Parker Solar Probe 13.08.2018, 12:20 Uhr

Nasa-Sonde: So nah an die Sonne wie nie zuvor

Erstmals soll ein von Menschen gebautes Gerät die äußere extrem heiße Atmosphäre der Sonne durchkreuzen: Die Nasa-Sonde Parker Solar Probe startete am 12. August 2018 Richtung Korona. Sie soll sich der Sonne bis auf rund 6,2 Millionen Kilometer nähern und dabei über 1.370 Grad Celsius aushalten.

Die Nasa-Sonnensonde Parker Solar Probe soll sich bis auf 6,2 Millionen Kilometer der Sonne nähern. Dabei muss sie Temperaturen von mehr als 1370 Grad Celsius aushalten.

Die Nasa-Sonnensonde Parker Solar Probe soll sich bis auf 6,2 Millionen Kilometer der Sonne nähern. Dabei muss sie Temperaturen von mehr als 1370 Grad Celsius aushalten.

Foto: Nasa/Johns Hopkins APL/Steve Gribben

An Bord einer Delta IV Heavy-Rakete hob die Parker Solar Probe am Sonntag, 12. August 2018, vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ab. 150 Millionen Kilometer ist die Sonne von der Erde entfernt. Die Nasa-Sonde wird sich ihr bis auf gut sechs Millionen Kilometer nähern. Der bisherige Rekord steht bei 45 Millionen Kilometern. Er wurde in den 1970er-Jahren von den deutsch-amerikanischen Sonden Helios 1 und 2 aufgestellt.

Kohlenstoffpanzer hält die Hitze ab

Die jetzt geplante extreme Annäherung bedeutet maximalen Stress für die Sonde und die Geräte an Bord. Die Temperatur in diesem Abstand beträgt immer noch fast 1400 Grad. Damit die Hitze keinen Schaden anrichten kann hat die Sonde eine Hülle aus Kohlenstoff, die fast zwölf Zentimeter dick ist. Karbon steckt hohe Temperaturen locker weg, wenn kein Sauerstoff in der Nähe ist. Die Instrumente erreichen nicht mehr als Raumtemperatur. Außerdem ist die Hitzewirkung relativ gering, weil die Atmosphäre ziemlich dünn ist.

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Wenn man die Hand über eine eingeschaltete Herdplatte hält, spürt man die Wärme. Je weiter man sich entfernt desto kühler wird es, ist ja klar. Doch bei der Sonne ist das ganz anders. Ihre Oberfläche hat, erhitzt von Kernfusionen im Inneren, eine Temperatur von 5500 Grad Celsius. In der Korona, also der Hülle, die die Sonne umgibt, ist es dagegen mit bis zu 5,6 Millionen Grad mehr als höllisch heiß. Warum das so ist weiß niemand, bisher jedenfalls nicht. Mit der Parker Solar Probe wollen die Nasa-Forscher das Rätsel lösen.

In einer halben Stunde von der Erde zum Mond

24 Mal soll die Sonde durch die Korona flitzen. Dabei wird sie eine Spitzengeschwindigkeit von 700.000 Kilometern pro Stunde erreichen. Bei diesem Tempo brauchte sie nur wenig mehr als eine halbe Stunde für den Weg von der Erde zum Mond. Und ist damit etwa dreimal so schnell wie damals die Helios-Sonden.

Die Parker Solar Probe ist etwa so groß wie ein Kleinwagen und wiegt 700 Kilogramm. An Bord sind diverse An Bord sind diverse Instrumente darunter FIELDS, das die Stärke und Form elektrischer und magnetischer Felder misst. Dazu trägt sie fünf Antennen. Vier davon ragen aus dem Hitzeschild heraus, müssen also der Höllenhitze von fast 1.400 Grad Celsius widerstehen. Sie bestehen aus eine Niob-Legierung, der Hitze nichts ausmacht. Die Felder sind nicht gleichmäßig. Es treten Turbulenzen auf, die sich sogar auf die Funktionalität des Funkverkehrs auf der Erde auswirken.

Bilder von der Korona

An Bord ist auch WISPR, eine schuhkartongroße Kamera, die die Turbulenzen innerhalb der Corona sichtbar machen soll. SWEAP schließlich zählt die Teilchen, die in der Corona in Massen vorkommen, also Elektronen, Protonen und Heliumionen und misst deren Geschwindigkeiten. Davon erhoffen sich die Forscher Aufschluss über die Sonnenwinde, die Auswirkungen bis hin zu Erde haben. WISPR wird unterstützt von ISʘIS (wird „Isis“ ausgesprochen). Das „O“ mit dem zentralen Punkt soll die Sonnen symbolisieren.

2020 will die Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) es der Nasa gleichtun und ebenfalls eine Sonnenmission starten. Der Solar Orbiter wurde unabhängig von der US-Sonde geplant und entwickelt.

Was es mit der größten künstlichen Sonne auf sich hat, die am Niederrhein leuchtet, können Sie hier nachlesen.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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