Mobilfunk 26.04.2013, 10:59 Uhr

Mit Maschinen­kommunikation zum Internet der Dinge

In ihrem Kompetenzzentrum schnitzt die Deutsche Telekom seit über drei Jahren an Lösungen zur Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M). Der Schlüssel für viele Projekte liegt dabei in den Kooperationen. „Nur gemeinsam mit der Industrie lässt sich dieses Geschäft realisieren“, erklärt Jürgen Hase, Leiter des Zentrums.

Informationsaustausch unter Maschinen: Ob Windräder, Fahrzeuge oder Gebäudebestandteile – alle fangen dank SIM-Karten an zu kommunizieren.

Informationsaustausch unter Maschinen: Ob Windräder, Fahrzeuge oder Gebäudebestandteile – alle fangen dank SIM-Karten an zu kommunizieren.

Foto: Telefónica

Ob Windräder, Fahrzeuge oder Gebäudebestandteile – alle fangen dank SIM-Karten an zu kommunizieren. Grafik: Telefónica

Was haben eine Kuh mit umgehängter SIM-Karte, ein Kopierer, eine Notruf-Uhr, ein Parksystem und ein Erdbebenfrühwarnsystem gemeinsam? Das alles sind Machine-to-Machine-Lösungen (M2M), entwickelt von der Telekom.

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Schon vor drei Jahren haben die Bonner beschlossen, sich in Sachen M2M stärker zu engagieren. Dafür bauten sie Anfang 2010 eigens ein Kompetenzzentrum auf, das alle Aktivitäten bündelt. „Das gilt global und für alle Kooperationen mit Partnern“, erklärt Jürgen Hase. Denn, das weiß der Leiter des Kompetenzzentrums genau: „Nur gemeinsam mit der Industrie lässt sich dieses Geschäft realisieren.“ Schließlich will die Telekom nicht pur ihre Kommunikationstechnik verkaufen, sondern Ende-zu-Ende-Lösungen bieten.

Lösungen wie die der Kühe, die – bestückt mit Sensoren und Mobilfunkmodulen – ihre Vitaldaten vom Stall oder der Weide an einen Server weiterreichen können. Die Daten geben dem Bauern Auskunft über den Eisprung der Kuh oder lassen erkennen, wann sie kalbt.

Mit einem Kopiererhersteller hat die Telekom eine Lösung zur Kontrolle von Verbrauchsmaterialien wie Druckerpatronen und Wartungsmodulen erarbeitet. Studenten mit ihren Smart-
phones und deren Bewegungssensoren sorgen in den USA für ein Erdbebenfrühwarnsystem der besonderen Art. Für das Management von Fahrzeugflotten, die Überwachung von Stromnetzen und die Versorgung chronisch Kranker wurden jeweils individuelle Lösungen geschnitzt. Neun verschiedene Segmente hat der Konzern für den M2M-Einsatz ausgemacht – besonders attraktiv sind die Bereiche Automobil, Energie und Gesundheit, gefolgt von der Industrieautomation und Smart Cities.

Folgt man den Zahlen der OECD, dann gibt es heute rund 5 Mrd. M2M-Geräte weltweit. Nach einer Studie des Telekommunikationsausrüsters Ericsson sollen im Jahr 2020 rund 50 Mrd. von aktuell 60 Mrd. Geräten kommunizieren können. „Ich glaube daran. Das ist ein Milliardengeschäft“, prognostiziert Hase. Während heute laut Forrester Research weltweit unter 4,2 Mrd. $ mit M2M umgesetzt werden, sollen es schon 2016 über 17 Mrd. $ sein.

Doch nicht nur die Hoffnung auf große Märkte und Umsätze macht die Maschinenkommunikation für den Experten so sexy. „M2M ist mehr als ein Gemisch aus Mobilfunk, WLAN, RFID und anderen Kommunikationsarten. Wir wollen immer mehr Daten von Maschinen haben, um Prozesse zu optimieren.“ Damit sei das Thema eine Voraussetzung für das Internet der Dinge und eng verknüpft der vierten industriellen Revolution, mit Industrie 4.0.

Hase ist fest davon überzeugt: „Die deutsche, ja die europäische Industrie kann hier echte Erfahrungswerte einbringen.“ Schließlich verfüge sie über das passende Systemdenken und Erfahrungen mit komplexen Prozessen.

Und Hase revidiert Vorurteile: Von einem Widerstand mittelständischer Maschinenbauer gegenüber dieser komplexen Technik sei seit rund drei Jahren nichts mehr zu spüren. „Das hat sich komplett geändert.“ Gerade der Mittelstand habe den Sinn von M2M erkannt und treibe den Markt zurzeit. Hase: „Die entscheiden sehr schnell, setzen Lösungen teils innerhalb eines Jahres um.“

Viel länger dauert das in der Energie-, der Automobil- und Gesundheitsbranche. „In diese riesigen Systeme muss man viel Integrationsarbeit investieren. Da dauert es rund zwei bis drei Jahre, bis es zu einem Massen-Rollout kommt.“ So kommt es, dass die Industrieautomation heute einen viel größeren Teil vom M2M-Kuchen einnimmt, als das in fünf Jahren der Fall sein wird.

In Gesprächen mit klassischen Maschinenbauern habe sich gezeigt, dass ihnen die IT-Sicherheit, aber auch die Internationalität des Partners am Herzen liege, berichtet Hase. „Wir agieren sehr global.“ Aktuell stemme die Telekom – nach AT&T die Nr. 2 im weltweiten Markt – in Amerika, auch in Südamerika, spannende Projekte. Konkreter will Hase nicht werden. Viele Betriebsgeheimnisse verbergen sich hinter M2M-Lösungen.

„Mit M2M ist die Maschine, die einst ganz weit weg war, plötzlich ganz nah“, so schlicht beschreibt Hase den Kern seiner Arbeit. Und weiß dabei doch, dass es nicht so einfach ist. Immer unübersichtlicher wird der Schnittstellendschungel. Werden mobile Module beim Kopierer an die serielle Schnittstelle gehängt, so ist das im Automobilbereich der Can-Bus, im Energiesektor der M-Bus. „Es gibt keine Weltschnittstelle.“

Mehr noch: „Eine Ende-zu-Ende-Lösung mit operativem Betrieb verlangt nach viel IT“, so Hase. Die Zusammenarbeit mit der Telekom-Tochter T-Systems werde da im umkämpften Markt zum echten Verkaufsargument. Aber der Konzern schnürt auch Partnerschaften mit anderen IT-Größen wie SAP, IBM und Oracle. Ebenso wie mit dem einen oder anderen Bauern nebst seinen Kühen. So umfassend ist eben die M2M- Landschaft. REGINE BÖNSCH

Ein Beitrag von:

  • Regine Bönsch

    Regine Bönsch

    Redakteurin VDI nachrichten
    Fachthemen: Telekommunikation, Mobilfunk, Automobilelektronik, autonomes Fahren, E-Mobilität, Smart Home, KI, Datenschutz/IT-Sicherheit, Reportagen

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