Photovoltaik 12.06.2013, 15:15 Uhr

Japan ist 2013 der attraktivste Markt für Solarfirmen aus aller Welt

Nachdem asiatische Hersteller von Solarzellen und -modulen schon seit Längerem den weltweiten Solarmarkt dominieren, entwickelt sich Asien auch zum weltweit wichtigsten Installationsmarkt von Photovoltaikanlagen. Der am schnellsten wachsende und attraktivste Markt ist derzeit Japan.

Auch bei deutschen Komponentenherstellern wie SMA Solar brummt das Japangeschäft.

Auch bei deutschen Komponentenherstellern wie SMA Solar brummt das Japangeschäft.

Foto: dpa

1,5 GW Photovoltaikleistung hat Japan im ersten Quartal dieses Jahres laut aktuellen Angaben des Marktforschungsunternehmens IHS installiert, ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 270 %. Die Analysten erwarten, dass dieses starke Wachstum sich in diesem Jahr fortsetzt und Japan damit Deutschland sowohl hinsichtlich Größe, aber vor allem auch hinsichtlich der Umsätze überholt. So erwartet IHS, dass der Anteil Japans am globalen PV-Systemmarkt auf 24 % wachsen wird, von nur 9 % in 2011 und 14 % im Jahr 2012. Prognostiziert wird für dieses Jahr ein Zubau von neuen PV-Anlagen mit einem Gesamtwert von rund 20 Mrd. $, ein Wachstum von 82 % gegenüber 2012 (11 Mrd. $).

Abschaltung der meisten japanischen Kernkraftwerke

Haupttreiber für das starke Wachstum des Solarmarkts sind die hohen Fördertarife, ein hohes Umwelt- und Qualitätsbewusstsein, niedrige Bankzinsen sowie der hohe Strombedarf aufgrund der Abschaltung der meisten japanischen Kernkraftwerke. So wird derzeit die Netzeinspeisung von Solarstrom mit 38 Yen/kWh (0,29 €/kWh) mit einer Laufzeit von bis zu 20 Jahren honoriert. Zudem gibt es für den Kauf von Anlagen mit einer Leistung von bis zu 10 kW einen Zuschuss von bis zu 48 000 Yen/kW (367 €/kW). Entsprechend hoch ist das Preisniveau von PV-Anlagen, sie kosten in Japan derzeit mindestens das Doppelte wie in Deutschland.

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Diese attraktiven Marktbedingungen ziehen derzeit Solarfirmen aus aller Welt an, die versuchen Verluste in anderen Solarmärkten über das attraktive Japangeschäft aufzufangen. Ganz einfach ist dies allerdings nicht, denn die Präferenz der japanischen Verbraucher für einheimische Produkte ist hoch und zudem gibt es spezielle Anforderungen an die Produktzertifizierung. Die besten Chancen haben hier ausländische Unternehmen mit einem bekannten Markennamen, mit guter Qualität sowie starken lokalen Partnern.

Auch bei deutschen Komponentenherstellern brummt das Japangeschäft

Gut aufgestellt sind z. B. deutsche Komponentenhersteller wie Schletter und SMA. Der Weltmarktführer für Wechselrichter eröffnete erst im Juni vergangenen Jahres eine Niederlassung in Japan und verkaufte alleine von September bis Februar Wechselrichter mit einer Leistung von über 200 MW, die meisten davon für Großanlagen mit einer Leistung von mehr als 500 kW, sagt Yoshimi Murakami, Representative Director Japan.

Auch bei Schletter brummt das Japangeschäft. Der Montagegestellanbieter eröffnete im April 2012 eine japanische Niederlassung und verkaufte bis Februar schon über 25 MW, sagt Dominik Grützner, Director Schletter Japan. Zugute kommt dem Unternehmen dabei sein jahrelanger Know-how-Vorsprung gegenüber der heimischen Konkurrenz, vor allem bei größeren Dach- und Freilandanlagen. „Wir können hier mit qualitativ hochwertigen Produkten meist um das Doppelte günstiger anbieten”, sagt Grützner. Ein weiterer Pluspunkt sei, dass die meisten japanischen Kunden „sehr technikbegeistert“ seien und auf hochwertiges Engineering setzen.

Auch der schwäbische Großhändler Krannich Solar mischt in Japan mit und eröffnete im Februar eine Niederlassung. Im Modulbereich führt er neben asiatischen Marken auch deutsche Anbieter wie Bosch, Luxor und Axitec (die beiden letzteren fertigen auch in Asien).

Vor allem aber mischen chinesische Modulhersteller in Japan mit

Doch es sind vor allem die großen chinesischen Modulhersteller wie Yingli, Trina, Canadian Solar und Suntech, die momentan auf dem japanischen PV-Markt schon kräftig mitmischen und es geschafft haben, sich neben heimischen Anbietern wie Sharp, Kyocera, Panasonic und Toshiba zu positionieren. Meist sind sie schon seit Jahren in Japan mit örtlichen Partnern aktiv. Besonders stark sind sie im Projektgeschäft mit Großanlagen sowie in der Auftragsfertigung.

Auch der chinesische Binnenmarkt wächst dieses Jahr kräftig die Auguren erwarten einen Zubau von PV-Anlagen mit einer Leistung von über 6 GW. Trotzdem „wird dort aufgrund des enormen Preisdrucks kaum Geld verdient“, unterstreicht IHS-Analyst Henning Wicht. Auch Schletter nutzt seine Fertigung in China hauptsächlich zum Export von Montagesystemen nach Japan sowie in andere attraktive asiatische Märkte wie die Philippinen oder Malaysia, so Johannes Salzeder, Senior Manager bei Schletter in Shanghai, Mitte Mai auf der SNEC PV Power Expo in der chinesischen Wirtschaftsmetropole.

Allerdings warnen Experten wie Wicht mittlerweile schon vor einer Überhitzung des japanischen Marktes. Die entscheidende Frage wird sein, ob es der Regierung in Tokio gelingt, die derzeit hohe finanzielle Förderung von Photovoltaik-
anlagen rechtzeitig an die Kostendegression der Komponenten und Systeme anzupassen. Zudem ist derzeit noch offen, welche Rolle die Kernkraft künftig bei der Energieversorgung des Inselreiches spielen wird. Doch offensichtlich ist, dass Japan in diesem Jahr wohl der weltweit attraktivste Solarmarkt ist.  

Ein Beitrag von:

  • Hans-Christoph Neidlein

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