Öko-Lastkahn von Salt & Water 14.04.2016, 14:34 Uhr

Dieses Gewächshaus schwimmt und versorgt sich selbst mit Energie

Ein junges Designerteam aus Serbien hat einen Lastkahn entwickelt, der als schwimmende Fläche für „Urban Gardening“ dienen kann, sich selbst mit Energie versorgt und auch noch Lernort für Städter sein soll.

Gewächshaus, Lernort und Energie-Selbstversorger: die „Eco Barge“ vom Designerbüro Salt & Water. 

Gewächshaus, Lernort und Energie-Selbstversorger: die „Eco Barge“ vom Designerbüro Salt & Water. 

Foto: Salt & Water

Foto: Salt & Water

Foto: Salt & Water

Foto: Salt & Water

Foto: Salt & Water

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Eigentlich sind die Leute von „Salt & Water“ ganz woanders zuhause. Da, wo Geld ist und guter Geschmack. Die jungen Designer, die erst vor wenigen Jahren ihre Firma gegründet haben, sind spezialisiert auf die Inneneinrichtung von gewaltigen Luxusyachten, von Villen oder Flugzeugen.

In verschiedenen Farben kann das Interieur einer privaten Boeing 787 erscheinen, das Salt & Water ebenfalls entworfen hat. 

In verschiedenen Farben kann das Interieur einer privaten Boeing 787 erscheinen, das Salt & Water ebenfalls entworfen hat.

Quelle: Salt & Water

Für einen 787 Dreamliner von Boeing, der in Privatbesitz ist, haben sie zum Beispiel ein Interieur designt, das in unterschiedlichste Farben getaucht werden kann und mit dem sie mehrere Preise gewonnen haben. Auch eine luxuriöse Duschkabine gehört zum Portfolio.

Ganz ohne ästhetischen Anspruch geht es natürlich auch beim neuen Projekt von Salt & Water nicht. Funktionalität, Design und Umweltverträglichkeit zu vereinen, das war das Ziel bei der „Eco Barge“,dem Öko-Lastkahn, den das Unternehmen jetzt präsentierte.

Urban Gardening auf dem Wasser

Der Grundgedanke ist einfach: Der Kahn kombiniert die Eigenschaften eines Hausbootes mit dem eines so genannten vertikalen Gartens. Den begrenzten Platz optimal ausnutzend, wird hier die Bepflanzung in einem Gewächshaus praktisch gestapelt. Das Konzept folgt der Idee des Urban Gardenings, die sich seit einigen Jahren immer weiter ausbreitet: Dabei werden ungenutzte städtische Flächen gleichsam okkupiert, um sie für vor allem für Gemüseanbau zu erschließen. Da liegt die Idee nahe, auch Wasserflächen so zu nutzen.

Kleine Windräder am Dach des Aufbaus und Solarpanels sollen ausreichend Strom für den Betrieb der Eco Barge liefern.

Kleine Windräder am Dach des Aufbaus und Solarpanels sollen ausreichend Strom für den Betrieb der Eco Barge liefern.

Quelle: Salt & Water

Das Gewächshaus ist aber nicht alles auf der Eco Barge. Der Kahn verfügt über ein kleines Wohngebäude, das auch als Bildungszentrum genutzt werden kann. Ein Lernort direkt auf der Donau, wo die Einwohner Belgrads mitten in der Stadt etwas über biologischen Anbau erfahren können.

Ausgestattet mit Windrädern und Solarpanels

Komplett wird das Konzept allerdings erst durch die autonome Energieversorgung. Kleine Windräder am Dach des Aufbaus und Solarpanels sollen ausreichend Strom für den Betrieb des Kahns liefern, der im Grunde an ein Floß erinnert.

Jeder Katamaran ein Luxusapartment: als schwimmende Hotelanlage soll dieses Konzept dienen.

Jeder Katamaran ein Luxusapartment: als schwimmende Hotelanlage soll dieses Konzept dienen.

Quelle: Salt & Water

Ob und wann der Entwurf praktisch umgesetzt werden kann, ist unklar. Die Designer haben aber von vorneherein ein Konzept im Kopf gehabt, das „eine funktionale und ästhetisch ansprechende Fläche mit begrenzten Mitteln schafft“. Wie teuer der Bau tatsächlich wäre, verraten die Designer indes nicht. Vermutlich nicht so teuer wie die Katamaran-Apartments, die Salt & Water für die Nutzung als schwimmende Ferienwohnungen designt hat. Die aber auch noch niemand wirklich gebaut hat…

Urban Farming unter Wasser

Spannend wird es im Juni, wenn zwei tauchbegeisterte Italiener nach jahrelangen Vorbereitungen „Nemos Garten“ präsentieren wollen.

Nemos Garden: Die Prototypen der kleinen Gewächshäuser sind 6 bis 8 m unter der Wasseroberfläche am Meeresboden verankert. 

Nemos Garden: Die Prototypen der kleinen Gewächshäuser sind 6 bis 8 m unter der Wasseroberfläche am Meeresboden verankert.

Quelle: Nemos Garden

Dabei handelt es sich um ein Unterwasser-Gewächshaus, indem Pflanzen doppelt so schnell wachsen sollen wie an Land.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

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