Intelligenter Verkehr 29.07.2011, 12:08 Uhr

Car2Car und Car2X für das unfallfreie Auto

Autos, die sich selbstständig einen sicheren Weg durch die Stadt bahnen, an dieser Vision arbeiten zahlreiche Projekte. Jüngste Tests von Unternehmen und Forschungsinitiativen zeigen vielversprechende Erfolge. Doch es gibt auch Stolpersteine auf dem Weg zum intelligent kooperierenden Verkehr.

Der Weg in den Süden ist lang. Am Brenner reiht sich Auto an Auto, die Augenlider werden schwer. Plötzlich verkürzt sich der Abstand zum nächsten Fahrzeug, ein Auffahrunfall droht. Doch der automatische Notbremsassistent greift ein, ein Aufprall wird verhindert. „Aus der amtlichen Statistik und unseren eigenen Analysen wissen wir, dass viele Unfälle auf unzureichende Reaktionen des Fahrers zurückzuführen sind“, so Peter Zahn aus der BMW Forschung und Technik GmbH. „Jede Zehntelsekunde gewonnene Reaktionszeit trägt entscheidend zur Unfallvermeidung bei.“

Intelligenter Tempomat, Verkehrszeichenerkennung, Fernlicht- oder Spurhalteassistent – zahlreiche Systeme unterstützen schon heute die Fahrer in der Stadt oder auf Schnellstraßen mit Radarsensoren, Kameras und ausgefeilten Echtzeit-Berechnungen. Künftig sollen drahtlose Kommunikationsverbindungen zu anderen Fahrzeugen (Car2Car, C2C) oder zu Teilen der Infrastruktur (Car2X, C2X) dazu beitragen, den Verkehr flüssiger und sicherer zu machen, etwa durch aktive Gefahrenbremsung, Kreuzungsassistenten oder Baustellenlotsen. Kooperativ agierende Systeme gehören zu den wichtigsten Innovationen für kommende Fahrzeuggenerationen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Initiative „AKTIV“ will unfallfreies Auto mit Car2Car und Car2X Realität werden lassen

An solchen Zukunftstechnologien forschen aktuell verschiedene Projekte, die auch von der EU oder den Bundesministerien gefördert werden. Ein Beispiel ist die Initiative
„AKTIV“ (Adaptive und Kooperative Technologien für den Intelligenten Verkehr), an der 28 Partner aus Automobil- und Zulieferindustrie, der Elektronik-, Telekommunikations- und Softwarebranche, Forschungsinstitute sowie Straßen- und Verkehrsverwaltungen beteiligt sind. Sie präsentierten vor wenigen Wochen die Ergebnisse aus vier Jahren Projektarbeit zu den Themen „Verkehrsmanagement“, „Aktive Sicherheit“ und „Cooperative Cars“.

„Mit den in AKTIV entwickelten Systemen könnten wir schon einen erheblichen Beitrag zur Unfall- und Stauvermeidung leisten“, sagt Eberhard Hipp, Leiter der Vorentwicklung bei MAN Nutzfahrzeuge und Programmkoordinator der Initiative. So könnte die Kapazität des Straßennetzes mit dem gemeinsam entwickelten Verkehrsmanagement-System um rund 10 % gesteigert und das Staurisiko um 15 % vermindert werden. Erreicht würde das etwa durch Netzoptimierungen und Road Side Units als Kommunikationseinheit am Streckenrand, sie ermöglichen den Datenaustausch zwischen Autos und Infrastruktur.

Mobilfunkgeneration LTE: Wichtige Rolle für Car2Car und Car2X

Dabei spielt die nächste Mobilfunkgeneration LTE eine wichtige Rolle. Denn die geringen Signallaufzeiten und die hohe Reichweite von LTE können Nahbereichsfunktechniken auf Basis des WLAN-Standards 802.11p ergänzen. So kann der Mobilfunk für kooperative Fahrzeuganwendungen eingesetzt werden – ohne zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur.

Auch im EU-geförderten Projekt „HAVEit“ (Highly Automated Ve-
hicles for Intelligent Transport) geht es um Stau- und Unfallvermeidung. Hier konzentrieren sich die Forscher auf hoch automatisierte Fahrfunktionen und die serienreife Umsetzung. So zeigte Continental Ende Juni ein Demofahrzeug, das mittels Copiloten-System die Geschwindigkeit und den Abstand zum vorausfahrenden Objekt halten kann. Eine Kamera überwacht die Aufmerksamkeit des Fahrers. „Die im Projekt entwickelte Software könnte in fünf Jahren zu einem serienreifen integrierten System mit ersten automatisierten Fahrfunktionen entwickelt werden“, sagte Holger Zeng, HAVEit-Projektmanager bei Continental.

Das Versuchsfahrzeug FASCar II des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) kann mit Umfeldsensoren und einem präzisen Ortungssystem an Bord Hindernisse erkennen und die Fahrspur genau erfassen. Bislang ist HAVEit auf Autobahnen ausgelegt, soll aber auf Städte ausgeweitet werden. Testumfeld wird die Stadt Braunschweig, hier baut das DLR eine Plattform für Intelligente Mobilität (siehe Kasten).

Car2Car und Car2X: Das Auto von morgen kommunziert aktiv und ständig

Doch bei allen Erfolgen sind auch noch etliche Fragen offen. So arbeiten im Car2Car Communication Consortium internationale Mitglieder an Standards, um Systeme marktreif zu machen und Interoperabilität zu garantieren. Zudem müssen Haftungsfragen geklärt, digitale Karten für die Umfelderkennung sowie Kommunikationsnetze in puncto Ausfallsicherheit optimiert werden.

Letztlich gilt, so argumentiert
AKTIV-Koordinator Hipp: „Um die Systeme schnell in Serie zu bringen, müssen Industrie und Politik gemeinsam an der Umsetzung arbeiten. Für den Kunden sind Assistenzsysteme nur attraktiv, wenn sie auch einen wirtschaftlichen Nutzen bringen.“

 

Ein Beitrag von:

  • Simone Fasse

    Freie Journalistin und der Kopf hinter der Kommunikationsagentur Verbia in München. Simone Fasse besuchte die Georg-von-Holtzbrinck-Schule und arbeitete als Volontärin und Redakteurin bei VDI Nachrichten, bevor sie als in die Unternehmenskommunikation des Pay-TV-Senders Premiere (heute Sky Deutschland) wechselte. Seit 2007 schreibt sie freiberuflich mit den inhaltlichen Schwerpunkten Digitalisierung, Neue Technologien, New Work, Diversity/Women in Tech. Sie wurde mit dem „Medienpreis Technik“ ausgezeichnet und moderiert Events und Paneldiskussionen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.