Flusszellen vor Durchbruch? 03.02.2017, 08:00 Uhr

Das soll die Zukunft der Elektromobilität sein

300 km/h mit einem Elektroauto? Ein Geschoss mit entsprechender Leistung will der Liechtensteiner Pionier Nanoflowcell auf dem Genfer Autosalon vorstellen. Dabei ziehen die Ingenieure alle technischen Register. Doch ist der Sportwagen mehr als eine Vision?

Elektroauto des Liechtensteiner Herstellers Nanoflowcell: Der Autobauer will den Durchbruch bei der Flusszellentechnologie erzielt haben. 

Elektroauto des Liechtensteiner Herstellers Nanoflowcell: Der Autobauer will den Durchbruch bei der Flusszellentechnologie erzielt haben. 

Foto: Nanoflowcell

Es ist nicht die einzige spektakuläre Ankündigung des Autoherstellers aus Vaduz. Auf dem Genfer Autosalon 2016 stellte Nanoflowcell den Quantino vor, ein spektakuläres Elektroauto. Und damals sprach der Technikchef des Unternehmens, Nunzio La Vecchia, davon, dass der Quantino „wahrscheinlich die größte Innovation seit Erfindung des Automobils“ sei. Drunter macht es Nanoflowcell nicht. Auf dem Markt erschienen ist der Quantino freilich nicht.

Aber immerhin hat der Quantino im Oktober seine erste Testfahrt absolviert – mit der neuen Batterietechnik.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
lngenieur*in Elektrotechnik/ Starkstromtechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Projektingenieur*in für Versorgungstechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/i) Vertrieb IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Ingenieurmathematik" THU Technische Hochschule Ulm
HS Elektronik Systeme GmbH-Firmenlogo
Projekt Controller (m/w/d) HS Elektronik Systeme GmbH
Nördlingen Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Ingenieur*in Energieeffizienz technische Gebäudeausrüstung HLS (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur (IT-Netz) Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur / Wirtschaftsingenieur (m/w/d) Grundsätze im Bereich Straßenbetriebsdienst Die Autobahn GmbH des Bundes
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Streckenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Regensburg Zum Job 
Hitachi Energy-Firmenlogo
Projektmanager (w/m/d) Gasisolierte Schaltanlagen Hitachi Energy
Mannheim Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur:in / Verkehrsingenieur:in als IT-Fachanwendungs-Produktgruppenleitung (m/w/d) Planung Die Autobahn GmbH des Bundes
Berlin, deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur:in / Verkehrsingenieur:in als IT-Fachanwendungs-Produktgruppenleitung (m/w/d) Bau Die Autobahn GmbH des Bundes
Berlin, deutschlandweit Zum Job 
iba AG-Firmenlogo
Softwareentwickler C# / .NET im Bereich Messdatenerfassung, -auswertung und -darstellung (m/w/d) iba AG
iba AG-Firmenlogo
Systemarchitekt Cloud-basierte Speicherung im technischen Produktmanagement (m/w/d) iba AG
iba AG-Firmenlogo
Product Manager Cybersecurity (m/w/d) iba AG
KLEEMANN GmbH-Firmenlogo
Entwickler (m/w/d) Steuerungstechnik - Hardware KLEEMANN GmbH
Göppingen Zum Job 
Mannstaedt GmbH-Firmenlogo
Umwelt-Ingenieur als Immissionsschutzbeauftragter |(w/d/m) - mit Abfall- Umwelt- und Gewässerschutz Mannstaedt GmbH
Troisdorf Zum Job 
KOSTAL-Gruppe-Firmenlogo
Hardwareentwickler (m/w/d) für Signalelektronik KOSTAL-Gruppe
Dortmund Zum Job 
KOSTAL-Gruppe-Firmenlogo
Software Integrator (m/w/d) für innovative Embedded Systems KOSTAL-Gruppe
Dortmund Zum Job 
KOSTAL-Gruppe-Firmenlogo
Software Engineer Autosar Expert (m/w/d) KOSTAL-Gruppe
Dortmund Zum Job 

Flusszellentechnik vor dem Durchbruch

Aber die nächste Revolution steht schon auf dem Genfer Autosalon in Genf. Diesmal heißt die Revolution Quant und stellt laut Nanoflowcell den aktuellsten Stand in der Flusszellenforschung dar. Demnach verfügt der elektrisch angetriebene Sportwagen über einen 48 Volt Niedervoltantrieb, laut Hersteller „mit der weltweit ersten regeltechnisch steuerbaren mobilen Flusszelle“ als Energiequelle. Zudem verfüge das Auto über neuartige Niedervolt-Elektromotoren als rennwagentaugliche Schubgeneratoren.

Rückansicht des Quant 48Volt: Mit diesem Elektroauto will der Liechtensteiner Autobauer Nanoflowcell den Durchbruch in der Elektromobilität erzielt haben.

Rückansicht des Quant 48Volt: Mit diesem Elektroauto will der Liechtensteiner Autobauer Nanoflowcell den Durchbruch in der Elektromobilität erzielt haben.

Quelle: Nanoflowcell

Sollte der Sportwagen wirklich mal auf den Markt kommen, wären dem Auto platt gedrückte Nasen sicher. Der Supersportler mit Allradantrieb soll 760 PS erreichen, die vier Elektromotoren erzeugen. Von Null auf 100 km/h beschleunigt das Auto in nur 2,4 Sekunden. Maximaltempo ist 300 km/h. Das ist schon was.

Reichweite von über 1.000 km

Unglaublich und bislang unerreicht ist die elektrische Reichweite: Die soll bei über 1.000 Kilometern liegen. Ziemlich unglaublich. Möglich macht dies die Flusszellentechnik. Die hat das Unternehmen angeblich im Quantino bis zu Serienreife weiterentwickelt.

So funktioniert die Technik der Redox-Flow-Batterie.

So funktioniert die Technik der Redox-Flow-Batterie.

Quelle: NanoFlowCell

Bei Flusszellen kommt die Energie für den Elektroantrieb nicht aus einer üblichen Batterie, sondern aus zwei Elektrolytflüssigkeiten. Eine ist positiv geladen, die andere negativ. Über eine Membran wird die Elektrizität erzeugt, die dann in sogenannte Super-Caps, also Hochleistungskondensatoren, wandert und von dort aus den Elektromotor befeuert.

Superkondensatoren  waren bislang notwendig, um den Stromfluss zur Regulierung der Fahrtgeschwindigkeit kontrollieren zu können. Doch diese Superkondensatoren sind teuer und schwer. Wenn Nanoflowcell wirklich die Superkondensatoren ersetzen kann, wäre das ein riesiger Entwicklungsschritt. Damit würde die Technik den Strom kostengünstiger bereitstellen als vergleichbare Elektrofahrzeuge mit Lithium-Ionen-Batterie oder einer Wasserstoff-Brennstoffzelle.

Quant E von NanoFlowCell auf der Straße: Bislang durften die Autos nicht gefahren werden, weshalb Zweifel aufkamen, ob überhaupt Redox-Flow-Batterien zum Fahren geeignet sind. Jetzt haben Kollegen von auto motor und sport festgestellt: Ja, die Technik funktioniert auch im Auto.

Quant E von NanoFlowCell auf der Straße: Bislang durften die Autos nicht gefahren werden, weshalb Zweifel aufkamen, ob überhaupt Redox-Flow-Batterien zum Fahren geeignet sind. Jetzt haben Kollegen von auto motor und sport festgestellt: Ja, die Technik funktioniert auch im Auto.

Quelle: NanoFlowCell

Hersteller bleibt verschwiegen

Details seiner Entwicklung nennt das Unternehmen nicht. Immerhin ist Nanoflowcell mit seiner Idee auf Einkaufstour und sucht industrielle Partner, um seine Autos endlich auf die Straße zu bringen. „Wir sehen sehr hohes Interesse seitens der Automobil- und Automobilzulieferindustrie an unserer Flusszellentechnologie und dem von uns entworfenen Konzept eines Niedervolt-Flusszellenantriebs,“ sagt Technikchef Nunzio La Vecchia. „Wir stehen im regen Austausch mit der Industrie.“

Das Entscheidende an der Technik ist die Zusammensetzung der Elektrolytlösung. Diese soll 10.000 Ladezyklen ermöglichen, ehe die Membran gewechselt werden muss. Da jede Ladung für 1000 km reich, wäre das eine enorme Leistung.

Und hier lesen Sie mehr über den Quant E und die Technik der Redox-Flow-Batterie.

 

Ein Beitrag von:

  • Axel Mörer-Funk

    Axel Mörer-Funk ist Gesellschafter der Medienagentur S-Press in Bonn. Nach einem Volontariat beim Bonner Generalanzeiger und dem Besuch der Journalistenschule Hamburg arbeitete er u.a. als freier Journalist für dpa, Bunte und Wirtschaftswoche.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.