Münchner Unternehmen Magazino 01.09.2019, 13:00 Uhr

Roboter erobern die Lagerhallen von Zalando

Bei Versandhändler Zalando haben sie die Pick-by-Robot Automaten des Münchner Jungunternehmens Magazino derart bewährt, dass ihr Einsatz nun ausgeweitet werden soll. Sorgt in Zukunft eine ganze Roboterflotte für den berühmten „Schrei vor Glück“?

Foto: Magazino GmbH

Foto: Magazino GmbH

2013 waren sie einer der Gewinner des Gründungswettbewerbs start2grow, 2014 war die Gründung perfekt und 2017 gewannen sie den VDI-Innovationspreis, weil ihrem Roboter erstmals der „Griff in die Kiste“ gelungen ist. Das Münchner Jungunternehmen Magazino hat mit seinem Regal-Roboter schon für viel Aufsehen gesorgt. Jetzt ist ihnen ein weiterer Meilenstein gelungen: Ihr mobiler Pick-Roboter Toru hat den Warenhaustest bei Zalando bestanden und damit die Tür für eine große Roboterflotte aufgestoßen.

Magazino-Roboter funktioniert sogar bei chaotischer Lagerung

Toru zählt zu den wahrnehmungsgesteuerten Logistikrobotern. Er kann sich nicht nur autonom bewegen und festgelegte Gegenstände wie Europaletten von A nach B bringen. Er ist in der Lage, einzelne Gegenstände in einem Lager zu finden und sie aufzunehmen. Diese Pick-by-Robot genannte Methode stellte das Münchner Unternehmen erstmals 2015 in Deutschland vor.

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Seine Autonomie erhält er durch ausgefeilte Sensorik. Laserscanner an seiner Vorder- und Rückseite helfen ihm, sich zwischen den Regalen zu orientieren und so nah wie möglich an sein Zielobjekt heranzukommen. Möchte er ein Objekt greifen, das in chaotischer Lagerung, etwa in einer Kiste oder zwischen anderen Paketen steckt, helfen ihm 3D-Sensoren. Mit 2D- und 3D-Kameras erfasst Toru die vor ihm liegende Situation und gleicht die vorhandenen Barcodes mit der Datenbank des Verwaltungs- oder ERP-Systems ab. So gelingt es dem Roboter, das eigentlich gesuchte Objekt zu lokalisieren und zielgenau danach zu greifen.

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Auch die Zusammenarbeit mit dem Menschen erfordert künstliche Intelligenz und gute Sensorik. Erkennt er einen herannahenden Menschen, verringert er seine Geschwindigkeit und kommt schließlich zum Halt. Erst wenn die Gefahr eines Zusammenpralls vorüber ist, setzt Toru seine Arbeit fort – bei längerer Wartezeit auf einer alternativen Route. So stellen die Münchner sicher, dass die rollenden Automaten Seite an Seite mit Menschen im Lager arbeiten können. Ähnlich funktioniert auch das FTS Hubert der TU Chemnitz.

Damit Toru dabei nicht einen seiner größten Vorteile, nämlich seine Geschwindigkeit einbüßt, setzt Magazino auf eine intelligente Auftragsvergabe. Der Flottenmanager achtet bei der Auftragsvergabe darauf, dass sich die Wege von Robotern und Mitarbeiternso selten wie möglich kreuzen.

Zalando beendet Probezeit für Roboter

Der Test bei Zalando in Erfurt verlangte dem Roboter einiges ab. Parallel zu den Beschäftigten arbeitete Toru selbstständig am Ein- und Auslagern von Schuhkartons in einem Fachboden-Regallager. Am Ende der Projektlaufzeit stand eine dreitägige Prüfung an, bei der Toru seine Leistung, v.a. bezogen auf Geschwindigkeit, und seine Zuverlässigkeit unter Beweis stellen musste. Magazino-Projektmanager Markus Ruder war anschließend sehr zufrieden mit seinem Schützling. Rund 9 Monate harte Arbeit, in der Toru angelernt und kontrolliert werden musste, haben sich ausgezahlt.

Und auch der Geschäftspartner Carl-Friedrich zu Knyphausen, Leiter der Logistikentwicklung bei Zalando, ist voll des Lobes: „Nach verschiedenen Einsätzen im Pick und Stow haben sich die Roboter in unserer Logistiktestumgebung klar bewiesen.“ Dass die Roboter ausgerechnet bei Zalando zum Einsatz kommen, ist kein Zufall. Der Versandhändler ist ebenso wie Siemens, Fiege Logistik und Körber als Investor am Münchner Jungunternehmen beteiligt.

Magazino entsendet 8 Pick-Roboter Toru

Nach erfolgreichem Abschluss der Testphase übernimmt Zalando die Roboter quasi in Festanstellung, allerdings an einem anderen Arbeitsort: Die 2 Testgeräte von Magazino werden ins baden-württembergische Lahr umziehen und dort gemeinsam mit 6 weiteren Pick-Robotern der Toru-Reihe angelernt. „Die Roboter werden zunächst in einem abgegrenzten Bereich des Schuhbereichs in Betrieb genommen und dort eingearbeitet. In einem zweiten Schritt erfolgt die Anbindung an das Verwaltungssystem des Logistikzentrums“, erklärt die Magazino GmbH. Dann kann Zalando seinem rollenden Mitarbeiter per WLAN Kommissionieraufträge erteilen, die Toru dann selbstständig abarbeitet.

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Magazino hat Toru mittlerweile einen stärkeren Bruder beschert. Während Toru Objekte in Größe eines Schuhkartons greifen, zwischenlagern und transportieren kann, ist der Roboter Soto auf größere Gegenstände geeicht.

 

Wie es aussieht, wenn eine Fabrik nur noch Roboter einstellt, zeigt das Video des chinesischen Versandriesen Shentong Express. Dort ersetzten Roboter die Hälfte der Belegschaft, was gravierende Auswirkungen auf die Bauweise des Verteilzentrums hat.

Für einen besonderen Greifer wurde das Familienunternehmen Schunk 2017 mit dem Hermes Ward der Hannover Messe ausgezeichnet. Der stationäre Co-act 11 überwacht seine Umgebung mittels sensorischer Aura und verhindert so Zusammenstöße mit Menschen.

Ein Beitrag von:

  • Lisa Diez-Holz

    Die Autorin war von 2017 bis Ende 2019 Content Managerin für das TechnikKarriere-News-Portal des VDI Verlags. Zuvor schrieb sie als Redakteurin für die VDI nachrichten.

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