Wirtschaftliches Risiko 28.08.2014, 12:55 Uhr

WWF warnt: Globaler Wassermangel könnte auch deutsche Unternehmen austrocknen

Die akute Wasserknappheit in einigen Teilen der Erde birgt nicht nur lokale ökologische Risiken, sondern könnte auch zahlreiche deutsche Unternehmen in die wirtschaftliche Bredouille bringen. Darauf macht die Umweltschutzorganisation WWF in einer neuen Studie aufmerksam. 

Trockenheit in Namibia: Der Wassermangel in vielen Teilen der Erde kann nach einer WWF-Studie auch deutsche Unternehmen treffen, etwa durch Lieferausfälle.

Trockenheit in Namibia: Der Wassermangel in vielen Teilen der Erde kann nach einer WWF-Studie auch deutsche Unternehmen treffen, etwa durch Lieferausfälle.

Foto: WWF

Als weltweit drittgrößte Importnation führt Deutschland auch solche Waren und Rohstoffe ein, deren Produktion äußerst wasserintensiv ist und den Wassermangel in den jeweiligen Ländern stark verschlimmert. Durch fehlendes Wasser bedingte Lieferengpässe könnten bei deutschen Abnehmerfirmen wiederum zu Milliardenausfällen bis hin zu Standortschließungen führen, warnt nun der World Wide Fund for Nature, kurz WWF.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
RWE Technology International GmbH-Firmenlogo
Projektmanager (m/w/d) Anlagenrückbau RWE Technology International GmbH
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Hardwareentwicklung/Elektrokonstruktion JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 

„Viele Unternehmen wissen noch nicht einmal, dass sie versteckten Wasserrisiken ausgesetzt sind. Erst wenn es zu Engpässen kommt, werden sie sich dessen bewusst“, sagt Philipp Wagnitz, WWF-Referent und Mitautor der Studie.

Wirtschaftssektoren, die für Deutschland ein hohes „importiertes Wasserrisiko“ bedeuten, sind die Textil- und Bekleidungsindustrie, die Landwirtschaft, die Chemie-Branche sowie die Bereiche Rohstoffe und Metalle.

Vier Liter Wasser für eine Rose aus Kenia

Entgegen einer weit verbreiteten Meinung sind nicht etwa die Niederlande Hauptlieferant für den europäischen Blumenhandel, sondern Kenia. Wie der WWF ermittelt hat, werden zwei Drittel aller in Deutschland verkauften Rosen in dem ostafrikanischen Land angebaut.

Etwa vier Liter Frischwasser verbraucht die Produktion einer einzigen kenianischen Rose; Wasser, das hauptsächlich dem am Anbauzentrum gelegenen Naivasha-See entnommen wird. Vor allem in der Trockenzeit sinkt der Wasserstand bedrohlich. Das Abwasser aus der Blumenproduktion wird meist direkt in den See zurückgeleitet und die Wasserqualität dadurch belastet.

Ein Kilogramm Baumwolle aus Pakistan braucht 8700 Liter Wasser

Nahezu kein Industriezweig verbraucht mehr Wasser als die Produktion von Baumwolle. Der Anbau eines Kilogramms der weltweit begehrten Fasern verschlingt in Pakistan 8700 Liter. Allein das südasiatische Land produziert jährlich mehr als fünf Millionen Tonnen Baumwolle.

Bewässerung von Soja-Feldern in Brasilien: Die landwirtschaftliche Produktion etwa von Soja in Brasilien, Baumwolle in Pakistan oder Rosen in Kenia für die Industrienationen belastet den örtlichen Wasserhaushalt. Der WWF meint, dass deshalb die Industriestaaten Mitverantwortung tragen für den Wasserverbrauch in den Erzeugerländern. 

Bewässerung von Soja-Feldern in Brasilien: Die landwirtschaftliche Produktion etwa von Soja in Brasilien, Baumwolle in Pakistan oder Rosen in Kenia für die Industrienationen belastet den örtlichen Wasserhaushalt. Der WWF meint, dass deshalb die Industriestaaten Mitverantwortung tragen für den Wasserverbrauch in den Erzeugerländern. 

Quelle: WWF

Nach Berechnungen des WWF hinterlässt Deutschland durch den Import von Rohbaumwolle in Pakistan einen jährlichen Wasser-Fußabdruck von 5,46 Kubikkilometer. „Das entspricht beinahe dem doppelten Fassungsvermögen des Starnberger Sees“, so die Umweltschutzorganisation.

Ähnlich wasserintensive Bedingungen herrschen beim Anbau von Tomaten in Südspanien und bei der Förderung von Phosphor in China, das beispielsweise in Tierfutter oder Pflanzendünger zum Einsatz kommt.

WWF sieht Industrieländer in der Pflicht 

Der WWF macht in seiner Studie nicht nur den verschwenderischen Verbrauch, sondern auch die unzureichende Verteilung für den Wassermangel verantwortlich. Nicht zuletzt, um wirtschaftliche Rufschäden zu vermeiden, sieht die Organisation deutsche Unternehmen sowie die Politik in der Pflicht, auf die jeweiligen Produktionsstandorte zugeschnittene Strategien zu entwickeln, die das Problem eindämmen.

Konkret schlägt der WWF vor, dass die deutsche Wirtschaft Wassermanagement-Strategien für betroffene Flussgebiete entwirft. Vielerorts könnten zudem modernere Bewässerungssysteme erhebliche Einsparungen beim Wasserverbrauch bewirken. 

Ein Beitrag von:

  • Jan-Martin Altgeld

    Ehemals freier Journalist. Tätigkeiten im Online & Hörfunk. Für ingenieur.de Artikel zu Umwelt- und Verkehrsthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.