Corona 31.08.2021, 15:09 Uhr

Covid-19 Patientenzahlen steigen: Intensivmediziner mit dringendem Appell an 35-Jährige

Erstmals steigt die Zahl der Covid-19 Patienten auf den Intensivstationen wieder an. Mediziner haben einen wichtigen Appell an Menschen ab 35.

Patient im Intensivbett wird behandelt

Erstmals gibt es wieder mehr als 1.000 Covid-19 Patienten auf Intensivstationen. Foto/Symbolbild: panthermedia.net/PongMoji (YAYMicro)

Die Zahl der Covid-19 Patienten auf den Intensivstationen gilt als neue Richtlinie in der Corona-Pandemie. Anstatt die Inzidenzen als Maßstab zu nehmen, greift die Hospitalisierungsrate. Erstmals seit Juni 2021 steigt die Anzahl massiv.

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Es befinden sich wieder mehr als 1.000 Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen in Deutschland. Dieser Anstieg konnte seit dem 18. Juni 2021 nicht verzeichnet werden, so eine aktuelle Erhebung des DIVI-Intensivregisters.

„Seit gut einem Monat steigen die Patientenzahlen wieder an – noch ist die Situation auf den Intensivstationen aber zu bewältigen“, sagt Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI).

Sorge bereiten regionale Belastungen. Es komme schon jetzt zu Herausforderungen der Intensivmedizin mit Patienten, die nicht an Covid-19 erkrankt sind. Die Lösung liegt laut den Mediziner auf der Hand:

„Damit es aber nicht zu einer Überlastung der Stationen und des Personals kommt, müssen wir aufs Impftempo drücken. Wir wissen mittlerweile aus der Forschung, dass die Steigerung der Impfquote – und sei es nur um wenige Prozentpunkte – schon eine große Auswirkung auf die Zahl intensivpflichtiger Covid-19-Patienten haben kann“, so Marx, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care des Aachener Universitätsklinikums.

Die DIVI-Wissenschaftler simulieren in einer aktuellen Arbeit, dass der Effekt von Impfungen eine wesentliche Rolle spielen kann.

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Überschaubare Steigerung der Impfquote entlastet Intensivmedizin bereits

„Im Unterschied zu den vorangegangenen Pandemiewellen braucht es in diesem Herbst eine höhere Inzidenz, bis die Intensivbetten vergleichbar stark belegt sind“, sagt Studienautor und Mathematiker Professor Andreas Schuppert. „Und nur eine zehnprozentige Steigerung der Impfquoten bei den über 35-Jährigen sowie den über 60-Jährigen führt zu einer erheblich verringerten Intensivbettenbelegung.“

Professor Andreas Schuppert (rechts), Leiter des Instituts für Computational Biomedicine an der RWTH Aachen, und Professor Gernot Marx (links), Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) haben unter anderem die Prognosen erstellt. Foto: DIVI

Professor Andreas Schuppert (rechts), Leiter des Instituts für Computational Biomedicine an der RWTH Aachen, und Professor Gernot Marx (links), Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) haben unter anderem die Prognosen erstellt.

Foto: DIVI

Impfung gegen Corona: Menschen ab 35 Jahre sind gefordert

Die Belegung der Intensivbetten ist stark abhängig von der Impfquote, so die Autoren der Studie. Eine Altersgruppe macht dabei den entscheidenden Unterschied.

„Für die Intensivmedizin ist die Impfquote der über 35-Jährigen von entscheidender Bedeutung. Deswegen müssen wir alles daransetzen, die Impfakzeptanz in den kommenden Wochen deutlich zu steigern“, sagen die Mediziner.

2020 gab es lange Zeit keine Impfung gegen Corona. Nun kann jeder, der möchte, einen wirksamen Schutz erhalten. Laut den Intensivmedizinern habe es “jeder einzelne Bürger selbst in der Hand wie stark die Auswirkungen durch die Virusverbreitung sein werden und ob es zu einer Überlastung des Gesundheitssystems kommen könnte”.

„Wer sich jetzt impft, kann die Mortalitäts- und Morbiditätsraten verringern – also die Häufigkeit der Erkrankungen, die Zahl der schweren Verläufe und die daraus resultierenden Todesfälle“, so der DIVI-Präsident Marx.

Zur Methodik:
Die Simulation der Szenarien basiert auf einem stationären Modell, ergänzt um den Effekt der Impfungen. Das altersgruppenspezifische Risikoprofil wird anhand von Einweisungsdaten der 3. Welle auf Intensivstationen in Sentinel-Kliniken, den lokalen DIVI-Register-Belegungsdaten sowie den entsprechenden lokalen Inzidenzen durch lineare Regression mit Zeitversatz berechnet.

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Das klare Ergebnis der Simulationen zum „Intensivbettenbedarf für Covid-19 im Herbst/Winter 2021“: Die Intensivbettenauslastung verläuft proportional zur Inzidenz. Der Faktor für dieses Verhältnis ist höher als in der 2. und 3. Welle, sodass vergleichbare Intensivbettenbelegungen erst bei höherer Inzidenz erreicht werden. Eine Steigerung der Impfquoten der über 35-Jährigen um zehn Prozent auf 85 Prozent und der über 60-Jährigen auf 95 Prozent führt zu einer erheblich verringerten Intensivbettenbelegung.

Laut den Medizinern sei bereits ab Inzidenzen von 200/100.000 mit einer erneuten erheblichen Belastung der Intensivstationen mit mehr als 3.000 Covid-19-Patienten zu rechnen. Eine Steigerung der Impfquote könne dies verhindern.

Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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