Nachhaltigkeit in der Lebensmittelindustrie 04.05.2023, 07:03 Uhr

Diese Bio-Verpackung können Sie mitessen

Aufgesprüht und fertig – Forschende haben eine Barriereschicht entwickelt, die weder Feuchtigkeit durchlässt, noch eine Gasbildung ermöglicht. Sie hält sogar Hitze stand. Trotzdem kann sie problemlos kompostiert werden. Wer will, darf sie sogar mitessen – es könnte sie in verschiedenen Geschmacksrichtungen geben.

Crumbsticks

Diese Crumbsticks waren der Ausgangspunkt für die Entwicklung der Bio-Verpackung.

Foto: Dominic Oppen, Uni Hohenheim

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen leisten harte Arbeit, um Erkenntnisse zu gewinnen und neue Produkte zu entwickeln. Manchmal hilft ihnen aber auch der Zufall dabei, in die richtige Richtung zu gehen: Ein Forscherteam der Hochschule Hohenheim hatte eigentlich nicht geplant, eine neue Form der Lebensmittelverpackung zu entwerfen.

Ausgangspunkt war ein Produktentwicklungswettbewerb. Dafür entwarfen die Fachleute sogenannte Crumbsticks. Dabei handelt es sich um Hähnchenschlegel, bei denen der Knochen durch ein Imitat aus einer kross gebackenen Brotstange ersetzt wird. Für diese Crumbsticks benötigten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ein neues Beschichtungssystem. Schließlich sollte die Brotstange nicht aufweichen, obwohl sie von dem feuchteren Hähnchenfleisch umgeben war.

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Lebensmittel oder Medikamente umweltfreundlich an entlegenen Standorten kühlen – wie das gelingt

Bio-Verpackung kann auf Lebensmittel aufgesprüht werden

Die Forschenden haben sich für Oloegele als Basis entschieden. Für die Herstellung dieser speziellen Substanz werden Fette, etwa Pflanzenöle, durch die Zugabe von Geliermitteln strukturiert. Die Lebensmittelindustrie hat mit Oloegelen schon viel Erfahrung gesammelt. Unter anderem können sie zum Beispiel bei bestimmten Produkten tierische Fette oder Palmöl ersetzen. Als hitzebeständige Beschichtung sind sie allerdings noch nicht eingesetzt worden.

Erst im Zuge ihrer Experimente wurden den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen klar, dass ihre Crumbstick-Beschichtung Eigenschaften hatte, die sie für weitere Zwecke interessant machte. Denn es zeigte sich, dass eine gleichmäßig und lückenlos aufgesprühte Beschichtung – zusammen mit einem biobasierten Trägermaterial – Feuchtigkeit und Gas tatsächlich zuverlässig abhält. Damit handelt es sich um eine perfekte bio-basierte Verpackung für Lebensmittel.

Crumbstick
Die Crumbsticks haben ein essbares Knochen-Imitat aus einer Brotstange.

Foto: Dominic Oppen, Uni Hohenheim

Crumbstick
Trennt man die Bestandteile, ist gut zu sehen, dass der Innenteil trocken bleibt. Der Schutz durch die Beschichtung hat funktioniert.

Foto: Dominic Oppen, Uni Hohenheim

Verschiedene Einsatzbereich für die essbare Verpackung

Auch die Produktion ist problematisch. Für die Herstellung von Oleogelen gibt es bereits etablierte Verfahren. Die Beschichtung kann über verschiedene Methoden aufgebracht werden, etwa durch Glasieren, Laminieren, Überziehen oder Besprühen. Sie ist einerseits dafür geeignet, Lebensmittel direkt zu schützen. Denn sie ist unschädlich und essbar, weswegen kein Gesundheitsrisiko entsteht, wenn Verbraucher oder Verbraucherinnen sie regelmäßig verzehren. Andererseits kann sie auch dazu dienen, andere Verpackungen, etwa im Convenience-Food-Bereich, zusätzlich zu schützen. Hier könnte sie zum Teil Kunststofffolien ersetzen. Gleichzeitig kann die Industrie diese Form der Beschichtung nutzen, um innerhalb einer Verpackung die verschiedenen Lebensmittelprodukte voneinander zu trennen – wie es bei den Crumbsticks der Fall war. So wäre es möglich, beispielsweise knusprige und cremige Anteile nebeneinander zu lagern.

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Die Forschenden halten es auch für denkbar, dass ihre neue Bio-Verpackung für Hersteller von Tiernahrung interessant sein könnte. Die Anwendungsbereiche wären hier im Prinzip dieselben: Schutz vor Feuchtigkeit und äußeren Einflüssen, längere Haltbarkeit sowie das Trennen einzelner Futterkomponenten voneinander.

Bio-Verpackung für Lebensmittel ist bereits zum Patent angemeldet

Übrigens ist die Bio-Verpackung nach Angaben der Forschenden auch mechanisch belastbar, sodass unbeabsichtigte Beschädigungen bei Transport oder Lagerung im Normalfall nicht wahrscheinlicher wären als bei anderen Verpackungssystemen.

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Ein weiteres Plus der essbaren Verpackung: Die Hersteller können beispielsweise Farb- oder Geschmacksstoffe hinzufügen, um die Beschichtung anzupassen und dem Verzehr der Verpackung einen Zusatznutzen zu verleihen. Da die Oleogele auf Basis pflanzlicher Öle hergestellt werden, wäre die Bio-Verpackung sogar für Veganer und Veganerinnen geeignet. Die Forschenden haben ihre Entwicklung bereits zum Patent angemeldet.

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Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

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