UMSTRITTENER Mistral-DEAL 23.07.2014, 10:38 Uhr

Französische Schiffe stärken russische Marine

Die beiden Kriegsschiffe, die Frankreich ungeachtet der Ukraine-Krise ausliefern will, können die militärische Schlagkraft Russlands deutlich stärken – als Basis für Kampfhubschrauber, aber auch als Kommandozentrale.

In Kiev gab es Proteste gegen die geplante Auslieferung eines Kriegsschiffes an Russland. Frankreich hat bereits 2011 von Russland den Auftrag erhalten, vier der Mistral-Hubschrauberträger zu bauen. Das erste ist nun fast fertig. 

In Kiev gab es Proteste gegen die geplante Auslieferung eines Kriegsschiffes an Russland. Frankreich hat bereits 2011 von Russland den Auftrag erhalten, vier der Mistral-Hubschrauberträger zu bauen. Das erste ist nun fast fertig. 

Foto: dpa

US-Präsident Barack Obama hält das Geschäft für unverantwortlich, der britische Premier David Cameron würde es am liebsten verbieten. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hält sich zwar in seinen Kommentaren zurück, aber sein Unbehagen ist spürbar. Steinmeiers Vorsicht hat einen guten Grund: Er weiß, dass ein Platzen des Deals dem wirtschaftlich stark angeschlagenen Nachbarn Frankreich massiv schaden würde. Vier Schiffe der Mistral-Klasse in einem Gesamtwert von rund zweieinhalb Milliarden Euro hat Russland bestellt, das erste wollen die Franzosen noch in diesem Jahr ausliefern.

Flexibler Einsatz bei Luftangriffen

Die Schiffe stehen für militärische Hochtechnologie, ganz im Gegensatz zum veralteten Bestand der russischen Marine. Experten schätzen ihre Bedeutung hoch ein: Mit ihnen wäre die russische Invasion in Georgien im Jahr 2008 viel schneller und erfolgreicher verlaufen, hieß es schon beim Abschluss des Kaufvertrages 2011. Die knapp 200 Meter langen und 32 Meter breiten Schiffe der Mistral-Klasse sind nicht nur Startbasis für bis zu 35 Kampfhubschrauber und mit modernen Flugabwehrraketen sowie vier Maschinengewehren ausgestattet – sie verfügen auch über Kommandozentralen, in denen bis zu 150 Soldaten eine Militäraktion steuern können.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Sandvik Mining and Construction Deutschland GmbH-Firmenlogo
Technical Sales Manager (m/f/d) Sandvik Mining and Construction Deutschland GmbH
Darmstadt Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Wirtschaftsjurist*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Contract & Claimsmanagement in Energieprojekten THOST Projektmanagement GmbH
Berlin, Hamburg, Hannover Zum Job 
SWM Services GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in Energieerzeugung (m/w/d) SWM Services GmbH
München Zum Job 
Netzgesellschaft Gütersloh mbH-Firmenlogo
Leiter (m/w/d) Netzmanagement Netzgesellschaft Gütersloh mbH
Gütersloh Zum Job 
Richard Liesegang GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter/-in (m/w/d) Industrieabbruch Richard Liesegang GmbH & Co. KG
Hürth, bundesweit Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Projektleiter*in / Senior Projektmanager*in (m/w/d) Bau- / Immobilienprojekte THOST Projektmanagement GmbH
Pforzheim, Stuttgart Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*innen (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) in der Terminplanung (Oracle Primavera) für Industrieprojekte THOST Projektmanagement GmbH
Mannheim, München, Stuttgart, Memmingen, Freiburg Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Projektleiter*in / Projektmanager*in (m/w/d) Bereich Bau / Immobilien THOST Projektmanagement GmbH
Stuttgart,Pforzheim Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in / Projektmanager*in (m/w/d) für Bauprojekte THOST Projektmanagement GmbH
München Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) in der Projektsteuerung THOST Projektmanagement GmbH
Burghausen,München,Memmingen Zum Job 
Bundesverband Porenbetonindustrie e.V.-Firmenlogo
Bauingenieur / Wirtschaftsingenieur (m/w/d) als Referent Technik und Normung Bundesverband Porenbetonindustrie e.V.
swa Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik / Energietechnik für Netz- und Anlagenbau Strom swa Netze GmbH
Augsburg Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Wirtschaftsjurist*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Contract & Claimsmanagement in Projekten der Energiewende THOST Projektmanagement GmbH
Freiburg im Breisgau, Mannheim, München, Stuttgart, Memmingen Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger vorbeugender Brandschutz (m/w/d) NRW DEKRA Automobil GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger Gebäudetechnik - Lüftungsanlagen & Rauchabzugsanlagen (m/w/d) NRW DEKRA Automobil GmbH
Verschiedene Standorte Zum Job 
FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH-Firmenlogo
Elektrokonstrukteur/ Techniker (m/w/d) für Funkanlagen FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH
Flensburg Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger Druckbehälter & Anlagen (m/w/d) NRW DEKRA Automobil GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
HumanOptics Holding AG-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur Prozessentwicklung (m/w/d) HumanOptics Holding AG
Sankt Augustin Zum Job 
Stadtwerke Leipzig GmbH-Firmenlogo
Ingenieur als Teamleitung Projektentwicklung - Erzeugungstechnologien (m/w/d) Stadtwerke Leipzig GmbH
Leipzig Zum Job 
Vier solcher Schiffe der Mistral-Klasse hat Russland in Frankreich bestellt. Die Hubschrauber-Träger stehen für militärische Hochtechnologie.

Vier solcher Schiffe der Mistral-Klasse hat Russland in Frankreich bestellt. Die Hubschrauber-Träger stehen für militärische Hochtechnologie.

Quelle: dpa

Wichtigster militärischer Vorzug der Schiffe ist aber, dass sie sehr flexible Kampfführung bei gezielten Luftangriffen ermöglichen – ein Pluspunkt, über den die russische Marine bislang nicht verfügt. Das Grundmodell verfügt über sechs Landeplätze für Hubschrauber und ein  6400 Quadratmeter großes Flugdeck. Zudem kann das Tiefdeck vier Landungsboote aufnehmen, im Fahrzeugdeck ist Platz für bis zu 13 Panzer und 46 andere Fahrzeuge. Ausstattung und Bewaffnung der für Russland geplanten Schiffe weichen leicht ab, beinhalten unter anderem einen besonderen Schutz vor Vereisung auf dem Flugdeck.

Russische Soldaten trainieren in Frankreich

Kritik an der Lieferung weist die französische Regierung zurück. Bestehende und geplante Sanktionen der EU gegen Russland wegen dessen Unterstützung für die Separatisten in der Ukraine würden das lange vereinbarte Geschäft nicht berühren. Die Planungen sind auch bereits weit fortgeschritten: Seit Juni trainieren 400 russische Soldaten in Frankreich bereits auf dem fast fertig gebauten ersten Schiff. Und eigentlich gehört es ihnen auch schon: „Die Russen haben bezahlt; wir müssten 1,1 Milliarden Euro zurückzahlen“, sagte Präsident François Hollande vor Journalisten in Paris. Dieses Geld will Rußlands Präsident Wladimir Putin bei Nicht-Lieferung natürlich zurückfordern, zudem verlangt er eine Entschädigung.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.