GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur für die Anlageneinsatzplanung Fernwärme (m/w/d) Stadtwerke Südholstein GmbH
Pinneberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
KLINGEL medical metal GmbH-Firmenlogo
Project Engineer New Product Introduction (m/w/d) KLINGEL medical metal GmbH
Pforzheim Zum Job 
mags Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetriebe AöR-Firmenlogo
Technische Betriebsleitung (w/m/d) für die Bereiche Straße, Grün und Friedhofswesen mags Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetriebe AöR
Mönchengladbach Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) für die Prüfung von Sonderbauten beim Bauaufsichtsamt der Stadt Köln Stadt Köln
Celonic Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Technical Team Manager (w/m/d) Qualification & Asset Change Control Celonic Deutschland GmbH & Co. KG
Heidelberg Zum Job 
Rheinmetall AG-Firmenlogo
Prozessingenieur F-35 (m/w/d) Rheinmetall AG
Düsseldorf, Weeze Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Koordinatorin / Koordinator für grenzüberschreitende nachhaltige Mobilität (w/m/d) Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
G+D Currency Technology GmbH-Firmenlogo
ESG Analyst (m/w/d) G+D Currency Technology GmbH
Leipzig Zum Job 
Stadt Norderstedt-Firmenlogo
Tiefbauingenieur*in Stadtentwässerung / Liegenschaften (w/m/d) Stadt Norderstedt
Norderstedt Zum Job 
Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Netzbau und -betrieb / Strom und Breitband Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH
Schneverdingen Zum Job 
Rheinmetall AG-Firmenlogo
Systemingenieur Signalverarbeitung & Kameratechnik (m/w/d) Rheinmetall AG

Wenn der Rat der Stadt Köln in seiner Sitzung am 11. Februar 2014 die Mittel dazu freigibt, kann der neue Rechner sofort geordert werden. Das Amt für Straßen und Verkehrstechnik geht dann noch von drei Monaten Lieferzeit plus drei Monaten Testbetrieb aus, so dass das neue System im Spätsommer in Betrieb sein könnte.

Die Einsparungen helfen, dringend nötige neue Ampeln zu finanzieren

Das eingesparte Geld könnte ein zweites Problem des Kölner Verkehrsleitsystems lösen: Auch die Ampelsteuergeräte sind mit bis zu 25 „Dienstjahren“ hoffnungslos veraltet – fast 200 davon können bei jederzeit zu erwartenden Ausfällen auch nicht mehr repariert werden, wie schon elf Ampeln im letzten Jahr.

Köln war 1991 die erste Stadt in Deutschland mit einem Verkehrsleitsystem und den entsprechenden Rechnern. Die Geräte kontrollieren aktuell 2600 Straßenkilometer mit 900 Ampeln. Über eine riesige Anzahl an Sensoren wird die Verkehrssituation in den Straßen erfasst, um die Ampeln optimal abgestimmt auf Grün oder Rot zu schalten und wichtige Verkehrshinweise auf den ebenfalls angeschlossenen Variotafeln auszugeben.

Inzwischen sind die Kölner Verkehrsrechner teilweise schon über 20 Jahre alt. Das bedeutet, dass kaum noch Ersatzteile für diese Geräte zu bekommen sind und Ausfälle des Verkehrsleitsystems zu gravierenden länger andauernden Beeinträchtigungen des Verkehrs im Raum Köln führen können. Wegen der schwierigen Ersatzteilbeschaffung ist es inzwischen schon ein Glücksspiel, ob ein ausgefallener Rechner überhaupt noch einmal wieder in Betrieb genommen werden kann.

Bei Ausfällen gibt es nur noch einen eingeschränkten Notbetrieb

Es gab in den letzten Jahren schon mehrere größere Ausfälle: Im September 2006 beispielsweise, als einer der zentralen Verkehrsrechner für die Signalanlagen in der Kölner Innenstadt ausfiel, konnten rund 160 Ampelanlagen nur noch durch Notprogramme geschaltet werden. Das bedeutet aber, dass im Notbetrieb die einzelnen Ampelanlagen nicht mehr aufeinander und auf die Verkehrsdichte abgestimmt werden können, also keine „grüne Welle“ mehr möglich ist, mit den entsprechenden Folgen von zähflüssigem Vorwärtskommen bis zu regelrechten Staus.

Notbetrieb bedeutet aber auch, dass die Funktionalität und der Betriebszustand nicht mehr automatisch geprüft werden können, um beispielsweise defekte Glühlampen zu erkennen und auszutauschen. Der Ausfall einer Signallampe in einer Ampel macht eine Komplettabschaltung dieser Lichtanlage nötig, so dass sich der Verkehr dann nach der Beschilderung an solchen Kreuzungen oder Einmündungen zu richten hat.

Im Jahr 2007 wurde schon ein zusätzlicher Reserverechner für bis zu 7000 Euro pro Monat angedacht, weil der Neukauf eines Rechners zu teuer erschien. 2012 gab der Verkehrsausschuss angesichts der wachsenden Ausfallgefahr der Uraltgeräte den Auftrag für die Detailplanung und ein Pflichtenheft an die Firma Albrecht Consult in Aachen.

 

Ein Beitrag von:

  • Klaus Ahrens

    Klaus Ahrens fühlt sich im Bereich Techniknews Zuhause. Vor allem die Bereiche Programmierung, Wissenschaft und Technik begeistern ihn.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.