Antrieb durch Flettner-Rotoren 08.04.2013, 15:33 Uhr

Nach 2 Jahren auf den Weltmeeren steckt „E-Ship 1“ in Emden fest

Der Frachter „E-Ship 1“, der unter anderem von Flettner-Rotoren angetrieben wird, liegt im Seehafen von Emden fest. Doch nicht die Rotoren, sondern die Diesel-Generatoren des Schiffes sind ausgefallen.

E-Ship 1 im Hafen von Kos

Wegen defekter Dieselgeneratoren liegt das Rotorschiff "E-Ship 1" derzeit im Seehafen Emden vor Anker. Das Bild entstand allerdings in wärmeren Gefilden.

Foto: Lech Dobrosielski/CC0, via Wikimedia Commons

Der 130 Meter lange Frachter des Windkraftanlagenbauers Enercon ist eine auffällige Erscheinung. Statt durch Segeltücher wird die Windkraft beim „E-Ship 1“ durch vier, jeweils 27 Meter hohe rotierende Zylinder mit einem Durchmesser von vier Metern eingefangen. Diese sogenannten Flettner-Rotoren treiben neben einem konventionellen Hauptmotor das Schiff an. Der Treibstoffverbrauch und die CO2-Emissionen lassen sich durch den innovativen Antrieb um 30 bis 40 Prozent senken.

Jetzt muss das Schiff vorerst aus dem kommerziellen Betrieb genommen werden. Probleme bereitet allerdings nicht der alternative Antrieb, Schwierigkeiten gibt es mit den zugekauften Dieselmotoren von Mitsubishi.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Mechaniker / Mechatroniker Sondermaschinenbau (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Projektmanager für internationale Projekte (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
Satteldorf Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Konstrukteur Maschinenbau (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler - Frontend (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
STERIS-Firmenlogo
Lead Talent Acquisition Partner STERIS
keine Angabe Zum Job 
E+E Elektronik-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) im Außendienst E+E Elektronik
Vertriebsgebiet Neue Bundesländer Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Projektierer (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
TTP Holding GmbH-Firmenlogo
Chemieingenieur / Verfahrensingenieur (m/w/d) 80% - 100% TTP Holding GmbH
Basel (Schweiz) Zum Job 
scanware electronic GmbH-Firmenlogo
Mitarbeiter (m/w/d) im technischer Vertriebsinnendienst scanware electronic GmbH
Bickenbach Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* in der Instandsetzung und Entwicklung DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
TTP Holding GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Pharmatechnik (m/w/d) 80% - 100% TTP Holding GmbH
Basel, Visp (Schweiz) Zum Job 
Dow-Firmenlogo
Campus Fresh Graduate - Electrical Engineer (m/f/d) Dow
Schkopau Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger für Brand- und Explosionsschutz (m/w/d) TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Dow-Firmenlogo
Campus Internship - Process Engineering (Chemie-/Verfahrenstechnik) Dow
Prognost Systems GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur / Maschinenbauingenieur / Techniker (m/w/d) (Elektroniker, Elektrotechniker o. ä.) Prognost Systems GmbH
Dow-Firmenlogo
Jump-start Your Engineering Career at Dow - Talent Pool Dow
Schkopau Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur:in als Expertin oder Experte Kreuzungsprojekte und Qualitätsmanagement (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur (w/m/d) Vertragsmanagement Bauwerksprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleiter (w/m/d) im Projektteam Planung Die Autobahn GmbH des Bundes
RS Ingenieure GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Bauingenieur als Tragwerksplaner (m/w/d) RS Ingenieure GmbH & Co. KG

Flettner-Rotoren haben sich bewährt

Das „E-Ship 1“ war 2008 bei der Kieler Lindenau-Werft vom Stapel gelaufen und nach deren Insolvenz bei der Emder Cassens-Werft fertig gebaut worden. Seit 2010 transportierte der Frachter Windkraftanlagen für Enercon aus dem ostfriesischen Aurich in die ganze Welt. Zwar habe sich das alternative Antriebssystem nach dem Flettner-Prinzip bewährt, sagte ein Enercon-Sprecher, aber jetzt müssten technische Probleme geklärt und die Systeme verbessert werden.

Den dieselelektrischen Hauptantrieb des Schiffes bilden sechs Mitsubishi-Schiffsdieselmotoren mit einer Leistung von 7,0 Megawatt. Dieser Antrieb nutzt auch noch die Abgase, deren Wärmeenergie über einen Abgaskessel mit nachgeschalteter Dampfturbine von Siemens STE genutzt wird. Auf hoher See mit kräftigen Winden werden die vier Flettner-Rotoren zusätzlich als Antrieb genutzt.

Die Grundlage des Rotorenantriebes entwickelte der ausgebildete Mathematiklehrer und technische Autodidakt Anton Flettner (1885-1961) bereits in den 1920er Jahren. Sein Ansatz beruhte auf dem Magnus-Effekt, den der gleichnamige Physiker 1851 in Berlin entdeckt hatte. Magnus hatte eine bis dahin unbekannte Kraft nachgewiesen, die immer dann entsteht, wenn eine Luftströmung auf einen rotierenden Körper trifft. Flettner baute daraufhin seine Turbosegel, an denen der Seitenwind so geschickt vorbeiströmt, dass sich auf der Vorderseite der drehenden Zylinder ein Unterdruck aufbaut. Die Kräfte werden für den Vortrieb des Schiffes genutzt.

Rotorenschiffe werden bei steigenden Energiepreisen wieder aktuell

1924 wurde das erste Versuchsschiff mit Rotorantrieb gebaut, das Motorschiff Buckau. Zwei Jahre später folgte ein weiteres, größeres Rotorschiff, die „Barbara“. Beide Schiffe bewiesen, dass der Rotorantrieb zuverlässig funktioniert. Trotzdem gab es keine weiteren Aufträge für den Bau von Rotorschiffen.

Brennstoff war damals so preiswert, dass sich die Investitionskosten für die Flettner-Rotoren nicht rentierten. Erst als die Energiepreise in den 1970er und 80er Jahren stiegen und man nach alternativen Antriebsmöglichkeiten suchte, wurde die Idee Flettners vom rotierenden Segelersatz wieder aktuell.

Anfang der 1980er Jahre ließ der französische Ozeanograph Jacques-Yves Cousteau das mit zwei Flettnerrotoren bestückte Forschungsschiff „Alcyone“ bauen.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.