Schadstoffe erreichen Kalifornien 23.01.2014, 07:44 Uhr

Konsumgüterproduktion für den Westen verschmutzt Chinas Luft

Bis zu 36 Prozent der chinesischen Schadstoffemissionen stammen aus der Exportindustrie, die Konsumgüter für den Westen produziert. Das haben chinesische Forscher erstmals in einer Studie dokumentiert. Sie fordern deshalb Solidarität von Handelspartnern bei der Modernisierung veralteter Fabriken. 

Radfahrer mit Atemmaske in Peking: Ein Teil der hohen Luftverschmutzung in China geht auf die Billigproduktion der Exportindustrie für westliche Länder zurück, so eine Studie der Universität Peking. Inzwischen verwehen die Luftschadstoffe aus China so weit, dass sie bereits die Westküste der USA erreicht haben.

Radfahrer mit Atemmaske in Peking: Ein Teil der hohen Luftverschmutzung in China geht auf die Billigproduktion der Exportindustrie für westliche Länder zurück, so eine Studie der Universität Peking. Inzwischen verwehen die Luftschadstoffe aus China so weit, dass sie bereits die Westküste der USA erreicht haben.

Foto: EPA

Bilder chinesischer Großstadtbürger, die Luftverschmutzung nur mit Atemschutzmaske ertragen können, gingen schon zigfach um die Welt. Häufig wird in chinesischen Städten die Industrieproduktion heruntergefahren, um die Emissionsbelastung der Luft zu senken. Doch für diese Umweltverschmutzung ist nach Meinung chinesischer Wissenschaftler nicht nur China selbst verantwortlich. Denn 36 Prozent des dort jährlich emittierten Schwefeldioxids und 27 Prozent der Stickoxide gehen auf das Konto von Exportgütern wie Handys, Fernseher und Kleidung, die der Westen konsumiert.

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„Wenn man alle Emissionen den Ländern zuordnen würde, wo die Güter konsumiert werden, dann hätten einige Handelspartner Chinas deutlich schlechtere Emissionsbilanzen“, erklärt ein Forscherteam der Universität Peking um den Wissenschaftler Jintai Lin. In den USA würde sich der Ausstoß von Luftschadstoffen um bis zu 19 Prozent erhöhen. Auch die EU hätte Zunahmen zu verzeichnen.

Forscher verlangen Solidarität der Handelspartner

Die Abnehmer von Exportgütern stünden in der Pflicht, China bei der Verbesserung der Umweltstandards und der technischen Effizienz ihrer Anlagen zu helfen, sind die Forscher überzeugt. „Selbst wenn man solche Maßnahmen nur in den Fabriken durchführen würde, die für den Export produzieren, würde dies die Luftqualität in China und den angrenzenden Regionen signifikant verbessern“, sagt Lin.

Schadstoffbelastung aus China erreicht amerikanische Westküste

Solidarität mit der chinesischen Industrie in puncto Umweltschutz würde den USA unmittelbar zugutekommen. Denn die Luftverschmutzung aus dem Reich der Mitte erreicht bereits die Westküste der USA. So stammt schon ein Viertel der an der US-Westküste gemessenen Schwefelgase aus China, wie Jintai Lin ausgerechnet hat. 1,5 Prozent des Ozons und bis zu 10 Prozent der angehäuften Sulfate, die an der US-Westküste gemessen werden, stammen aus der chinesischen Exportindustrie.

„Wir haben unsere Produktion und einen Großteil unserer Umweltverschmutzung ausgelagert, aber ein Teil davon weht über den Pazifik zurück und verfolgt uns in die USA“, erklärt Steve Davis, Ko-Autor von der University of California in Irvine. „Wenn wir uns darüber beklagen, dass China die Luft auch anderer Länder verschmutzt, sollten wir sehr genau hinschauen, wer die Schuld trägt.“

Chinesische Industrie bezieht Energie aus veralteten Kohlekraftwerken

In den letzten zehn Jahren stieg der Ausstoß von Luftschadstoffen in China enorm. Denn die Wirtschaft erlebte dank billiger Arbeitskräfte und geringer restriktiver Auflagen einen unvergleichlichen Aufschwung. Allein zwischen den Jahren 2000 und 2007 stieg die Auftragslage für Technikproduzenten um 390 Prozent.

Mit dem Aufschwung stieg allerdings auch die Luftverschmutzung. Denn die Industrie bezieht ihre Energie vor allem aus veralteten Kohlekraftwerken. Selbst filtert sie ihre Abgase kaum. „Die steigenden Emissionen in China sind der Hauptgrund dafür, dass die Konzentration an Luftschadstoffen weltweit auf hohem Niveau geblieben ist, obwohl der Ausstoß in den USA, Europa und Japan gesunken ist“, ziehen die Forscher Bilanz.

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitet als freiberuflicher Journalist für Zeitschriften und Onlinemagazine wie die VDI Nachrichten und Ingenieur.de.

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