ÖPNV-Studie der TUM 31.08.2023, 07:00 Uhr

Das bringt das Deutschlandticket wirklich

Das Deutschlandticket soll den Verzicht aufs Auto fördern und auf diese Weise langfristig zu CO2-Einsparungen im Straßenverkehr führen, aber geht dieses Konzept auch auf? Die Technische Universität München (TUM) hat diese Frage untersucht und nun die Ergebnisse vorgestellt.

Zug

Der Öffentliche Personennahverkehr wird nicht genug genutzt.

Foto: panthermedia.net/Leonid_Andronov

Der Anteil des Straßenverkehrs an den Treibhausgasemissionen liegt bei etwa 20 Prozent. Das allein wäre ein guter Grund, die Zahl der Autos auf den Straßen zu reduzieren. Ein weiterer Aspekt kommt hinzu: Besonders in den Ballungsräumen sind Staus an der Tagesordnung. Es kostet nicht nur Nerven und Freizeit, morgens und abends auf der Autobahn zu stehen, für die Volkswirtschaft ist diese Situation zudem eine teure Angelegenheit. Denn auch Lkw, die Güter transportieren oder Geschäftsleute auf dem Weg zu Terminen verlieren kostbare Zeit – Arbeitszeit.

Ein Teil der Lösung könnte der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) sein. In dicht besiedelten Regionen bietet es sich für die meisten Beschäftige an, mit Bus und Bahn zum Arbeitsplatz zu pendeln. Dennoch fahren viele lieber mit dem privaten Pkw. Günstige Tarife sollen das ändern: Seit dem 1. Mai 2023 gibt es das Deutschlandticket, als Nachfolger des Testballons 9-Euro-Ticket. Für 49 Euro im Monat können die Abonnenten bundesweit den kompletten Nah- und Regionalverkehr nutzen. Aber hat dieses Angebot tatsächlich den gewünschten Effekt? Eine Studie der TUM liefert Antworten.

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Deutschlandticket hat bisher verhältnismäßig wenig verändert

Für ihre Studie haben die Forschenden zwei Online-Befragungen mit jeweils knapp 1.000 Teilnehmenden durchgeführt. Außerdem werteten sie über eine Smartphone-App die Daten von mehr als 500 Nutzenden aus, an insgesamt 18.222 Personentagen. Die Daten hat ein interdisziplinäres Forschungsteam vom TUM Think Tank erhoben, im Rahmen des Projekts Mobilität.Leben.

Zunächst die gute Nachricht: Die Zahlen der Monats-Abos für den ÖPNV sind seit der Einführung des Deutschlandtickets im Mai um satte zehn Prozent gestiegen, trotz der Sommerferien, die in diesen Zeitraum fallen. Das klingt gut, hat laut den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der TUM jedoch nur einen geringen Effekt. Denn lediglich ein Fünftel dieser Neu-Abonnenten fährt seitdem tatsächlich weniger Auto, absolut gesehen sind es also nur zwei Prozent.

Besonders gering sind die Unterschiede bei Personen, die zuvor bereits im Besitz eines normal bezahlten ÖPNV-Abos waren. Da herkömmliche Abos auf eine Region begrenzt sind, während das Deutschlandticket überall genutzt werden kann, ist zwar auch in dieser Gruppe die Autonutzung gesunken, aber nur um etwa sieben Prozent.

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Image des ÖPNV ist durch das Deutschlandticket gestiegen

Eine positive Entwicklung hat hingegen das Image des ÖPNV durch das Deutschlandticket erfahren. Allister Loder, Erstautor der Studie: „Erste Ergebnisse zeigen, dass es gelungen ist, das Ansehen des ÖPNV in Deutschland zu heben und Schritte hin zu einem nachhaltigeren Mobilitätssystem anzustoßen.“ Aus seiner Sicht sei es nun entscheidend, das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs zu verbessern. Nur dann hätten mehr Menschen die Möglichkeit, das Deutschlandticket im Alltag für ihre Mobilität zu nutzen.

Bei der Studie handelt es sich lediglich um eine erste Erhebung, wie die Forschenden betonen – das Angebot Deutschlandsticket ist zunächst bis zum Jahr 2025 geplant. Nach diesem kurzen Zeitraum sei es beispielsweise noch nicht möglich, eine Kostenbilanz zu ziehen: Auf der einen Seite wird der günstige Preis von 49 Euro durch die Steuerzahlenden subventioniert, auf der anderen Seite sollen Kosten eingespart werden, die sonst durch den zusätzlichen CO2-Ausstoß entstanden wären. Ebenfalls erst auf lange Sicht lasse sich abschätzen, ob das Deutschlandticket in Städten zu einer höheren Lebensqualität und zu eventuellen weiteren positiven Effekten führe.

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Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

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