OPEN SOURCE 20.07.2015, 06:12 Uhr

Frankreichs Behörden sollen Microsoft ausmustern

Französische Behörden sollen Dokumente nur noch übergangsweise in Dateiformaten von Microsoft austauschen. Künftig ist nur noch die Nutzung des Open Document Formats erlaubt. So rigoros ist kaum ein Land in Europa. Die meisten Länder empfehlen ihren Behörden nur den Verzicht auf MS-Programme.

Unterhaltungsangebot im Microsoft-Konzerenzzentrum in Paris: Die französischen Behörden sollen Dokumente künftig nicht mehr in Formaten des US-Konzerns austauschen.

Unterhaltungsangebot im Microsoft-Konzerenzzentrum in Paris: Die französischen Behörden sollen Dokumente künftig nicht mehr in Formaten des US-Konzerns austauschen.

Foto: Microsoft France

Bisher nutzen Behörden in 20 Staaten, darunter Deutschland, und die Nato das Open Document Format (ODF), um Dokumente, Bilder, Grafiken und Präsentationen elektronisch zu übermitteln. Lediglich in Großbritannien ist ausschließich die Alternative von Microsoft zugelassen, in allen anderen Ländern handelt es sich nur um eine Empfehlung.

Jetzt will offenbar auch Frankreich einen Bogen um Microsoft machen. Die Direktion für Informations- und Kommunikationssysteme (Disic) der französischen Regierung hat jetzt die Abkehr vom Format Office Open XML (OOXML) des Softwaregiganten Microsoft angekündigt, so ein Bericht der französischen Tageszeitung Les Echos. Das Microsoft-Format soll nur noch übergangsweise toleriert werden. Die Empfehlung liegt Premierminister Manuel Valls zur Beschlussfassung vor.

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Schonfrist für Microsoft

ODF werde „von allen anderen Herstellern“ von Bürosoftware jenseits von Microsoft unterstützt, begründet die Disic ihren Vorstoß. OOXML sei dagegen „komplex“ und es mangele an Offenheit. Ursprünglich wollte die französische IT-Behörde Microsoft unverzüglich den Stuhl vor die Tür stellen, schreibt die Zeitung. Davon habe sie schließlich abgesehen, weil die Kosten zu hoch gewesen wären.

Microsoft-Zentrale in Paris: Derzeit bläst dem Software-Konzern der Wind in Frankreich ins Gesicht.

Microsoft-Zentrale in Paris: Derzeit bläst dem Software-Konzern der Wind in Frankreich ins Gesicht.

Quelle: Microsoft France

Das Format ODF hat Sun Microsystems entwickelt, ein Softwareunternehmen, das sich der größere Konkurrent Oracle 2010 einverleibte. Die Organization for the Advancement of Structured Information Standards (Oasis), eine internationale, nicht-gewinnorientierte Organisation, hat ODF als Standard spezifiziert. 2006 veröffentlichte die Internationale Organisation für Normung in Genf den neuen Standard.

Das Microsoft-Format schaffte die Zertifizierung durch Oasis zwei Jahre später, und das auch nur im zweiten Anlauf. Im ersten Versuch hatten die meisten ISO-Mitglieder sich gegen Microsoft entschieden. Den Standardisierungerfolg verkündete Microsoft, das mit Niederlagen schlecht umgehen kann, bereits einen Tag vor der Bekanntgabe durch die ISO. Stolz vermerkte das Unternehmen, dass OOXML nun mit HTML, PDF und ODF in einer Reihe stehe.

Lobbyisten sollen das Blatt noch wenden

Microsoft hofft, dass die französische Regierung der Disic-Empfehlung nicht folgt. Die Lobbyisten des Unternehmens laufen derzeit zu großer Form auf.

Dem jetzigen Disic-Vorstoß könnten weitere folgen, die Microsoft verärgern. Auch bei E-Mail- und Messaging-Diensten sollten die französischen Behörden verstärkt auf Open-Source-Angebote setzen, weil die Kosten für Microsoft-Produkte zu hoch seien.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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