Umwelt 15.12.2006, 19:25 Uhr

Umweltbelastung durch Elektronik ist Umweltschützern nach wie vor zu hoch  

Apple.

Spätsommer war es, als die Umweltschutzorganisation Greenpeace Elektronikhersteller in einem Vorbericht wegen der Verwendung bedenklicher Chemikalien und aus ihrer Sicht fragwürdiger Produktionsmethoden anprangerten. Letzte Woche kam der endgültige Bericht und die Umweltschützer loben ein insgesamt verbessertes Umweltbewusstsein innerhalb der Branche. Zufriedenstellend seien die Ergebnisse aber bei weitem noch nicht.

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„Die Computerindustrie hat E-Mails erfunden und damit den Papierbedarf und den Posttransport entlastet. Sie hat die Videokonferenzen erfunden, wodurch unnötige Flugreisen eingespart werden, aber bei ihren eigene Produkten gibt es immer noch gravierende Umweltsünder“, sagt Greenpeace-Sprecherin Zeina Alhajj.

Damit meint sie vor allem Apple Computers. Der US-Konzern landete erneut auf dem letzten Platz des Ranking. „Obwohl Apples Kreativität beim Design und in der Technologie beeindruckend ist, können wir leider keine Anstrengungen bei der Verbesserung der Umweltfreundlichkeit erkennen“, sagt Rick Hind von Greenpeace USA, Mitverfasser des Reports.

Greenpeace hat seine Bewertung auf zwei Kriterien ausgerichtet. Erstens: Wie geht das Unternehmen mit gefährlichen chemischen Substanzen um? Zweitens: Welche Verantwortung übernimmt das Unternehmen für die erstellten Produkte, deren Nutzung und vor allem deren Entsorgung?

Minuspunkte gab es für jede gefährliche Substanz, Pluspunkte gab es für den Versuch, die damit entstehenden Umweltprobleme so gering wie möglich zu halten,etwa durch detaillierte Entsorgungshinweise auf der Webseite. Hierzu zählt auch der international anerkannte Wissenschaftskodex des „Vorsichts-Prinzips“. Danach sind alle Hersteller für den Beweis der Unschädlichkeit eines Werkstoffes verantwortlich, solange es keine anderen allgemein anerkannten Untersuchungsergebnisse darüber gibt.

„Unbekannte Materialien gelten als schädlich, bis entweder der Verwender oder eine international anerkannte Einrichtung die Verträglichkeit nachgewiesen hat“, sagt Alhajj über die gewählte Bewertungsmethode.

Apple erhielt auf einer Skala von eins bis zehn magere 2,3 Punkte. Dieses schlechte Abschneiden liegt vor allem daran, dass Apple sehr viele Materialien verbaut, die einer strengen Regulierung unterliegen. Hierzu zählen bromierte Flammhemmer, kurz BFR (Brominated Flame Retardants). Auch mit anderen Materialien würde Apple zu sorglos umgehen. Dazu gehören Blei, Kupfer und Cadmium, so die Meinung der Umweltschutzgruppe.

Hinzu kommt aus Sicht von Greenpeace die Verwendung des Kunststoffes PVC; ein seit Jahren zwischen Umweltschutzgruppen und Elektronikherstellern umstrittenes Thema. Es hat in den letzten Jahren an Brisanz gewonnen. Ursache dafür ist vor allem die offene Verbrennung PVC-ummantelter Kabel bei chinesischen Hinterhofrecyclern.

Generell stuft Greenpeace die Verwendung schädlicher Materialien so hoch ein, weil sie durch unkontrollierte Entsorgung eine außerordentliche Belastung für die Dritte Welt sein können.

Laut IDC und NPD-Research fallen jedes Jahr weltweit rund 400 Mio. PCs und TV-Geräte zur Entsorgung an. Viele davon landen auf wilden Müllhalden in Afrika und Asien. Sie werden mit primitivsten Werkzeugen zerlegt, um an die enthaltenen Edelmetalle zu gelangen. Apple ist vielen Umweltschutzvertretern schon lange ein Dorn im Auge. Die texanische Organisation „Campaign for the Environment“ hat sich wiederholt an Apple gewandt, um eine Verbesserung an den Geräten zu erreichen.

Die „Silicon Valley Toxics Coalition“ organisiert seit geraumer Zeit Protestkundgebungen außerhalb von Apple-Veranstaltungen. Die Kritik richtet sich vor allem gegen den iPod. Der ist ihrer Ansicht nach hochgefährlich und werde wegen seiner geringen Baugröße schnell und unachtsam entsorgt.

Zu dem jetzt von Greenpeace vorgelegten Bericht gab es bereits einen vorläufigen Entwurf im Spätsommer. Greenpeace wollte danach den Herstellern Gelegenheit geben, auf diesen Vorab-Report zu reagieren, was von den meisten Herstellern auch im positiven Sinne genutzt wurde – außer von Apple.

Jetzt hat das Unternehmen auf den endgültigen Bericht reagiert: „Wir haben eine außergewöhnliche Erfolgsstrecke im Bereich Umweltschutz“, sagte Apple-Sprecher Steve Dowling und verwies dabei auf Veröffentlichungen des „Green Electronics Council“.

Anders die Reaktionen anderer Firmen. Motorola arbeitete sich mit einem Wert von 6,0 auf den dritten Platz vor. „Motorola setzt inzwischen in über 30 Handys überhaupt keine schädlichen Substanzen mehr ein“, lobte Alhajj den Elektronikkonzern. Weitere Spitzenreiter waren Nokia (7,3, Platz eins), Dell (7,0 Platz zwei) und Siemens-Fujitsu mit ebenfalls sechs Punkten. Nach Meinung von Alhajj sind die Werte der Branche noch zu schlecht. „Es wird noch ein langer Weg sein, bis wir Unternehmen mit einer neun vor dem Komma auf unser Skala antreffen werden.“ HARALD WEISS

Ein Beitrag von:

  • Harald Weiss

    Freier IT-Journalist, IT-Analyst und IT-Consultant in Kaiserslautern. Nach verschiedenen Positionen in Softwareentwicklung,  MarCom und PR, 17 Jahre President New York Reporters in New York. Seit 2016 freischaffend wieder in Deutschland.

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