Strom zur Miete 28.05.2023, 12:22 Uhr

Photovoltaikanlage mieten statt kaufen – lohnt sich das?

Mit einer eigenen Photovoltaikanlage lässt sich etwas für die Umwelt tun und gleichzeitig durch eigene Stromproduktion Geld sparen. Allerdings erfordert der Kauf einer solchen Anlage eine beträchtliche anfängliche Investition sowie einen gewissen Planungs- und Verwaltungsaufwand. Angesichts dieser Aspekte stellt sich die Frage, ob es sich lohnt, stattdessen die Anlage zu mieten oder zu pachten.

Photovoltaikanlage

Lohnt sich das Mieten einer Photovoltaikanlage oder ist Kaufen die bessere Option?

Foto: Panthermedia.net/MP_foto71 (YAYMicro)

Die Geschäftsidee, eine Photovoltaikanlage zu mieten, anstatt zu kaufen, wurde ursprünglich in den USA entwickelt und wird seit einiger Zeit auch in Deutschland und Österreich Hausbesitzern angeboten. Dieses Konzept ermöglicht es ihnen, von Solarstrom zu profitieren, ohne eine anfängliche Investition tätigen zu müssen. Abhängig vom individuellen Strombedarf erhalten die Eigenheimbesitzer ein System aus einer definierten Auswahl an Anlagen zu einem festgelegten Mietpreis. Die Frage ist, ob sich die Anmietung einer Photovoltaikanlage rechnet oder ob Hausbesitzer stattdessen den Kauf einer solchen Anlage in Betracht ziehen sollten.

Worin unterscheiden sich Miete und Kauf einer PV-Anlage?

Viele Menschen, die sich für eine Photovoltaikanlage auf ihrem Dach entscheiden, stehen vor der Frage: Mieten oder Kaufen? Die Mehrheit wählt den Kauf und beauftragt einen Fachbetrieb mit Planung und Installation. Als Eigentümer tragen sie die Verantwortung für Inbetriebnahme, Wartung, Versicherung und Meldepflichten. Dies ermöglicht volle Kontrolle bei der Auswahl der Komponenten, einschließlich zukunftsfähiger Technologien wie Wallboxen, Wärmepumpen oder Batteriespeichern.

Der Kauf erfordert jedoch formale Angelegenheiten und ausreichende finanzielle Mittel. Um diese Hürden zu überwinden, bieten einige Anbieter Mietmodelle für PV-Anlagen an. Diese werden von regionalen Energieversorgern und überregionalen Unternehmen angeboten. Die Modelle folgen einem ähnlichen Konzept: Anstelle einer großen Anfangsinvestition zahlen die Nutzer einen monatlichen Betrag, der neben Installation und Planung auch Wartung und Versicherung beinhaltet.

Mietverträge für PV-Anlagen haben typischerweise lange Laufzeiten von 15 bis 25 Jahren. Die Option, die Anlage nach Vertragsende kostenlos zu übernehmen, ist häufig enthalten. Es besteht auch die Möglichkeit, die Anlage vorzeitig zu kaufen, wobei die Kosten deutlich höher sind als beim direkten Kauf. Es ist wichtig zu beachten, dass Nutzer oft vertraglich dazu verpflichtet sind, den Mietvertrag bei einem Hausverkauf oder einer Vererbung fortzuführen.

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Die Nutzung einer gemieteten PV-Anlage unterscheidet sich in der Regel nicht von einer gekauften Variante. Der erzeugte Strom kann im Haushalt genutzt und der Überschuss ins öffentliche Netz eingespeist werden. In der Regel erhält der Mieter eine Einspeisevergütung, es sei denn, es wurde vertraglich anders vereinbart.

Vor- und Nachteile: PV-Anlage mieten

Die folgenden Punkte können Ihnen dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen, ob es besser eine gekaufte oder gemietete Photovoltaikanlage werden soll.

Vorteile:

  • Eine Anmietung einer Photovoltaikanlage erfordert keine anfänglichen Investitionen.
  • Es entstehen keine laufenden Kosten für Reparaturen, Wartung oder Versicherung.
  • Ein pauschaler Mietfestpreis über den gesamten Zeitraum ermöglicht eine einfache Budgetplanung.
  • Die Vermietungsgesellschaft übernimmt alle Formalitäten im Zusammenhang mit der Anlage.
  • Es gibt keine Preissteigerungen für Versicherung oder Wartung.

Nachteile:

  • Es besteht keine freie Auswahl der Produkte. Man muss sich auf die vorgegebene Anlagenpalette des Anbieters beschränken.
  • Viele Angebote beinhalten keinen Stromspeicher, wodurch der solare Eigenverbrauch begrenzt sein kann.
  • Der Hauseigentümer oder der Mieter der PV-Anlage darf ein bestimmtes Lebensalter nicht überschreiten.
  • Es müssen die technischen und baulichen Voraussetzungen erfüllt sein, da sonst die Kundenqualifikation nicht gegeben ist.
  • Es besteht eine vertragliche Bindung über 20 Jahre mit monatlichen Mietzahlungen während des gesamten Zeitraums.
  • Beim Verkauf der Immobilie muss der Käufer den bestehenden Vertrag akzeptieren.

Wie sieht es mit den Risiken und Pflichten bei der Miete einer PV-Anlage aus?

Ein überzeugendes Argument für die Miete einer PV-Anlage besteht in der Reduzierung des persönlichen Risikos und des Betriebsaufwands. Die genauen Leistungen können je nach Anbieter variieren, daher ist es ratsam, den Mietvertrag sorgfältig zu prüfen. Zudem müssen Sie als Betreiber die Anlage im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registrieren, wobei viele Anbieter diesen Schritt übernehmen.

Beachten Sie außerdem: Steuerliche Angelegenheiten sollten im Voraus geklärt werden, wobei das Jahressteuergesetz 2022 die Steuersituation für Anlagen mit weniger als 30 Kilowatt Peak (kWp) vereinfacht hat. Hinzu kommt, dass der Umsatzsteuersatz für gekaufte PV-Anlagen seit Januar 2023 null Prozent beträgt. Viele Anbieter haben die Verträge entsprechend angepasst.

Überprüfen Sie unbedingt gründlich die Vertragsbedingungen, da bestimmte Wartungs- und Reparaturarbeiten möglicherweise selbst übernommen werden müssen und eine Versicherung nicht immer automatisch enthalten ist. Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, sollte der Vertrag genau studiert werden. Sollten Sie unsicher sein, ziehen Sie eine unabhängige Beratungsstelle wie zum Beispiel die Verbraucherzentrale hinzu.

Welche Kosten fallen bei der Miete von PV-Anlagen an?

Eine Photovoltaikanlage kann heutzutage ungefähr zwischen 12.000 und 14.000 Euro kosten. Dieser Preis beinhaltet die Anlage selbst mit einem Wert von etwa 6.000 bis 8.000 Euro, den Wechselrichter mit etwa 2.000 Euro, zusätzliche Komponenten sowie den Aufwand und das Material für die Montage (ungefähr 1.800 Euro) sowie laufende Kosten.

In den meisten Fällen ist eine Miete oder Pacht am Ende deutlich teurer als der Kauf. Die Mietpreise für Solarstromanlagen bei Ein- oder Zweifamilienhäusern liegen je nach Anlagengröße und Anbieter zwischen 50 und 150 Euro pro Monat. In der Regel wird eine konstante Miete für einen Zeitraum von bis zu 20 Jahren vereinbart. Nach Ablauf dieser Zeit haben Verbraucher oft die Möglichkeit, die Anlage für ihren Zeitwert zu übernehmen.

Lohnt sich eine Mietanlage für mich?

Ob es sich für Sie lohnt, eine PV-Anlage zu mieten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wie auch bei einer gekauften Anlage kommt es darauf an, welche persönlichen Ziele Sie mit der Anschaffung verfolgen. Wenn Sie aktiv zum Klimaschutz beitragen möchten und unabhängiger von Ihrem Stromversorger sein wollen, ist eine PV-Anlage definitiv empfehlenswert.

Die finanzielle Rentabilität eines PV-Mietvertrags ist jedoch komplexer. Die Preise für PV-Anlagen sind nach Jahren des Rückgangs wieder gestiegen, hauptsächlich aufgrund von Materialengpässen, steigenden Energiepreisen und hoher Nachfrage. Neben der Entwicklung der Strompreise sind die Anlagenkosten entscheidend dafür, wann und ob ein PV-Projekt einen finanziellen Vorteil bietet.

Die gestiegenen Preise bedeuten, dass sich private PV-Anlagen erst später amortisieren als vor einigen Jahren. Bei Mietangeboten, die in der Regel durch Finanzierungs- und Servicekosten über die Mietdauer teurer sind als Kaufanlagen, kann es dazu führen, dass die versprochene Kosteneinsparung erst am Ende oder sogar nach dem Ende des Mietvertrags eintritt. Es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein und die Einsparberechnungen der Anbieter sorgfältig zu prüfen.

Lassen sich mit einer gemieteten PV-Anlage auch Batteriespeicher oder Wallbox betreiben?

Die Miete eines Batteriespeichers in Kombination mit einer gemieteten PV-Anlage ist theoretisch möglich, erfordert jedoch eine gewisse Kompatibilität und Kommunikation zwischen den Komponenten. Viele Anbieter bieten mittlerweile Speicher und Wallboxen zusätzlich zur PV-Anlagenmiete an, was jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden sein kann.

Bei der Miete eines Speichers ist es wichtig, die begrenzte Lebensdauer zu beachten und im Mietvertrag festzulegen, wie der Austausch des Speichers bei nachlassender Leistung gehandhabt wird. Die Wirtschaftlichkeit eines Batteriespeichers ist für Privathaushalte oft aufgrund der hohen Kosten und begrenzten Lebensdauer nicht gegeben, da die zusätzlichen Einsparungen die Mehrkosten in der Regel nicht aufwiegen.

Diese Punkte sollten Sie beim Mieten eine Photovoltaikanlage beachten

Sie haben in diesem Beitrag viel über das Mieten einer Photovoltaikanlage erfahren. Abschließend wollen wir alles noch einmal Revue passieren lassen und haben die wichtigsten Fragen noch einmal für Sie zusammengefasst:

  • Ist der angegebene Mietpreis netto oder brutto, also inkl. Mehrwertsteuer angegeben?
  • Muss eine Miete auch gezahlt werden, wenn die Anlage wegen einer Störung keinen Strom produziert?
  • Wird die Menge des selbstgenutzten Stroms vom Anbieter garantiert?
  • Wer erhält die Einspeisevergütung (nach EEG) für den Strom, der in das Netz eingespeist wird?
  • Wie ist der Fall geregelt, wenn das Haus verkauft wird, muss der Käufer in den Vertrag eintreten?
  • Muss oder kann man nach Ablauf des Mietvertrages die Anlage übernehmen?
  • Welche Kosten entstehen nach Ablauf des Mietverhältnisses?

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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