CeBIT 2013 08.03.2013, 22:00 Uhr

Telekom: Millionen private WLAN-Hotspots sollen Mobilfunknetze entlasten

Die Deutsche Telekom will bis 2016 das größte WLAN-Netz Deutschlands aufbauen. Dabei setzt sie auf den Kooperationspartner Fon, der längst in anderen Ländern private drahtlose Netze zu öffentlichen Hotspots macht.

Wer sein privates WLAN-Gerät künftig offen Telekom-Nutzern zur Verfügung, soll Telekom-Hotspots kostenlos benutzen dürfen. Dadurch will der Konzern seine Netzabdeckung für das Mobile Internet deutlich und kostengünstig verbessern.

Wer sein privates WLAN-Gerät künftig offen Telekom-Nutzern zur Verfügung, soll Telekom-Hotspots kostenlos benutzen dürfen. Dadurch will der Konzern seine Netzabdeckung für das Mobile Internet deutlich und kostengünstig verbessern.

Foto: AVM/Fritzbox

René Obermann kennt die Tücken der Netze genau: Gerade im Mobilfunk wachsen dank Smartphone und Tablet die Datenberge rasant an. „Wer beim steigenden Datenverkehr die Netzqualität halten will“, so argumentiert der Telekom-Chef, „muss neben Festnetz und Mobilfunk auch WLAN integrieren.“ Nur so könne Last von den einzelnen Basisstationen genommen werden. „Ansonsten müssen Sie endlos viel in Zellverdichtung investieren.“

Das ist also der Grund für eine der jüngsten Kooperationen des Bonner Netzbetreibers mit dem weltweit größten Anbieter von Hotspots. „Die Partnerschaft mit Fon passt perfekt zur Netzausbaustrategie der Telekom“, erklärte Obermann auf der CeBIT. Mit „WLAN to go“, so der Produktname der Telekom, soll das größte WLAN-Netz Deutschlands entstehen. Der Telekom-Chef rechnet bundesweit mit 2,5 Mio. zusätzlichen Hotspots.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Gruppenleitung (m/w/d) Bauvorbereitung und Baudurchführung Landeshauptstadt München
Frankfurt University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professur "Datenbanken" Frankfurt University of Applied Sciences
Frankfurt am Main Zum Job 
tecnotron elektronik gmbh-Firmenlogo
Ingenieur / Elektroingenieur Hardwareentwicklung|Digital- und Analogtechnik (m/w/d) tecnotron elektronik gmbh
Weißensberg Zum Job 
Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH-Firmenlogo
Leitung des Sachgebiets Neubaustrecken (d/m/w) Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Stadtwerke Tübingen GmbH-Firmenlogo
Fachexperte strategische Netzplanung (m/w/d) Strom oder Gas/Wasser Stadtwerke Tübingen GmbH
Tübingen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in Betriebsdienst (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Karlsruhe Zum Job 
Jürgens Maschinenbau GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Technischer Redakteur (m/w/d) / Technische Dokumentation Jürgens Maschinenbau GmbH & Co. KG
Emsdetten Zum Job 
OCS Optical Control Systems GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektrotechnik (m/w/d) OCS Optical Control Systems GmbH
OCS Optical Control Systems GmbH-Firmenlogo
Applikationsingenieur (m/w/d) für Automatisierungssysteme OCS Optical Control Systems GmbH
Celonic Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Betriebsingenieur (w/m/d) für Prozessanlagen/ Plant Engineer (f/m/d) Process Assets Celonic Deutschland GmbH & Co. KG
Heidelberg Zum Job 
vP Infrastruktur GmbH-Firmenlogo
(Senior-) Bauleiter FTTx (m/w/d) vP Infrastruktur GmbH
bundesweit Zum Job 
vitronet Consult GmbH-Firmenlogo
Senior Planer Energieinfrastruktur und Netzplanung (m/w/d) vitronet Consult GmbH
OCS Optical Control Systems GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) für Automatisierungssysteme OCS Optical Control Systems GmbH
Excellence AG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur KI (m/w/d) Excellence AG
Dortmund Zum Job 
Essex Furukawa Magnet Wire Germany GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Essex Furukawa Magnet Wire Germany GmbH
Bad Arolsen Zum Job 
vP Infrastruktur GmbH-Firmenlogo
(Senior-) Projektleiter FTTx (m/w/d) vP Infrastruktur GmbH
bundesweit Zum Job 
Excellence AG-Firmenlogo
Projektleiter Anlagenbau (m/w/d) Excellence AG
Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY-Firmenlogo
Staatlich geprüfte Technikerin (w/m/d) Fachbereich Maschinentechnik für den Bereich Beschleunigervakuum Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY
Hamburg Zum Job 
Excellence AG-Firmenlogo
Embedded Software Entwickler (m/w/d) Excellence AG
Dortmund Zum Job 
K. A. Schmersal GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Systemingenieur Strategic Product Development (m/w/d) K. A. Schmersal GmbH & Co. KG
Wuppertal Zum Job 

Das Fon-Prinzip stammt aus der Freifunker-Szene: Private Nutzer öffnen ihre eigene Verbindung und dürfen dafür an den Hotspots aller anderen Mitglieder gratis surfen. „Egal, wohin sie gehen, das WLAN ist künftig schon da“, warb Niek Jan van Damme, Deutschland-Chef der Telekom, in Hannover.

WLAN-Anbieter können Hotspots gratis nutzen

Für Anbieter von WLANs sind die anderen Hotspots umsonst, Kunden anderer Mobilfunkanbieter sollen über einen Tagespass Zugang zum neuen WLAN-Netz erhalten. Er kostet 4,95 € für 24 Stunden. 

Um WLAN-to-go offerieren zu können, benötigen die Telekom-Kunden einen speziellen Router, der im Juni auf den Markt kommen soll. Er soll klar zwischen privatem und öffentlichem WLAN unterscheiden. Außerdem sorgt er dafür, dass die Daten der Besitzer der Hotspots immer Vorrang vor potenziellen Mitbenutzern haben. Da der Router sich über zwei verschiedene SSIDs (Service Set Identifier) einbuche, also zwei verschiedene Netzzugänge bediene, sei für größtmögliche Sicherheit gesorgt.

Auch die Haftungsfrage, das bestätigen die Telekom-Manager, sei geklärt. Die Besitzer der privaten WLANs haften also nicht für das, was im öffentlichen Teil des drahtlosen Netzwerkes passiert. Van Damme ist optimistisch: „Wir tauschen so oder so rund 2 Mio. Router im Jahr aus.“ Da werde es sicher viele Interessenten geben. Van Damme: „Schließlich rockt das mobile Internet in Deutschland und nicht nur da.“

Vodafone: Offene WLAN-Netze sind noch nicht massenmarktfähig

Doch, während die Telekom von einem „historischen Moment“ spricht, zweifelt Wettbewerber Vodafone an der Strategie. „Offene WLANs sind aus unserer Perspektive noch nicht massenmarktfähig“, erklärt Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum. Und er ist überzeugt: „Unsere Breitbandstrategie geht mit LTE auf.“

Aber auch Netzwerkspezialisten wie AVM und Lancom beäugen den Telekom-Vorstoß kritisch. Mit dem Bonner Router werde eine proprietäre Lösung geschaffen, munkelt man bei den Herstellern von Fritzbox & Co. Schließlich gibt es genau für diese Anwendungszwecke mit dem Standard Passpoint – zertifiziert von der globalen Wi-Fi Alliance – einen international anerkannten Standard. Würde die Telekom einen derartigen Router anbieten, könnten auch andere Hersteller partizipieren.

Doch all das schreckt weder Telekom noch Fon. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Spanien betreibt bislang 8 Mio. Internethotspots, vornehmlich in Belgien und Großbritannien, aber auch in den Niederlanden, in Frankreich, Portugal und Japan. Fon-Gründer Martin Varsavsky will nun auch endlich die weißen Flecken in Deutschland abzudecken. Und auch Telekom-Chef Obermann ist optimistisch: Selbst in Brasilien soll es 2014 zur Fußball-WM ein offenes und vor allem kostenfreies WLAN-Netz der Telekom geben, verspricht Obermann.

Ein Beitrag von:

  • Regine Bönsch

    Regine Bönsch

    Redakteurin VDI nachrichten
    Fachthemen: Telekommunikation, Mobilfunk, Automobilelektronik, autonomes Fahren, E-Mobilität, Smart Home, KI, Datenschutz/IT-Sicherheit, Reportagen

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.