Transformation 20.06.2022, 13:25 Uhr

Digitalisierung wird ausgebremst: Was Unternehmen jetzt tun müssen

War die Pandemie ein Booster für die digitale Transformation, so sorgen Ukraine-Krieg, steigende Energiekosten und gestörte Lieferketten nun für Katerstimmung in den Unternehmen.

Foto: Panthermedia.net/Wrightstudio

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In praktisch allen Betrieben hat die Corona-Pandemie zu verstärkten Anstrengungen in Sachen Digitalisierung geführt. Das gaben immerhin 94 Prozent der befragten Unternehmen ab 20 Beschäftigten in einer repräsentativen Umfrage des Branchenverbandes Bitkom an.

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Doch noch mehr (95 Prozent) sind überzeugt, dass die gegenwärtige Weltlage und die Störung in den Lieferketten die Digitalisierung bremsen werden. 92 Prozent befürchten negative Effekte auf die digitale Transformation durch die hohe Inflation, 78 Prozent durch steigende Energiekosten und 57 Prozent aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.

Digitalisierung stärkt Resilienz

Ungebrochen ist die Bedeutung, die die befragten Unternehmen dem Thema Digitalisierung beimessen. So sind zwei Drittel (69 Prozent) davon überzeugt, dass digitale Geschäftsmodelle in fünf Jahren von sehr großer Bedeutung oder sogar entscheidend für den eigenen wirtschaftlichen Erfolg sein werden.

Bitkom-Präsident Achim Berg ist überzeugt: „Digitalisierung ist das beste Mittel für Widerstandsfähigkeit und Resilienz gegenüber Krisen jeder Art.“

Dies habe sich nicht zuletzt in der Bewältigung der diversen Herausforderungen durch die Pandemie gezeigt. „Wir müssen alles daransetzen, dass die in während Corona erzielten Digitalisierungs-Fortschritte jetzt nicht verpuffen, sondern nachgehalten und verstärkt werden“, ist Berg überzeugt.

Investitionen in digitale Technologien werden 2023 sinken

In diesem Jahr hat fast die Hälfte der befragten Unternehmen (43 Prozent) seine Investitionen in die Digitalisierung gesteigert, ein Drittel hat sie auf Vorjahresniveau gehalten. Lediglich 22 Prozent haben weniger investiert als 2021 Das wird sich im kommenden Jahr ändern. Denn dann wollen nur noch 18 Prozent mehr in digitale Technologien investieren als 2022, ein Drittel will seine Investitionen zurückfahren. Für Berg ist die Ursache klar: „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtern sich und belasten auch die Unternehmen.“

Wie steht Deutschland im internationalen Vergleich da?

Die gute Nachricht: Kein einziges der befragten Unternehmen meint, in Sachen Digitalisierung den Anschluss verpasst zu haben. Aber knapp zwei Drittel sehen sich im Vergleich eher als Nachzügler, ein knappes Drittel sieht sich als Vorreiter. Gefragt, wie sie den Stand ihrer Digitalisierung in Schulnoten beurteilen würden, geben sich die Unternehmen gerade mal die Note „befriedigend“. Unternehmen mit über 2.000 Beschäftigten geben sich hier eine 2,5.

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Auch was die deutsche Wirtschaft insgesamt angeht, sind die Unternehmen kritisch. 26 Prozent verorten Deutschland als führend oder in der Spitzengruppe der digitalen Transformation. 36 Prozent sehen das Land im Mittelfeld, 27 Prozent unter den Nachzüglern und 8 Prozent geben als Urteil „abgeschlagen“ an. Für Berg heißt das ganz klar: „Digitales Mittelfeld kann nicht unser Anspruch sein. Da sollte jetzt jeder eine Schippe drauflegen.“

Was bringt die Digitalisierung?

In der Befragung zeigten sich zwei Drittel der befragten Unternehmen überzeugt, dass sie durch die Digitalisierung wettbewerbsfähiger geworden seien, gut die Hälfte stellte fest, dass der Einsatz neuer Technologien sie als Arbeitgeber attraktiver gemacht hat. Aber fast 90 Prozent der Firmen sind während des Digitalisierungsprozesses auf unerwartete Schwierigkeiten gestoßen. „Digitalisierung ist kein Selbstläufer und lässt sich nicht nebenher aus dem Ärmel schütteln“, ist Bergs Resümee. Es brauche eine Strategie, es brauche die richtigen Kompetenzen und Ressourcen.

„Digitalisierung erfordert neben Investitionen in Hardware und Software auch einschlägiges Know-how auf allen Ebenen und die Bereitschaft, Prozesse umzubauen und nicht selten auch die Unternehmenskultur fortzuentwickeln“, erläutert der Bitkom-Präsident. Sein Fazit: „Klug aufgesetzt, macht Digitalisierung die Unternehmen effizienter, schneller und wettbewerbsfähiger – und verschafft ihnen einen Vorteil bei der Gewinnung von Talenten.“

Auf welche Technologien setzt die Wirtschaft?

Zukunftsweisende Technologien sind in den Unternehmen angekommen. So gaben drei Viertel der Befragten an, Datenanalyse und Big Data einzusetzen oder den Einsatz zu planen und zu diskutieren. Vor zwei Jahren waren das nur 62 Prozent. Es folgen das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) mit 62 Prozent (2020: 49 Prozent), der 3D-Druck mit 53 Prozent (51 Prozent), 5G Mobilfunktechnologie kommt auf 51 Prozent (38 Prozent). Rund ein Drittel der Unternehmen setzt autonome Fahrzeuge ein bzw. plant oder diskutiert dies. Auch Künstliche Intelligenz spielt bei 37 Prozent der Befragten diese Rolle. Lediglich 9 Prozent nennen in dieser Befragung die Blockchain-Technologie. Für den Bitkom-Präsidenten nicht verwunderlich: „Nicht jede Technologie ist für jedes Unternehmen und jeden Einsatzzweck geeignet, das ist völlig klar.“ Dennoch sollten alle Unternehmen gründlich prüfen, ob und wie sie die neuen Technologien voranbringen können.

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Was bedeutet Digitalisierung für den Unternehmenserfolg?

Der Löwenanteil der vom Bitkom befargten Unternehmen hat in den vergangenen fünf Jahren neue, digitale Angebote in den Markt gebracht oder bestehende Produkte durch digitale Angebote ergänzt oder ersetzt. Nur 3 Prozent der Befragten gaben an, keinerlei digitale Produkte oder Dienstleistungen entwickelt zu haben. Entsprechend hoch ist die Überzeugung, dass digitale Geschäftsmodelle für den eigenen wirtschaftliche Erfolg immer wichtige werden. Die Spanne der Bewertungen reicht hier von „eher große Bedeutung“ (26 Prozent) über „sehr große Bedeutung“ (38 Prozent) bis hin zu „entscheidend für den Geschäftserfolg“ (31 Prozent).

So bekommen Sie das nötige IT-Know-how

Doch die Befragten adressieren auch Hemmnisse: So fehle es oft an Zeit – vor allem im Management – und an entsprechenden Fachkräften. Auch die Erfordernisse das Datenschutzes werden als Hindernisse der Digitalisierung genannt, wie auch das Fehlen enstprechender finanzieller Mittel. Diesen Bedenken entgegnet Berg: „Digitalisierung ist die entscheidende Zukunftsfrage für die meisten Unternehmen und für die deutsche Wirtschaft insgesamt. Niemand sollte heute noch sagen, er habe keine Zeit für Digitalisierung.“ Unternehmen, denen es an Know-how fehle, rät der Bitkom-Präsident stärker als bisher auf Kooperationen zu setzen – mit Unternehmen aus der eigenen Branche, mit Digitalunternehmen und insbesondere auch mit innovativen Tech-Startups. Berg: „Die Möglichkeiten sind da, sie müssen nur genutzt werden.“

Was kann die Politik helfen?

Von der Politik wünschen sich deutsche Unternehmen vor allem die richtigen Rahmenbedingungen für digitale Geschäftsmodelle. Dazu gehören vor allem schnellere Genehmigungsverfahren und der Abbau baurechtlicher Hürden, damit die erforderlichen Gigabit-Netze schnell gebaut werden können. Unter dem Stichwort digitale Souveränität wünschen sich die Unternehmen, dass Fördermittel stärker konzentriert werden und statt sie mit der Gießkanne zu verteilen, sollten sie dorthin fließen, wo sie die größte Wirkung entfalten. 8 von 10 Unternehmen wünschen sich ein tagesaktuelles Lagebild zur Cybersicherheit sowie die Abschaffung von Schriftformerfordernissen und eine digitale Signatur.

Drei Viertel fordern ein bundesweites Rahmengesetz zum Datenschutz, in das die Landesdatenschutzgesetze und föderale Datenschutzregelungen aufgehen sollten. Immerhin zwei Drittel halten es für notwendig, kurzfristig eine sichere und praxistaugliche Lösung für elektronische Identitäten der Bürgerinnen und Bürger einzuführen. Berg: „Die Politik hat viele digitale Baustellen, und die müssen mit der angekündigten Digitalstrategie schnellstmöglich abgearbeitet werden.“

Ein Beitrag von:

  • Jens D. Billerbeck

    Jens D. Billerbeck

    Leiter Content Management im VDI Verlag. Studierte Elektrotechnik in Duisburg und arbeitet seit seiner Schulzeit jounalistisch. Nach Volontariat und Studienabschluss Redakteur der VDI nachrichten u. a. für Mikroelektronik, Hard- und Software, digitale Medien und mehr.

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