DRAHTLOS ÜBERTRAGEN 18.03.2015, 13:53 Uhr

Kraftwerke im Weltall im Visier: Strom fliegt durch die Luft

In Japan ist es gelungen, die bisher größte elektrische Leistung drahtlos zu übertragen. Der Test ist ein erster Schritt zur Installation von Kraftwerken im Weltall, die Strom mit Solarzellen erzeugen. Mikrowellen übertragen ihn dann zur Erde.

Solarstrom aus dem All, der von Mikrowellen zur Erde transportiert wird, könnte in einigen Jahrzehnten Wirklichkeit werden. 

Solarstrom aus dem All, der von Mikrowellen zur Erde transportiert wird, könnte in einigen Jahrzehnten Wirklichkeit werden. 

Foto: phys.org

Physiker von Mitsubishi Heavy Industries konstruierten einen Sender, der zehn Kilowatt Energie über eine Strecke von rund 500 Metern transportierte. Sie wandelten den Strom in Mikrowellen um, die auch in privaten und professionellen Küchen genutzt werden, um Speisen zu erwärmen. Eine Antenne fing die Wellen ein. Dann wurden sie in Strom zurückverwandelt und brachten LED-Lampen zum Leuchten.

Wie viel Prozent der Ausgangsleistung unterwegs verloren ging teilten die Wissenschaftler nicht mit.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Mechaniker / Mechatroniker Sondermaschinenbau (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Projektmanager für internationale Projekte (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
Satteldorf Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Konstrukteur Maschinenbau (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler - Frontend (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
STERIS-Firmenlogo
Lead Talent Acquisition Partner STERIS
keine Angabe Zum Job 
E+E Elektronik-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) im Außendienst E+E Elektronik
Vertriebsgebiet Neue Bundesländer Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Projektierer (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
TTP Holding GmbH-Firmenlogo
Chemieingenieur / Verfahrensingenieur (m/w/d) 80% - 100% TTP Holding GmbH
Basel (Schweiz) Zum Job 
scanware electronic GmbH-Firmenlogo
Mitarbeiter (m/w/d) im technischer Vertriebsinnendienst scanware electronic GmbH
Bickenbach Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* in der Instandsetzung und Entwicklung DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
TTP Holding GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Pharmatechnik (m/w/d) 80% - 100% TTP Holding GmbH
Basel, Visp (Schweiz) Zum Job 
Dow-Firmenlogo
Campus Fresh Graduate - Electrical Engineer (m/f/d) Dow
Schkopau Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger für Brand- und Explosionsschutz (m/w/d) TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Dow-Firmenlogo
Campus Internship - Process Engineering (Chemie-/Verfahrenstechnik) Dow
Prognost Systems GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur / Maschinenbauingenieur / Techniker (m/w/d) (Elektroniker, Elektrotechniker o. ä.) Prognost Systems GmbH
Dow-Firmenlogo
Jump-start Your Engineering Career at Dow - Talent Pool Dow
Schkopau Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur:in als Expertin oder Experte Kreuzungsprojekte und Qualitätsmanagement (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur (w/m/d) Vertragsmanagement Bauwerksprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleiter (w/m/d) im Projektteam Planung Die Autobahn GmbH des Bundes
RS Ingenieure GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Bauingenieur als Tragwerksplaner (m/w/d) RS Ingenieure GmbH & Co. KG

Bei früherem Experiment blieb viel Energie auf der Strecke

Vor knapp sieben Jahren gelang es dem US-Unternehmen Managed Energy Technologies aus Ashburn im US-Bundesstaat Virginia Strom drahtlos zwischen den pazifischen Inseln Hawaii und Maui zu übertragen. Von der Ausgangsleistung von gerade mal 20 Watt blieb der größte Teil auf der Strecke. Die Entfernung war mit 148 Kilometern allerdings um ein Vielfaches größer als beim jetzigen Versuch in Japan.

Suche nach alternativen Kraftwerken

Der aktuelle Test auf einer Schiffswerft des Konzerns Mitsubishi Heavy Industries gehört zu einem Aktionsprogramm, das die irdische Nutzung von Strom ermöglichen soll, der im Weltraum produziert werden soll.

Seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima sucht Japan verstärkt nach Möglichkeiten, Strom ohne nukleare Risiken und Umweltzerstörung durch fossile Kraftwerke zu erzeugen. Als vielversprechende Möglichkeit gilt die Produktion von Strom im Weltraum.

Von der NASA entwickelter Solarsatellit SPS Alpha, der einer Machbarkeitsstudie unterzogen wird.

Von der NASA entwickelter Solarsatellit SPS Alpha, der einer Machbarkeitsstudie unterzogen wird.

Quelle: John Mankins/NASA

Die Solarfarmen sollen eine Leistung von jeweils bis zu 1000 Megawatt haben und in einer Höhe von 36.000 Kilometern stationiert werden. Sie befinden sich, von der Erde aus gesehen, stets am gleichen Ort. Der erzeugte Strom könnte per Mikrowelle zur Erde geleitet werden. Die Weltraumtechnologie soll Japan Space Systems entwickeln, eine staatliche Forschungsorganisation.

Verheerende Folgen bei kleinen Abweichungen

Irgendwann nach 2030 soll das erste 1000-Megawatt-Solarkraftwerk im All stationiert werden. Die letzte Kostenschätzung lag bei umgerechnet 14 Milliarden Euro. Ein gleich großes Erdgaskraftwerk wäre schon für zwei Milliarden Euro zu haben. Dazu kämen die Brennstoffkosten, die beim Kraftwerk im All entfielen.

Abgesehen davon, dass eine kabellose Energieübertragung über 36.000 Kilometer trotz des jetzigen Erfolgs noch erheblichen Forschungsaufwands bedarf muss sichergestellt sein, das der Mikrowellenstrahl aus dem All stets genau dort ankommt, wo die Empfangsantennen stehen. Abweichungen könnten verheerende Folgen haben. Menschen, Tiere, Pflanzen, einfach alles würde verbrennen. Die Mitsubishi-Forscher sind zuversichtlich: „Der Test hat auch bewiesen, dass unser System sehr genau funktioniert, es gab keine Abweichung der Mikrowellen auf dem Weg zu ihrem Ziel.“

Einsatz bei Offshore-Windkraft möglich

Wenn dies tatsächlich zutrifft, könnte die kabellose Übertragung schon bald überall dort auf der Erde eingesetzt werden, wo die Verlegung von Kabeln schwierig oder gefährlich ist, beispielsweise für die Verbindung von Offshore-Windkraftanlagen zum Stromnetz. „Eine denkbare Nutzung wäre auch die kabellose Übertragung von Energie in elektrische Fahrzeuge“, heißt es bei Mitsubishi.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.