Technik aus Transrapid 03.12.2014, 16:36 Uhr

Neuartiger Aufzug von ThyssenKrupp fährt auch waagerecht

Mit Technik aus der Magnetschwebebahn Transrapid will ThyssenKrupp die Aufzug-Welt aufmischen: Kabinen sollen zukünftig mit Linearmotoren sogar horizontal fahren. Damit will der Aufzugbauer neue Gebäudekonzepte ermöglichen. 

So stellt sich ThyssenKrupp das Aufzugsystem Multi vor: Mehrere Kabinen fahren mit Linearmotoren vertikal und horizontal durch die Schächte – ganz ohne klassische Seile. 

So stellt sich ThyssenKrupp das Aufzugsystem Multi vor: Mehrere Kabinen fahren mit Linearmotoren vertikal und horizontal durch die Schächte – ganz ohne klassische Seile. 

Foto: ThyssenKrupp Elevator AG

Als Transportmittel für lange Strecken ist der Transrapid gescheitert. Die enorm teure Entwicklung der Magnetschwebebahn soll nun aber doch noch zu etwas gut sein: ThyssenKrupp nutzt Erkenntnisse daraus für den ersten Aufzug mit sogenannten Linearmotoren, die Kabinen direkt antreiben.

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Jede einzelne Kabine ist selbstfahrend. Dadurch soll es möglich werden, in einem einzigen Schacht mehrere Kabinen in einem Umlaufsystem fahren zu lassen, das nicht nur vertikal, sondern auch horizontal funktioniert. 

Das neuartige Aufzugssystem kann auch entlegene Teile in einem Hochhaus erschließen, weil es auch waagerecht fahren kann.

Das neuartige Aufzugssystem kann auch entlegene Teile in einem Hochhaus erschließen, weil es auch waagerecht fahren kann.

Quelle: ThyssenKrupp Elevator AG

Das System soll besonders in Hochhäusern ab 300 Metern eingesetzt werden und das lange Warten auf einen Aufzug vermeiden.

2016 starten Tests in Rottweil 

Das System namens Multi kommt völlig ohne Seile aus, die Energie wird berührungslos übertragen. Es soll ab 2016 in einem Turm getestet werden, den ThyssenKrupp derzeit in Rottweil bauen lässt. Das Umlaufsystem funktioniert dann ähnlich wie in einem Paternoster. Die Beförderungskapazität liege um bis zu 50 Prozent höher als in einem herkömmlichen Aufzug.

Ingenieure von ThyssenKrupp nutzen für die Forschung am kabellosen Aufzugsystem den 3D-Cave der Universität Stuttgart. 

Ingenieure von ThyssenKrupp nutzen für die Forschung am kabellosen Aufzugsystem den 3D-Cave der Universität Stuttgart. 

Quelle: ThyssenKrupp Elevator AG

In derselben Größenordnung soll die Platzersparnis liegen, weil Architekten den Aufzug nicht mehr rein vertikal in das Gebäude einplanen müssen. Damit könnten auch Kosten reduziert und die Nutzfläche eines Gebäudes deutlich erhöht werden. 

Antwort auf fortschreitende Urbanisierung

Multi bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu fünf Metern pro Sekunde. Dadurch sollen Passagiere alle 15 bis 30 Sekunden Zugang zu einer Aufzugskabine bekommen. Lange Wartezeiten gerade in besonders hohen Hochhäusern sollen damit reduziert werden.

Durch den waagerecht fahrenden Aufzug von ThyssenKrupp ließen sich auch zwei Hochhäuser verbinden.

Durch den waagerecht fahrenden Aufzug von ThyssenKrupp ließen sich auch zwei Hochhäuser verbinden.

Quelle: ThyssenKrupp Elevator

Andreas Schierenbeck, Vorstandschef der ThyssenKrupp Elevator AG, sieht in der Entwicklung die notwendige Antwort auf die immer größeren und höheren Gebäude, die weltweit errichtet werden – und auf die fortschreitende Urbanisierung: „Pro Jahr warten Büroangestellte in New York City zusammen 16,6 Jahre auf einen Aufzug, weitere 5,9 Jahre verbringen sie in den Kabinen. Diese Zahlen zeigen, dass die Erhöhung der Verfügbarkeit von Aufzügen immens wichtig ist.“

Markt für Aufzüge wächst rasant

Für Unternehmen wie ThyssenKrupp liegt im Trend zu Megacities ein gewaltiger Markt. Der globale Umsatz mit Aufzügen, Fahrtreppen und Fahrsteigen soll nach Expertenschätzung im Jahr 2016 bereits bei 52 Milliarden Euro pro Jahr liegen.

Die Bauarbeiten für ThyssenKrupps Testturm in Rottweil sind bereits im Gange. Der Turm wird bis Ende 2016 fertig gestellt sein. Dann starten Tests mit dem neuen Aufzugsystem. 

Die Bauarbeiten für ThyssenKrupps Testturm in Rottweil sind bereits im Gange. Der Turm wird bis Ende 2016 fertig gestellt sein. Dann starten Tests mit dem neuen Aufzugsystem. 

Quelle: ThyssenKrupp Elevator AG

Die ThyssenKrupp Elevator AG mit rund 50.000 Mitarbeitern hat schon heute einen Jahresumsatz von mehr als sechs Milliarden Euro.

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

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