Klimagas-Emissionen 15.07.2019, 15:34 Uhr

CO2-Steuer oder Emissionsrechtehandel?

Was ist der richtige Weg, um die Klimaziele doch noch zu erreichen? Eine Steuer auf Kohlendioxid-Emissionen oder doch die Ausweitung des Emissionsrechtehandels?

Foto: panthermedia.net / Hans-Joachim Bechheim

Foto: panthermedia.net / Hans-Joachim Bechheim

Wie wird man das leidige Kohlendioxid-Problem los? Klimaziele weit verfehlt, Besserung nicht in Sicht. Vor allem der Straßenverkehr macht Ärger. Deutschland ist im SUV-Rausch, der Spritverbrauch steigt laut Umweltbundesamt seit 2012 kontinuierlich an. Damit erhöhen sich auch die Emissionen des Klimagases. Umweltministerin Svenja Schulze hatte jetzt eine glänzende Idee, wie sie meint. Man könne Sprit und gleich auch noch Erdgas sowie Heizöl doch einfach mit einer CO2-Steuer belegen. Dann würden die Menschen schon selbst dafür sorgen, dass sie weniger Autofahren und sorgsamer mit ihrer Heizung umgehen. Um Härten zu vermeiden, solle jeder einen kleinen finanziellen Ausgleich bekommen.

Damit löste die SPD-Politikerin eine heftige Debatte aus. Vor allem Unionspolitiker würden statte einer Steuer lieber den Emissionsrechtehandel auf den Verkehr und Wärmeverbrauch ausweiten. Jeder bekäme das Recht, eine bestimmte Menge CO2 zu emittieren. Kommt er damit nicht aus, muss er zusätzliche Rechte kaufen. Nutzt er sein Kontingent nicht aus, kann er die Differenz verkaufen. Der Preis regelt sich nach Angebot und Nachfrage.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Fachexperte für die Straßenverwaltung (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Firmengruppe Max Bögl-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Elektrotechnik für Magnetbahnen Firmengruppe Max Bögl
Sengenthal bei Neumarkt in der Oberpfalz Zum Job 
Städtisches Klinikum Dresden-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Bau Städtisches Klinikum Dresden
Dresden Zum Job 
Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden-Firmenlogo
Professur (W2) Verfahren der Wasser-, Boden- und Luftreinhaltung Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden
Stadt Kehl-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Geschäftsbereichsleitung Abwasser Stadt Kehl
Technische Universität Berlin-Firmenlogo
Bibliotheksreferendar*in (d/m/w) - Beamtin*Beamter auf Widerruf - Anwärterbezüge Eingangsamt BesGr. A13 Technische Universität Berlin
ANDRITZ Küsters GmbH-Firmenlogo
Inbetriebnahme-Ingenieur (m/w/d) ANDRITZ Küsters GmbH
Krefeld Zum Job 
P+R Betriebsgesellschaft mbH-Firmenlogo
Bauingenieur / Architekt P+R-Parkhäuser (w/m/d) P+R Betriebsgesellschaft mbH
Hamburg Zum Job 
WEMAG Netz GmbH-Firmenlogo
Prozessorganisator Grundzuständiger Messstellenbetrieb (m/w/d) WEMAG Netz GmbH
Schwerin Zum Job 
Menlo Systems GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker (m/w/d) für die Produktion von Frequenzkämmen Menlo Systems GmbH
Planegg Zum Job 
Aerologic GmbH-Firmenlogo
Engineer Aircraft Reliability & Maintenance Program (m/f/x) Aerologic GmbH
Leipzig/Halle Airport Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Consultant Digital Transformation (m/w/d) Schwerpunkte IT, Industrie und Engineering THOST Projektmanagement GmbH
Freiburg im Breisgau, Mannheim, München, Stuttgart Zum Job 
Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur für Funktionale Sicherheit (m/w/d) Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG
Abensberg bei Regensburg Zum Job 
Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Bereich Spektrometer und Mikroskopie Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH
Herrsching am Ammersee Zum Job 
Brüninghoff GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Ingenieurin (m/w/divers) als Führungskraft für Arbeitssicherheit / Gesundheitsschutz Brüninghoff GmbH & Co.KG
Quantum-Systems GmbH-Firmenlogo
Junior Recruiter (m/f/d) Quantum-Systems GmbH
Gilching Zum Job 
Rhein-Sieg Netz GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Strategische Netzplanung Rhein-Sieg Netz GmbH
Siegburg Zum Job 
Quantum-Systems GmbH-Firmenlogo
Manager (m/w/d) Export/Zoll & Auftragsabwicklung Quantum-Systems GmbH
Gilching Zum Job 
Quantum-Systems GmbH-Firmenlogo
.Net Software Developer (Munich or Kyiv) (f/m/d) Quantum-Systems GmbH
Gilching, Kiew (Ukraine) Zum Job 
EMKA Beschlagteile GmbH & Co KG-Firmenlogo
Produktmanager für elektronmechanische Produkte (m/w/d) EMKA Beschlagteile GmbH & Co KG
Wuppertal Zum Job 

Wenig Hoffnung für den besten Weg

Für die Wirtschaftsweisen ist ein Emissionshandel der beste Weg, die Klimagas-Emissionen zu senken. Theoretisch. Denn in einem Sondergutachten bemerkt der Sachverständigenrat, der Emissionsrechtehandel sei zwar der richtige Weg, doch es bestehe wenig Hoffnung, diesen in absehbarer Zeit beschreiten zu können. Denn ein deutscher Alleingang ist nicht möglich. Es muss eine europaweite Einigung erzielt werden. Man müsse jetzt beginnen, die Weichen zu stellen, damit das Verfahren 2030 eingeführt werden kann, sagen die Weisen.

Um eine kurzfristige Lösung zu erzielen stimmen die Wirtschaftsweisen der Bundesumweltministerin zu. Die CO2-Steuer könne ein „zentrales klimapolitisches Instrument“ werden, heißt es in dem Gutachten. Und fügen harsche Kritik an der bisherigen Klimapolitik hinzu. Aktuell gebe es die „historische Chance, die kleinteilige, teure und ineffiziente deutsche Klimapolitik so umzustellen, dass die Bepreisung von CO2 im Zentrum steht“, erklärte Christoph Schmidt, der Vorsitzende des Sachverständigenrates.

CO2-Steuer verteuert Benzinpreis um 14 bis 37 Cent

Was eine Steuer für den Preis von Treibstoffen, Heizöl und Erdgas bedeuten würde, sagen die Weisen allerdings nicht. Ottmar Edenhofer, stellvertretender Direktor und Chefökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, verweist auf Berechnungen des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), dessen Direktor er ebenfalls ist. Demnach sollte eine Tonne CO2 anfangs mit 50 Euro besteuert werden. Bis 2030 könne sich der Preis auf 130 Euro erhöhen. Das würde das Benzin zunächst um 14 Cent pro Liter teurer machen, später dann um bis zu 37 Cent, sagt Edenhofer.

Das sogenannten Klimakabinett, zu dem alle Minister gehören, die in die CO2-Problematik involviert sind, will am 18. Juli konkrete Vorschläge zur Senkung des Treibhausgas-Ausstoßes sammeln.

Vierte Steuer auf Benzin und Diesel?

Kritiker des Steuermodells sagen, viele Menschen könnten sich die emissionssenkenden Maßnahmen einfach nicht leisten. Eine funktionstüchtige Heizung einfach aus Klimaschutzgründen auszutauschen, koste viele 1.000 Euro. Der Wechsel vom Benzin- zum Elektroauto sei noch weitaus teurer. Zudem würde kaum jemand die CO2-Steuer als solche erkennen. Schon heute sind es 3 Steuerarten, die den Sprit verteuern: die Mineralöl-, die Mehrwertsteuer sowie der Erdölbevorratungsbeitrag.

Zusammensetzung des Benzinpreises in Deutschland.

Während beim Steuermodell jeder von Anfang an zahlt, entstehen beim Emissionsrechtehandel Kosten erst ab einer bestimmten Menge. Der Zusammenhang ist eindeutig: Erst wenn sie überschritten wird, muss man draufzahlen.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.